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  • Bank der EU stellt 372 Millionen Euro für ersten Verlängerungsabschnitt der U-Bahn-Linie 11 zwischen Plaza Elíptica und Conde de Casal bereit
  • EIB unterstützt Autonome Gemeinschaft erstmals mit 182 Millionen Euro bei Forschung und Entwicklung

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Autonome Gemeinschaft Madrid haben Finanzierungsverträge über insgesamt 554 Millionen Euro unterzeichnet. Mit dem Geld unterstützt die Bank der EU zwei Projekte, die für die Region enorm wichtig sind. Ein Darlehen über 372 Millionen Euro ist für den Ausbau des U-Bahn-Netzes vorgesehen, das für die Autonome Gemeinschaft strategische Bedeutung hat. Mit dem Geld der EIB soll die U-Bahn-Linie 11 zwischen den Bahnhöfen Plaza Elíptica und Conde de Casal verlängert werden. Mit dem zweiten Darlehen über 182 Millionen Euro unterstützt die EIB die Region erstmals bei Forschungs- und Entwicklungsvorhaben.

Die Verträge wurden heute in Madrid von EIB-Vizepräsident Ricardo Mourinho Félix und Javier Fernández-Lasquetty, Minister für Wirtschaft, Finanzen und Beschäftigung der Autonomen Gemeinschaft Madrid, unterzeichnet. An dem Treffen nahmen außerdem eine Delegation des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur der Region unter der Leitung des stellvertretenden Verkehrsministers Carlos Díaz-Pache sowie der Generaldirektor für Infrastruktur Miguel Núñez teil.

EIB-Vizepräsident Ricardo Mourinho Félix: „Mit diesen beiden neuen Projekten in strategischen Sektoren knüpft die EIB an ihre umfangreiche Zusammenarbeit mit der Autonomen Gemeinschaft Madrid an. Als Bank der EU fördern wir Investitionen in eine nachhaltige städtische Mobilität, die den Förderkriterien unseres Klimabank-Fahrplans entspricht. Der Verkehr gehört zu den Sektoren, die die meisten Treibhausgasemissionen verursachen. Zugleich ist er aber auch das Rückgrat der modernen Wirtschaft. Deshalb bringt der Ausbau des U-Bahn-Netzes von Madrid nicht nur klare soziale und ökologische Vorteile, sondern fördert auch Wachstum und Beschäftigung und trägt damit zur wirtschaftlichen Erholung bei. Diese Klimapriorität ist in diesen Tagen auf der COP27 allgegenwärtig, auf der wir unser Engagement für die rasche Dekarbonisierung der Volkswirtschaften demonstrieren.“

Für eine effizientere, nachhaltigere U-Bahn

Durch die Verlängerung der Linie 11 wird das U-Bahn-Netz von Madrid leistungsfähiger und operativ besser. Die höheren Kapazitäten sorgen für Entlastung und verbessern die Intermodalität des ÖPNV an zentralen Punkten in der Region. Das Projekt betrifft den ersten Abschnitt zur Verlängerung einer wichtigen U-Bahn-Linie, die Madrid von Leganés nach Valdebebas durchqueren soll und damit das Rückgrat des öffentlichen Verkehrssystems bilden wird. Dabei entstehen zwei neue Bahnhöfe – Comillas und Madrid Río – sowie Umstiegsmöglichkeiten an drei bestehenden Bahnhöfen: in Palos de la Frontera zur Linie L3, in Atocha zur L1, zum Vorortbahnnetz Cercanías und zum Hochgeschwindigkeitsnetz AVE sowie in Conde de Casal zur L6.

Das Projekt ist Teil des Strategieplans für nachhaltige Mobilität 2013–2025 der Autonomen Gemeinschaft Madrid und trägt zum nachhaltigen Verkehr bei. Es verringert die Luftverschmutzung und die Treibhausgasemissionen und fördert so den Klimaschutz. Außerdem verkürzt es die Fahrzeiten, verbessert die Mobilitätsmuster und macht dadurch den ÖPNV in der Region besser und zuverlässiger.

Darüber hinaus haben die Maßnahmen einen positiven Beschäftigungseffekt. Nach Schätzungen der EIB entstehen in der Bauphase etwa 4 200 vorübergehende Arbeitsplätze pro Jahr und 35 Dauerarbeitsplätze ab Inbetriebnahme des Abschnitts.

Die EIB hat im vergangenen Juli ihre Leitlinien für Verkehrsfinanzierungen aktualisiert und an ihren Klimabank-Fahrplan angelehnt. Ziel ist, förderfähige Investitionen zu ermitteln, mit denen sich die Probleme im Verkehrssektor am wirksamsten bewältigen lassen und die somit maßgeblich dazu beitragen, den Sektor nachhaltiger zu gestalten.

