Die Europäische Investitionsbank – über ihren Dienst „EIB Beratung“ – und die Europäische Kommission unterstützen gezielt die Entwicklung innovativer Projekte. Dadurch können Projektträger leichter Mittel aus dem Innovationsfonds und anderen EU-Finanzierungsprogrammen abrufen, nationale Zuschüsse in Anspruch nehmen und privates Kapital anziehen. Ziel ist es, die Projekte finanziell und technisch umsetzungsreif zu machen. Gefördert werden Vorhaben, die maßgeblich zur Treibhausgasminderung beitragen können.
Der Innovationsfond gehört weltweit zu den größten Förderprogrammen für die Demonstration innovativer CO2-armer Technologien. Er hilft, industrielle Lösungen auf den Markt zu bringen, die Europa dekarbonisieren, den Übergang zur Klimaneutralität fördern und dabei europäische Unternehmen wettbewerbsfähiger machen. Im Zeitraum 2020–2030 stellen wir dafür rund 40 Milliarden Euro bereit (bei einem CO2-Preis von 75 Euro pro Tonne CO2).
Umgesetzt wird der Innovationsfonds von der Europäischen Kommission mit Unterstützung der Europäischen Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt.
Unsere Ungebot
Durch die Hilfestellung bei der Projektentwicklung werden Projekte investitionsreif und damit fit für die nächste Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen des Innovationsfonds. Mit unserer maßgeschneiderten Beratung können Projektträger technische oder finanzielle Aspekte nachbessern:
Bewertung der Due-Diligence-Prüfung
- Bewertung der Projektreife
- Technische Due Diligence
- Finanzielle Pre Due Diligence
Finanzielle Dienstleistungen
- Geschäftsplan und Marktanalyse
- Finanzprognosen, Planung und Modellierung
- Kapitalstrukturierung, Finanzierungs-Fahrplan oder Bewertung der Bankfähigkeit
Technische Dienste
- Technische Studien für einen Antrag beim Innovationsfonds
- Wirtschaftliche Analyse
- Hilfe bei Konzeptentwicklung, Engineering, Auftragsvergabe und Durchführung
So bewerben Sie sich
Legen Sie ein Kundenkonto an und senden Sie Ihre Fragen direkt an unser Team vom Innovationsfonds. Nach der Anmeldung kann Ihr Unternehmen uns kontaktieren und Unterstützung bei der Projektentwicklung beantragen.
Für den Antrag füllen Sie bitte das Formular aus und reichen, soweit vorhanden, folgende Unterlagen ein:
- Geschäftsplan und erstes Finanzierungsmodell
- Machbarkeitsstudie mit entsprechenden technischen Studien
- Vergabestrategie oder entsprechende Vereinbarungen
- sonstige unterstützende Studien, die die Projektinnovation, das Potenzial für Treibhausgaseinsparungen und die Reproduzierbarkeit belegen
Aufgrund der hohen Anzahl an Bewerbungen können wir nur ausgewählte Kandidaten kontaktieren. Wenn Sie innerhalb von 90 Tagen nach Einreichung Ihrer Bewerbung keine Antwort erhalten haben, wurde Ihr Vorschlag für diese Runde nicht ausgewählt.
Förderkriterien
Vor der Antragsstellung vergewissern Sie sich bitte, dass Ihr Projekt den Förderkriterien des Innovationsfonds entspricht. Das Projekt muss:
- in der Europäischen Union, Island, Liechtenstein oder Norwegen durchgeführt werden
- innovativ sein und realistische Erfolgsaussichten für die Demonstration oder die Phase vor dem Markteintritt haben
- das Potenzial haben, die Treibhausgasemissionen erheblich zu mindern
- reproduzierbar und skalierbar sein
- gute Chancen haben, innerhalb von vier Jahren ab Vorbereitung des Zuschusses die Gewinnschwelle zu erreichen
Gefördert werden Projekte in den Bereichen erneuerbare Energien, CO2-Abscheidung, -Nutzung und -Speicherung (CCUS), innovative CO2-arme Technologien und Prozesse in energieintensiven Branchen, Energiespeicher, klimaneutrale und CO2-arme Mobilität (See-, Luft-, Schienen- und Straßenverkehr) sowie Gebäude gemäß Anhang I und III der EU-EHS-Richtlinie 2003/87/EG.
Die Unterstützung für ausgewählte förderfähige Projekte erfolgt in der Reihenfolge des Eingangs der Anträge, unabhängig davon, ob für die Projekte schon Anträge im Rahmen bereits abgeschlossener Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen eingereicht wurden oder künftig noch eine andere Form von Unterstützung aus dem Innovationsfonds beantragt werden soll.
Hinweis: Nicht förderfähig sind Projekte, für die bei einer kürzlich gestarteten Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für Unterstützung aus dem Innovationsfonds Anträge eingereicht wurden, die derzeit geprüft werden oder für die bereits ein Zuschuss gewährt wurde. Projekte können nur einmal Unterstützung aus dem Innovationsfonds erhalten.
