Die Resilienzinitiative der EIB
Die Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz wurde 2016 ins Leben gerufen. Sie ist Teil der Maßnahmen, mit denen die Europäische Union die Herausforderungen in der südlichen Nachbarschaft und im Westbalkan meistern will, wie Flucht und Migration, wirtschaftliche und politischen Krisen, Dürren und Überschwemmungen.
Mit der Resilienzinitiative fördern wir den Ausbau wichtiger Infrastruktur und stärken den Privatsektor. Das schafft Arbeitsplätze und kurbelt die Wirtschaft an. Die Initiative soll auch helfen, die Migration besser zu bewältigen.
Unser Angebot umfasst Darlehen und innovative Finanzprodukte, außerdem kombinieren wir Gebermittel mit Finanzierungen der EIB. Dabei arbeiten wir eng mit EU-Ländern, der Europäischen Kommission und anderen Partnern zusammen. Kroatien, Italien, Litauen, Luxemburg, Polen, die Slowakei, Slowenien und das Vereinigte Königreich haben sich als erste EU-Länder an der Resilienzinitiative beteiligt.
Bislang wurden schon über 59 Projekte genehmigt und damit Investitionen von 5,26 Milliarden Euro auf den Weg gebracht. Insgesamt sollen 15 Milliarden Euro zusätzlich bereitgestellt werden.
Weitere Informationen über die Resilienzinitiative der EIB finden Sie in den Fragen und Antworten und der Broschüre.
Die EU und ihre Partner
Die Resilienzinitiative ist Teil der EU-Maßnahmen, um die mit Flucht und Migration verbundenen Herausforderungen zu meistern. Dabei arbeiten wir eng mit EU-Ländern, der Europäischen Kommission, Geldgebern und anderen Partnern zusammen.
Kroatien, Italien, Litauen, Luxemburg, Polen, die Slowakei, Slowenien und das Vereinigte Königreich haben sich als erste EU-Länder an der Initiative beteiligt.
Um die Lage in den betroffenen Ländern zu verbessern, stützt sich die EIB auf ihre Erfahrung aus mehr als drei Jahrzehnten mit Investitionsprojekten in der Region. In Anbetracht der Dringlichkeit und der Bedeutung des Themas für die EU begann die EIB Ende 2016, mit der Resilienzinitiative ihr Engagement in der Region auszuweiten. Als gegen Ende des Jahres 2017 die ersten Geberbeiträge eingingen, begann die Bank auch mit der Vorbereitung von Projekten mit besonderem Entwicklungseffekt, bei denen sie auf Mittel der Geldgeber angewiesen ist.
Weitere Informationen über die Resilienzinitiative der EIB finden Sie in den Fragen und Antworten und in der Broschüre.
Welche Länder und Regionen deckt die Resilienzinitiative ab?
Folgende Länder kommen in Betracht:
Algerien, Ägypten, Jordanien, Libanon, Libyen**, Marokko, Palästina***, Syrien** und Tunesien
Albanien, Bosnien und Herzegowina, Nordmazedonien, Kosovo*, Montenegro und Serbien
Beispiele für von der EIB mitfinanzierte Projekte, durch die sich die Lebensbedingungen der Menschen in den Ländern der südlichen Nachbarschaft und im Westbalkan bereits spürbar verbessern:
Südliche Nachbarschaft
Neue Industriezonen für mehr Wachstum in Libanon

Ein Beispiel dafür, wie die EIB mit der Resilienzinitiative hilft, Migrationsprobleme zu bewältigen. Existenzgründer haben es in Libanon nicht leicht. Grundstücke sind teuer und Kredite nur schwer zu bekommen. Hinzu kommt, dass viele Industriegebiete nicht gut an Strom-, Telekommunikations- und Verkehrsnetze angeschlossen sind.
Unterstützung für Unternehmerinnen in Jordanien

Seit 20 Jahren vergibt der Microfund for Women in ganz Jordanien Kleinstkredite an Frauen, die unternehmerisch tätig werden wollen. Die EIB hat nun ihr erstes Mikrofinanzdarlehen in Jordanien bereitgestellt, aus dem Unternehmerinnen mit geringem Einkommen kleine Kredite und technische Hilfe erhalten. Die Initiative wird von der EU bezuschusst.
Neue Arbeitsplätze im Nahen Osten und in Nordafrika

Mit dem Fachwissen der EIB, Risikokapital und EU-Zuschüssen kann Silicon Badia in den Ländern des südlichen und östlichen Mittelmeerraums Existenzgründerinnen mit Know-how und Kapital unterstützen. Amina Al Ramadna ist eine von ihnen. „Wenn eine Frau hier zu einer normalen Bank geht, muss sie eine Einwilligung des Ehemannes mitbringen. Silicon Badia prüft stattdessen, ob das Unternehmen solide ist“, erklärt sie.
Hoffnung für syrische Flüchtlinge

