Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Institution der Europäischen Union (EU) für langfristige Finanzierungen, hat zwei Darlehen im Gesamtbetrag von 220 Mio EUR genehmigt. Die Mittel sind zur Finanzierung von Investitionsvorhaben in der Autonomen Region Valencia bestimmt:

175 Mio EUR für den Bau eines Straßenbahnnetzes in Alicante

Der Gesellschaft Ferrocarrils de la Generalitat Valenciana (Bahngesellschaft der Autonomen Region Valencia) wurde die erste Tranche (30 Mio EUR) eines Darlehens im Betrag von 175 Mio EUR gewährt. Damit sollen der Bau und die Inbetriebnahme eines Straßenbahn-/Stadtbahn-Netzes im Großraum Alicante finanziert werden.

Als Projektträger fungiert die Autonome Region Valencia, und das Projekt ist Teil der langfristigen Strategie zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs in Alicante, einer Provinz mit mehr als 1,5 Millionen Einwohnern, die als Ziel-1-Gebiet eingestuft ist und somit für Fördermaßnahmen der Europäischen Union in Betracht kommt.

Der Finanzierungsbeitrag der EIB dient dem Bau von Gleisen in einer Länge von 40 km für zwei Straßenbahnlinien und eine Stadtbahnlinie, die zum Bahnhof in Villajoyosa führen wird. Das Projekt umfasst auch den Kauf von 10 Niederflur-Straßenbahnzügen, die in beide Richtungen fahren können und eine Gesamt-Beförderkapazität von jeweils rund 246 Personen aufweisen. Auch der Bau von Remisen und Werkstätten in Campello, um die Instandhaltung und den Betrieb des Straßenbahnnetzes zu gewährleisten, ist Teil des Projekts.

Ganz generell wird dieses neue öffentliche Nahverkehrsmittel zur wirtschaftlichen Entwicklung in der Autonomen Region Valencia und zur Verbesserung der städtischen Umwelt entlang der Küste von Alicante beitragen.

45 Mio EUR für den Hafen Sagunto

Der Autoridad Portuaria des Valencia (valencianische Hafenbehörde) wurde ein Darlehen von 45 Mio EUR gewährt, das für den Ausbau des Hafens von Sagunto bestimmt ist. Dieser spanische Mittelmeerhafen ist im Transeuropäischen Seehafennetz (TEN) als Seehafen der Kategorie A eingestuft.

Das Projekt betrifft die Planung, die Durchführung und die Überwachung des ersten Abschnitts des Hafenausbaus sowie die entsprechenden Vorbereitungsarbeiten. Die geplanten Arbeiten umfassen konkret: die Verlängerung der äußeren Mole um 1,5 km, den Bau einer neuen südlichen Mole in einer Länge von 3 km, das Ausbaggern der Hafenbecken und der Hafeneinfahrt sowie die Rückgewinnung einer Fläche von 25 ha, auf der eine Flüssigerdgasanlage errichtet wird. Ebenfalls durch künstlichen Landaufbau werden weitere 20 ha Fläche für den Transport metallurgischer Güter in Muello Norte gewonnen.

Durch den Ausbau des Hafens werden zusätzliche Kapazitäten zur Aufnahme des erwarteten Anstiegs des bisherigen Verkehrsaufkommens geschaffen, das vorwiegend der regionalen Eisen- und Stahlindustrie zuzuschreiben ist. Darüber hinaus führt das Projekt zur Errichtung der notwendigen Infrastruktur zur Bewältigung des zusätzlichen Verkehrsaufkommens, das unter anderem durch die neue Flüssigerdgasanlage in Sagunto hervorgerufen wird.

Das Projekt hat seinen Standort ebenfalls in einem Ziel-1-Gebiet und wird die wirtschaftliche Entwicklung dieser Region fördern. Darüber hinaus trägt es zur Verbesserung der Verkehrsverbindungen innerhalb der Europäischen Union wie auch zwischen der EU und Drittländern bei.

Die EIB wurde 1958 durch den Vertrag von Rom zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft errichtet. Ihre Aufgabe besteht darin, langfristige Darlehen für die Finanzierung von Investitionsvorhaben zu gewähren, die die europäische Integration und eine ausgewogene Entwicklung in der Europäischen Union fördern sowie zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der Mitgliedstaaten und somit zur Verwirklichung der Ziele der Union beitragen.

Im Jahr 2002 unterzeichnete die EIB in Spanien Verträge für Darlehen in Höhe von 5 426 Mio EUR, wobei 334 Mio EUR für Vorhaben in der Autonomen Region Valencia bestimmt waren.