Projektträger können zustimmen, dass das Projekt in ihrem Antrag an den Innovationsfonds für eine Unterstützung bei der Projektentwicklung berücksichtigt wird. In diesem Fall leitet die zuständige Abteilung die Projektunterlagen – sofern sie die erforderlichen Bedingungen erfüllen – nach Abschluss der Prüfung für jede Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen automatisch an die EIB weiter.
Auswahl- und Bewerbungsverfahren
Das zuständige EIB-Beratungsteam prüft Ihren Antrag, um festzustellen, ob Ihr Projekt förderfähig ist und sich für eine Unterstützung bei der Projektentwicklung eignet. Zu den Bewertungskriterien gehören auch Indikatoren, die auf eine ausgewogene geografische Verteilung abzielen, um EU-Länder mit geringer tatsächlicher Beteiligung zu unterstützen und eine sektorale Ausgewogenheit sowie Projekte zu fördern, die ein hohes Potenzial zur Verbesserung ihres Reifegrads aufweisen.
Anträge, die die Kriterien für eine Unterstützung bei der Projektentwicklung erfüllen, werden zur endgültigen Entscheidung an die Europäische Kommission übermittelt.
Sobald Ihr Projekt ausgewählt wurde, legen wir gemeinsam den konkreten Umfang der Leistungen und den Zeitplan für ihre Erbringung fest.
Anschließend unterzeichnen wir einen formellen Beratungsvertrag.
Bei der Erbringung der vereinbarten Leistungen arbeitet unser Beratungsteam eng mit Ihnen zusammen, denn nur durch Ihre umfängliche Beteiligung lassen sich bestmögliche Ergebnisse erzielen. Je nach Leistungsumfang können wir für die Unterstützung bei der Projektentwicklung auch externe Beraterinnen und Berater hinzuziehen. Alle Leistungen sind für den Projektträger kostenlos.
Nach den Zahlen
Vom Innovationsfonds geförderte Projekte
Über Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen unterstützten wir im Zeitraum 2020–2022 in Europa die Entwicklung kleiner und großer Projekte.
Land: Kroatien
Sektor: Zement und Kalk
Projektträger: NEXE d.d.
Das Projekt CO2NTESSA betrifft ein verändertes Verfahren für die Klinkerproduktion. Grundlage ist die Oxyfuel-Technologie der zweiten Generation, die das gesamte anfallende CO2 besonders kosteneffizient und an der Quelle abscheidet – im Gegensatz zu den meisten anderen Technologien, die das erst am Ende des Produktionsprozesses tun. Die nachgerüstete Anlage soll jährlich mehr als 650 000 Tonnen CO2 abscheiden und die Zementproduktion von NEXE nahezu emissionsfrei machen. Außerdem will NEXE bei dem Projekt alternative Brennstoffe einsetzen und dadurch als erstes Unternehmen in der EU CO2-negativ werden.
CO2NTESSA gehört zu den größten Industrievorhaben, die auf der Liste der strategischen Investitionsprojekte der Republik Kroatien stehen. Zudem ist es eines der wenigen Projekte in der EU, die eine effiziente Lösung für die Beseitigung von abgeschiedenem CO2 bieten. Bei CO2NTESSA wird das Treibhausgas über eine Pipeline zum Standort Bockovci-1 transportiert und dort in salzwasserhaltiges Gestein verpresst. CO2NTESSA bietet Synergien mit dem Projekt GT CCS, das von der kroatischen Agentur für Kohlenwasserstoffe koordiniert wird. Das betrifft die Sanierung der Pipeline für den Transport von CO2, das in der Zementfabrik von NEXE abgeschieden wird, und den Bau der CO2-Speicherinfrastruktur. CO2NTESSA könnte zum regionalen Zentrum für CO2-Management werden und entscheidend zur CO2-Abscheidung und -Speicherung in Kroatien und seinen Nachbarländern beitragen.
Das Projekt entspricht außerdem den Strategiepapieren der EU und der Republik Kroatien. Es trägt voraussichtlich zu den Zielen der Strategie Europa 2020 und des europäischen Grünen Deals bei sowie zu Kroatiens Strategie für eine emissionsarme Entwicklung bis 2030 mit Ausblick auf 2050 und zu seiner Entwicklungsstrategie bis 2030.
Land: Dänemark
Sektor: Raffinerien
Projektträger: European Energy A/S
Die innovativen Technologien von GreenWave werden entscheidend zur Dekarbonisierung der Schifffahrt beitragen. Das Unternehmen entwickelt und implementiert Lösungen für nachhaltiges E-Methanol, einen CO2-neutralen Kraftstoff, der einfach zu speichern und zu transportieren ist. Das E-Methanol wird ausschließlich aus grünem Wasserstoff und biogenem CO2 und mit eigenem grünen Strom hergestellt. GreenWave wird die technische und kommerzielle Plattform schaffen, um die Produktion international zu skalieren.
