EFSI

Investieren, wo das Geld fehlt – ohne jegliche Länder- oder Sektorvorgaben. Das ist einer der Leitsätze des EFSI. Über die Projekte entscheidet allein die Marktnachfrage, ohne die Einflussnahme irgendwelcher Politiker in Brüssel oder anderen europäischen Hauptstädten. Nur so lassen sich mit den knappen Mitteln optimale Ergebnisse erzielen. Experten der EIB und die Mitglieder des unabhängigen Investitionsausschusses des EFSI prüfen jedes Projekt gründlich. So stellen sie sicher, dass nur wirklich tragfähige Projekte gefördert werden, die zwar oft anspruchsvoll sind, aber einen echten Zusatznutzen für Europa bieten.

Zwischen 2007 und 2013 ging die Investitionstätigkeit in der EU dramatisch zurück. Daher sollte und soll der EFSI vor allem Investitionen anstoßen – insbesondere im Privatsektor. Da die EIB-Gruppe dank des EFSI ein höheres Projektrisiko übernehmen kann, beteiligen sich private Investoren nun an Projekten, die sie vorher als nicht tragfähig erachtet hätten. Das Ergebnis: Zwei Drittel der erwarteten Investitionen, die vom EFSI angestoßen wurden, werden mit privaten Mitteln finanziert. Das entspricht knapp 40 Prozent der für 2017 geschätzten Investitionslücke.

EU-weit wird in diversen Sektoren zu wenig investiert. Dabei ist der Investitionsbedarf in einigen Ländern höher als in anderen. Obwohl es für den EFSI keine Ländervorgaben gibt, hat er vor allem den Regionen geholfen, die am stärksten von der Krise betroffen waren. Im Verhältnis zur Größe ihrer Volkswirtschaft gehörten Griechenland, Portugal und Spanien lange Zeit zu den zehn größten Nutznießern der EFSI-Investitionen. Das Gleiche gilt für Estland, Bulgarien und Polen. Gemeinsame Berechnungen von Europäischer Kommission und EIB deuten zudem darauf hin, dass die direkte Wirkung auf Beschäftigung und BIP-Wachstum in den Krisenländern besonders stark ist.

Viele EFSI-Projekte sind hochgradig innovativ und werden von kleinen Unternehmen angestoßen, die keinerlei Kreditreferenz vorweisen können. In anderen Projekten werden kleinere Infrastrukturinvestitionen bestimmter Sektoren oder Regionen gebündelt. Um diese Projekte zu unterstützen, hat die EIB-Gruppe neue Finanzierungsprodukte entwickelt. Ob Venture Debt mit Eigenkapitalkomponente oder Investitionsplattform, ob Investitionen zum Machbarkeitsnachweis oder Finanzierungen mit erfolgsabhängiger Vergütung (Payment by results) – die Bank passt ihre Produkte kontinuierlich an die konkreten Bedürfnisse der einzelnen Kunden, Sektoren oder Länder an. Dies hat nicht nur die DNA der Bank verändert, es hat auch die Art und Weise revolutioniert, wie Europa seine Ziele finanziert.