Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt ein Darlehen von 50 Millionen Euro an den staatlichen rumänischen Gaspipeline-Betreiber Transgaz, um den Bau eines neuen europäischen Gastransportkorridors zu finanzieren. Die neue Pipeline soll die Sicherheit der Gasversorgung erhöhen und die Energieabhängigkeit verringern, indem die Gasversorgungswege und -quellen diversifiziert werden. Das Darlehen wird durch eine Garantie des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa besichert.

Das Projekt betrifft den ersten Bauabschnitt der rumänischen Strecke der Gaspipeline von Bulgarien nach Österreich über Rumänien und Ungarn (BRUA). Für das Transgaz-Gasverbundprojekt BRUA, dessen Kosten auf mehr als 500 Millionen Euro geschätzt werden, stellte die Europäische Kommission im Rahmen der Connecting-Europe-Fazilität (CEF) einen Zuschuss von 179 Millionen Euro bereit. Bei der genannten Fazilität, die 2013 eingerichtet wurde, handelt es sich um ein wichtiges Finanzierungsinstrument der EU zur Förderung von Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit durch gezielte Infrastrukturinvestitionen auf europäischer Ebene. Mit ihr wird der Aufbau von leistungsstarken, nachhaltigen und effizient miteinander verbundenen transeuropäischen Netzen in den Bereichen Verkehr, Energie und digitale Dienstleistungen unterstützt.

Das Darlehen dient der Finanzierung des Baus einer 478 Kilometer langen Erdgastransportleitung zwischen Podisor und Recas und der Errichtung von drei Verdichterstationen in Podisor, Bibesti und Jupa in Rumänien.

EIB-Vizepräsident Andrew McDowell: „Durch dieses im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa durchgeführte Vorhaben wird die Gastransportinfrastruktur von Südost- und von Mitteleuropa miteinander verbunden und die Abhängigkeit der südosteuropäischen Länder von einem einzigen Gaslieferanten überwunden. Es wird die Versorgungssicherheit in diesen Ländern verbessern und den Zugang zu potenziell günstigerem Gas ermöglichen. Gleichzeitig steigen die Transparenz und die Preiskonvergenz. Dies bedeutet mehr Schutz für die Verbraucher. Es wird sich deutlich auf die Beschäftigung auswirken, da während der Bauarbeiten 4 000 bis 5 000 und für den Pipelinebetrieb 300 bis 400 Arbeitsplätze geschaffen werden.“

Valdis Dombrovskis, der als Vizepräsident der Europäischen Kommission zuständig ist für Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und die Kapitalmarktunion: „Dank der Unterstützung durch den Juncker-Plan stellt die Europäische Investitionsbank Transgaz 100 Millionen Euro bereit, um eine neue 478 Kilometer lange Gaspipeline von Bulgarien über Rumänien und Ungarn nach Österreich zu bauen. Dieses wichtige grenzüberschreitende Vorhaben wird den Wettbewerb erhöhen, was den Kunden zugutekommt. Es wird auch Tausende Arbeitsplätze in der Region schaffen, wodurch ein wichtiges Ziel des Juncker-Plans erfüllt wird. Durch die Kombination der EFSI-Finanzierung mit den Zuschussmitteln aus der Connecting-Europe-Fazilität konnte das Projekt erst auf den Weg gebracht werden. Ich kann Projektträgern nur empfehlen, sich nach Möglichkeiten zu erkundigen, verschiedene Finanzierungsquellen für ihre Investitionsvorhaben zu kombinieren.“

Gheorghe Șimon, der rumänische Wirtschaftsminister: „Die rumänische Regierung begrüßt den Abschluss des Finanzierungsvertrags. Es handelt sich dabei um das erste Darlehen an eine staatliche rumänische Einrichtung, das im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa durch eine Garantie des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) besichert ist. Als Wirtschaftsminister vertraue ich auf die Perspektiven, die die Leitung von Transgaz und die Europäische Investitionsbank eröffnen. Als Vertreter der rumänischen Regierung unter den Anteilseignern von Transgaz unterstützt das rumänische Wirtschaftsministerium die Modernisierung des staatlichen Erdgastransportnetzes und die EIB-Finanzierung einiger der BRUA-Bauarbeiten. Dies steht in Einklang mit der Initiative der Regierung, die Investitionen in Projekte für den Infrastrukturausbau voranzutreiben.“

Ion Sterian, Generaldirektor der SNTGN Transgaz SA: „Für unser Unternehmen und für die anderen Teilnehmer des rumänischen und des regionalen Gasmarktes ist das ein besonderes Ereignis. Der Finanzierungsvertrag, den Transgaz heute mit der Europäischen Investitionsbank unterzeichnet hat, verpflichtet uns ausdrücklich, das Projekt durchzuführen, und stipuliert, dass die optimalen Bedingungen für den Bau des BRUA-Vorhabens in Rumänien gemäß den vereinbarten Konditionen geschaffen wurden. Die Europäische Investitionsbank vertraut in die Fähigkeit von Transgaz, ein für den Ausbau der Gastransportinfrastruktur der EU so bedeutsames Vorhaben erfolgreich abzuschließen. Wir erwarten, dass sich diese Finanzierung sowohl positiv auf das Erzielen lokaler und nationaler Synergien beim Bau und beim Betrieb der Pipeline auswirkt als auch das Vertrauen und die Solidarität zwischen den europäischen Ländern stärkt, denen das BRUA-Vorhaben zugutekommt.“