Nach erneuter Vorlage kam das Projekt 2023 in die Vorauswahl für einen Zuschuss aus dem Innovationsfonds.
Land: Frankreich
Sektor: Windenergie, Einsatz erneuerbarer Energien für Tätigkeiten, die nicht in Anhang I der EU-EHS-Richtlinie aufgeführt sind, Wasserstoff
Projektträger: COMPAGNIE DU PONANT
PONANT hat sich verpflichtet, die CO2-Emissionen seiner Expeditionskreuzfahrten deutlich zu senken. Dazu plant die französische Reederei ein Schiff, das fast klimaneutral unterwegs ist. Bei dem Projekt geht es vor allem darum, die geeignete Schiffsgröße festzulegen und herauszufinden, welche Technologien und Energien kombiniert werden können. So will die Reederei ihre Schiffe mit einer Lebensdauer von 30 Jahren schon bis 2030 statt bis 2050 klimaneutral machen.
Das neue Öko-Design-Kreuzfahrtschiff ist energiesparend, energieeffizient und setzt erneuerbare Energien wie Wind, Sonne und CO2-arme Kraftstoffe optimal ein. Swap2Zero kombiniert mehrere Technologien und ist damit ein praktisches Beispiel dafür, wie die Klassifikationsgesellschaft, die Flaggenstaatverwaltung sowie mehrere Partner, Zulieferer und Planungsbüros gemeinsam neue Vorschriften umsetzen.
Der neue Segelkreuzer kann einen Monat lang autonom auf hoher See bleiben. Er bezieht bis zu 50 Prozent seines Energiemixes für den Schiffsantrieb aus Windkraft, ergänzt durch Wasserstoff-Brennstoffzellen und Bio- oder E-Methan, und kombiniert dies mit einer Vorstufe zu einem innovativen System für die Abscheidung und Speicherung von CO2. Die komplexe Schiffskonstruktion ergibt sich auch aus der Verpflichtung, die für Passagierschiffe geltenden Vorschriften für eine sichere Rückkehr in den Hafen einzuhalten. Das Schiff muss auch ohne Dieselgenerator betriebsfähig sein. Dazu verfügt es über ein innovatives Verteilnetz und ein modernes Energiemanagementsystem, das den elektrischen Strom aus den verschiedenen Wandlern steuert.
Schließlich trägt Swap2Zero zum Kompetenzaufbau aller Beteiligten bei. Sie arbeiten gemeinsam an geeigneten Lösungen für die verschiedenen Probleme und tragen zur Entwicklung der Produktions- und Lieferkette für neue Energien wie erneuerbare Kraftstoffe nicht-biogenen Ursprungs (RFNBO) bei.
Nach erneuter Vorlage kam das Projekt 2023 in die Vorauswahl für einen Zuschuss aus dem Innovationsfonds.
Land: Frankreich
Sektor: Glas, Keramik und Baumaterial
Projektträger: GreenMade
GreenMade wird zur Dekarbonisierung der Bauindustrie beitragen. Das Unternehmen entwickelt ein innovatives Bindemittel, das 80 Prozent weniger CO2 emittieren dürfte als herkömmlicher Portlandzement. Das Bindemittel wird aus Gips anstelle von Kalkstein hergestellt. Es sollte sich nicht stärker ausdehnen als herkömmlicher Zement und genauso leistungsfähig sein.
Land: Frankreich
Sektor: Glas, Keramik und Baumaterial
Projektträger: GreenMade
GreenMade wird zur Dekarbonisierung der Bauindustrie beitragen. Das Unternehmen entwickelt ein innovatives Bindemittel, das 80 Prozent weniger CO2 emittieren dürfte als herkömmlicher Portlandzement. Das Bindemittel wird aus Gips anstelle von Kalkstein hergestellt. Es sollte sich nicht stärker ausdehnen als herkömmlicher Zement und genauso leistungsfähig sein.
Land: Frankreich
Sektor: Glas, Keramik und Baumaterial
Projektträger: GreenMade
GreenMade wird zur Dekarbonisierung der Bauindustrie beitragen. Das Unternehmen entwickelt ein innovatives Bindemittel, das 80 Prozent weniger CO2 emittieren dürfte als herkömmlicher Portlandzement. Das Bindemittel wird aus Gips anstelle von Kalkstein hergestellt. Es sollte sich nicht stärker ausdehnen als herkömmlicher Zement und genauso leistungsfähig sein.
Land: Italien
Sektor: Wasserstoff
Projektträger: Fluorsid S.p.A
Das H2-Care-Projekt soll den Erdgasverbrauch bei der Herstellung von Flusssäure in einer schwer zu dekarbonisierenden Branche reduzieren. Dazu werden mit Photovoltaik erzeugter Solarstrom und vor Ort erzeugter CO2-freier Strom aus einer Schwefelsäureanlage genutzt, um über einen Proton Exchange Membrane(PEM)-Elektrolyseur Wasserstoff herzustellen.