Die Europäische Investitionsbank gewährt der Sisecam, einem großen türkischen Glasherstellungsunternehmen, ein Darlehen von 60 Mio EUR, mit dem ein Teil seines Investitionsprogramms finanziert werden soll.

Zu den Investitionsvorhaben, für die die Mittel bestimmt sind, gehört die Errichtung einer neuen Floatglas-Produktionsanlage sowie der Bau eines Heizkraftwerks innerhalb des bestehenden Verbunds einer Natriumcarbonatfabrik. Das Heizkraftwerk wird zuverlässige und saubere Energie für die Produktion von Natriumcarbonat liefern, das als wichtiger Bestandteil für die Herstellung von Glas und Glasartikeln benötigt wird, während die neue Floatglas-Anlage Flachglas für den Inlandsmarkt herstellen wird. Beide Investitionen sind Bestandteil der Bemühungen der Sisecam, ihre betriebliche Produktivität zu steigern und für die steigende Nachfrage gerüstet zu sein.

Mit dem Finanzierungsbeitrag der EIB für dieses Projekt wird ein tragfähiges Investitionsvorhaben des privaten Sektors unterstützt. Darüber hinaus steht die Gewährung des Darlehens in Einklang mit dem vorrangigen Ziel, das für die türkische Industriepolitik im Hinblick auf die Vorbereitung des Landes auf die EU-Mitgliedschaft festgelegt wurde und in erster Linie die Entwicklung der Privatwirtschaft betrifft. EIB-Vizepräsident Wolfgang Roth, der für die Osterweiterung der EU zuständig war und in dessen Zuständigkeitsbereich heute auch die Türkei fällt, betonte, dass das Darlehen einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Privatwirtschaft in der Türkei leisten wird. Die Bereitstellung angemessener Mittel wird die Sisecam in die Lage versetzen, ihre Entwicklung fortzusetzen und weiter Investitionen in modernste Technologien sowie zur Steigerung der Energieeffizienz vorzunehmen. Die Sisecam wird somit von der Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit profitieren und weiterhin eine führende Rolle in diesem Sektor spielen können.

Der Projektträger, die Sisecam-Gruppe, ist im Glassektor ein gut eingeführtes Unternehmen, das 13 000 Arbeitsplätze hauptsächlich in der Türkei, jedoch auch in Nachbarländern und beitretenden Staaten wie etwa Bulgarien bietet, wo es zu den größten ausländischen Direktinvestoren gehört. Die EIB ist ein wichtiger Geldgeber für den türkischen Industriesektor, hat jedoch auch umfangreiche Mittel für die Finanzierung von Infrastrukturvorhaben und Versorgungsgesellschaften gewährt.

Die EIB stellt langfristige Darlehen für solide Investitionsvorhaben des öffentlichen und des privaten Sektors zur Verfügung. Die Finanzierungsbeiträge der EIB in der Türkei belaufen sich insgesamt auf 4 Mrd EUR und erstrecken sich auf eine Vielzahl von Wirtschaftsbereichen. Auf Finanzierungen für Kommunen, die für Investitionsvorhaben in den Bereichen Umweltschutz und städtischer Nahverkehr bestimmt sind, entfallen rund 31% der bereitgestellten Mittel, wobei 11% für Wiederaufbaumaßnahmen nach den Erdbeben gewährt wurden. Auf Finanzierungen von KMU entfallen rund 29%, auf Darlehen im Energiesektor 15% und auf Finanzierungen im Industriesektor 14%.