Syrische Flüchtlingskinder in Libanon lernen den Stoff des libanesischen Lehrplans über eine Cloud-Lösung auf 60-Dollar-Tablets. Ermöglicht hat das ein Online-Bildungsanbieter, der dafür Finanzierungsmittel der EIB bekam. Investitionen wie diese helfen syrischen Kriegskindern, einen Teil des verpassten Schulunterrichts aufzuholen. Gleichzeitig fördern sie Innovationen und neue Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen.
Westbalkan
Zurück zu altem Glanz
Die Eisenbahn war seinerzeit eine der größten Errungenschaften Montenegros. Heute rottet das einst größte und teuerste Infrastrukturprojekt im ehemaligen Jugoslawien vor sich hin. Mithilfe der Europäischen Investitionsbank soll das Schienennetz nun wieder auf Vordermann gebracht werden.
Es bewegt sich was in Kosovo*

Mit der EIB-Finanzierung für eine wichtige Autobahn nehmen die EU-Investitionen in Kosovo Fahrt auf. Einer der Schlüssel für die wirtschaftliche Zukunft Kosovos* liegt im Verkehr: Europas jüngstes Land braucht gute Transport- und Verkehrswege. Daher ist ein neuer, 30 Kilometer langer Autobahnabschnitt im Westen Kosovos enorm wichtig für das Land.
Nach 50 Jahren ein neues Krankenhaus für Niš
Ein halbes Jahrhundert ging nichts voran – bis sich die EIB am Bau des modernsten Klinikums in Serbien beteiligte. Das Programm ist darauf ausgelegt, die Gesundheitsversorgung in ganz Serbien zu verbessern und sie für die Menschen leichter erreichbar zu machen. Neben Niš fallen auch Kliniken in Belgrad, Novi Sad und Kragujevac darunter.
Tirana – Neuanfang entlang der Lana
Die Bank der EU vergibt ihren ersten Stadtentwicklungskredit an die albanische Hauptstadt. Bei dem Projekt geht es nicht nur darum, den Fluss zu säubern. Auch die Straßen und die städtische Infrastruktur an beiden Ufern der Lana werden neu angelegt. Die EIB beteiligt sich mit einem Kredit von acht Millionen Euro daran. Hinzu kommen Gebergelder von 2,4 Millionen Euro und ein Zuschuss für technische Hilfe von 500 000 Euro.
„Wenn für die Menschen in ihrem Heimatland die Aussicht auf ein würdevolles und friedliches Leben ohne bewaffnete Konflikte und Naturkatastrophen besteht, sind sie auch durchaus daran interessiert, sich dort eine Zukunft aufzubauen, wo sie sich wirklich zu Hause fühlen.“
Werner Hoyer, EIB-Präsident
Migration – neue Chancen schaffen und die Wirtschaft stärken. Vizepräsident Scannapieco über das Engagement der EIB

Bei einer Sonderkonferenz am 21. Juni 2017 im Europäischen Parlament in Brüssel erläuterte EIB-Vizepräsident Dario Scannapieco die Maßnahmen der Bank der EU, um die Migration nach Europa zu bewältigen und ihre Ursachen in den Ländern der Nachbarschaft Europas sowie in entfernteren Regionen zu bekämpfen.
EIB sagt 800 Millionen Euro für öffentliche Investitionen in Libanon zu

Auf der Pariser CEDRE-Konferenz hat EIB-Präsident Werner Hoyer angekündigt, dass die Bank öffentliche Investitionen im Libanon bis 2020 mit bis zu 800 Millionen Euro fördern will.
* Diese Bezeichnung wird unbeschadet der Standpunkte zum Status des Kosovo verwendet und steht in Einklang mit der Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates und dem Gutachten des Internationalen Gerichtshofs zur Unabhängigkeitserklärung des Kosovo. Nachstehend als Kosovo bezeichnet.
** Derzeit wird eine Rahmenvereinbarung mit Libyen vorbereitet. Sobald diese unterzeichnet ist, wird die EIB in dem Land aktiv werden. Nachdem die EU im November 2011 Sanktionen gegen Syrien verhängte, hat die EIB alle Auszahlungen und Verträge über technische Beratung für Projekte in dem Land ausgesetzt.
*** Diese Bezeichnung ist nicht als Anerkennung eines Staates Palästina auszulegen und lässt die Standpunkte der einzelnen Mitgliedstaaten zu dieser Frage unberührt.