Auf dem Weg zu einem nachhaltigen Verkehr geht es im Wesentlichen darum, den Verkehr sicher, für alle zugänglich, umweltfreundlich und effizient zu machen („SAGE“ – safe, accessible, green, efficient). Anlehnend an diese vier in den Leitlinien der EIB für Verkehrsfinanzierungen verankerten Prioritäten dreht sich das aktuelle Projekt vor allem darum, die Verkehrsinfrastruktur durch die Sanierung und Modernisierung der Anlagen resilienter zu machen und gleichzeitig intelligente Verkehrssysteme zu entwickeln.

Neue Chancen in Forschung und Entwicklung

Mit dem Finanzierungsvertrag zur Unterstützung strategischer Forschung und Entwicklung im Zeitraum 2023–2026 haben beide Vertragspartner erstmals eine Vereinbarung in diesem Bereich unterzeichnet. Die 182 Millionen Euro sollen in erster Linie den Forschungsinstituten von IMDEA (Institutos Madrileños de Estudios Avanzados) zugutekommen. Diese Zentren für Spitzenforschung wurden 2006 und 2007 von der Autonomen Gemeinschaft Madrid als unabhängige Stiftungen gegründet. Die IMDEA-Institute sind in sieben Bereichen tätig, die für die Gesellschaft aus unternehmerischer, wissenschaftlicher und technologischer Sicht strategische Bedeutung haben: Wasser, Lebensmittel, Energie, Werkstoffe, Nanowissenschaften, Netzwerke und Software.

Die IMDEA-Institute werden mit öffentlichen und privaten Mitteln finanziert, um die Spitzenforschung auf internationalem Niveau zu fördern und einen effizienten Wissenstransfer von der Forschung in die Wirtschaft zu gewährleisten. Ziel ist, möglichst gute Lösungen für die Bedürfnisse der Gesellschaft anzubieten. Zudem sind die Zentren ein Magnet für Talente aus Forschung, Entwicklung und Innovation (FEI). In den Instituten arbeiten etablierte Forschende und vielversprechende Nachwuchstalente aus aller Welt an innovativen Forschungslinien. Viele Projekte werden gemeinsam mit privaten Unternehmen durchgeführt, was wiederum gewährleistet, dass diese wissenschaftlichen Fortschritte auch wirklich in der Gesellschaft ankommen.

Die Finanzierung der EIB wirkt einer ausgeprägten Marktschwäche entgegen, die zu Finanzierungsengpässen bei FuE-Projekten geführt hat. Grund ist oft die Unsicherheit, ob sich die Projektergebnisse gewinnbringend nutzen lassen. Das Projekt fördert die Spitzenforschung und entspricht somit den Zielen von „Horizont Europa“, dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union für 2021–2027.

Das Projekt ermöglicht die Vergabe von Promotionsstipendien und anderen Beihilfen und schafft dadurch Karrierechancen für junge Fachleute. Außerdem bietet es zusätzliche Entwicklungsmöglichkeiten für erfahrene Forscherinnen und Forscher. Sie sind aufgerufen, in Spanien Arbeitsgruppen zu bilden und in Arbeitsbereichen mit besserer Mittelausstattung zu forschen. So wird vermieden, dass Talente wegen fehlender Chancen ins Ausland abwandern.

Die EIB auf der COP27

Besuchen Sie unsere Website zur Weltklimakonferenz mit allen Informationen über die EIB auf der COP27. Die EIB ist mit einem Pavillon im Side-Event-Bereich der Blauen Zone vertreten und führt verschiedene Begleitveranstaltungen durch. Mehr dazu finden Sie im Veranstaltungsprogramm. Auf unserer virtuellen Teilnehmerplattform können Sie sich die Veranstaltungen live oder als Aufzeichnung ansehen und am Networking teilnehmen. Mit einer einfachen zweistufigen Anmeldung sind Sie immer auf dem Laufenden.

Hintergrundinformationen

Die EIB-Gruppe hat einen Klimabank-Fahrplan verabschiedet, um ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen: In den zehn Jahren bis 2030 will sie eine Billion Euro für Klimaschutz und ökologisch nachhaltige Investitionen mobilisieren und spätestens 2025 mehr als 50 Prozent ihrer Finanzierungen für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit bereitstellen. Dieser Fahrplan bedeutet auch, dass die EIB-Gruppe seit Anfang 2021 alle neuen Finanzierungen an den Zielen und Grundsätzen des Pariser Abkommens ausrichtet.