Ökostrom auf den Azoren
Auf Inseln ist es besonders schwierig, eine qualitativ gute und zuverlässige Energieversorgung sicherzustellen. Energieimporte verursachen beträchtliche wirtschaftliche und ökologische Kosten und gleichzeitig fehlen möglicherweise die Mittel für angemessene Investitionen in saubere Energien, weil die Wirtschaft nur schwach entwickelt ist. Die Azoren sind eine Inselgruppe, die aus neun vulkanischen Inseln besteht. Sie liegen rund 1 300 km westlich des portugiesischen Festlandes. Hier wurde erkannt, dass die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen ausgebaut werden muss, um diese Probleme zu lösen.
Bereits zum achten Mal wandte sich die Electricidade dos Açores S.A. (EDA) an die EIB als Finanzierungspartner und beantragte ein Darlehen für ihr Investitionsprogramm 2011-2016. Geplant sind Vorhaben in den Bereichen Geothermie, Stromübertragung und -verteilung sowie ölbefeuerte Kraftwerke auf den neun portugiesischen Inseln. Es werden zusätzliche Kapazitäten von etwa 15,5 MW geschaffen und rund 200 Maßnahmen im Übertragungsund Verteilungsnetz durchgeführt.
Das Projekt wird nicht nur eine höhere Ökostromproduktion ermöglichen und moderne Übertragungs- und Verteilungsnetzes schaffen. Auch die Modernisierung bestehender Wärmekraftwerke ist geplant.
So kann die Stromnachfrage auf den Azoren umweltfreundlich und unter Nutzung vorhandener natürlicher Ressourcen gedeckt werden. Das Projekt wird die Versorgungsqualität verbessern, Systemverluste verringern und die Integration der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen auf den neun Inseln erleichtern.