• EIB-Darlehen von 50 Millionen Euro an die Zentralbank der Republik Armenien, um KMU und mittelgroßen Unternehmen den Zugang zu Finanzierungen zu erleichtern
  • Rund 25 Unternehmen werden von diesem Darlehen profitieren, und 2 060 Arbeitsplätze bleiben erhalten
  • Drittes Darlehen der EIB an die armenische Zentralbank, womit sich die über dieses Institut geleiteten EIB-Mittel auf insgesamt 150 Millionen Euro belaufen

Die armenische Zentralbank erhält von der Europäischen Investitionsbank (EIB) ein Darlehen von 50 Millionen Euro. Mit diesen Mitteln sollen Projekte finanziert werden, die von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie von Midcap-Unternehmen in Armenien durchgeführt werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Verarbeitung landwirtschaftlicher Lebensmittel und dem Tourismus. Das Darlehen wird im Rahmen der EU4Buiness-Initiative vergeben, die sich an kleinere Unternehmen in den Ländern der Östlichen Partnerschaft richtet.

Die Zentralbank der Republik Armenien wird die EIB-Mittel unter Zwischenschaltung mehrerer in Betracht kommender Finanzintermediäre wie etwa Banken oder Fonds vor Ort an die Endkreditnehmer (in erster Linie KMU) weiterleiten. Das Darlehen ist vor allem für die Agrar- und Ernährungswirtschaft und ländliche Gebiete bestimmt. Rund 25 Unternehmen werden von diesem Darlehen profitieren, und 2 060 Arbeitsplätze bleiben voraussichtlich erhalten. Die genannten Bereiche sind für die Entwicklung Armeniens von strategischer Bedeutung. Ungefähr 95 Prozent der armenischen Gemeinden liegen auf dem Land, und auf die Landwirtschaft entfallen drei Viertel aller Arbeitsplätze in den ländlichen Gebieten des Landes.

EIB-Vizepräsident Vazil Hudák: „Wir vertiefen unsere Zusammenarbeit mit der Zentralbank der Republik Armenien, unserem gut etablierten Finanzierungspartner. So können kleinere Unternehmen profitieren, die rund 40 Prozent der Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen und einen gleich hohen Prozentsatz des armenischen BIP erwirtschaften. Auf diese Weise wird die Mittelschicht gestärkt, was zur politischen Stabilität und zur Diversifizierung der armenischen Wirtschaft beiträgt.“

Der Vorsitzende der Zentralbank der Republik Armenien, Arthur Javadyan: „Die Europäische Investitionsbank ist seit vielen Jahren ein zuverlässiger Partner für speziell auf KMU zugeschnittene Finanzierungsprogramme in Armenien. Die von der EIB finanzierten Programme sind sehr wichtig, da sie für KMU und Midcap-Unternehmen die Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von Darlehen verbessern. Sie fördern auch die Kultur der grünen Finanzierungen im armenischen Bankwesen.“

Dieses Darlehen setzt die erfolgreiche Zusammenarbeit der Bank der EU mit der armenischen Zentralbank fort. Zwei vorhergehende EIB-Darlehen, die 2014 und 2016 unterzeichnet wurden, wurden völlig ausgezahlt. Sie wurden für Projekte verwendet, die von armenischen KMU und Midcap-Unternehmen durchgeführt werden, und verbessern den Zugang zu langfristigen Finanzierungen zu attraktiven Konditionen.

Hintergrundinformationen:

Die EIB finanziert Projekte in Armenien auf der Grundlage des Finanzierungsmandats der Europäischen Union für Drittländer. Im Rahmen des Mandats gewährt die EU der EIB eine Haushaltsgarantie für Vorhaben, die für die EU und ihre östlichen Nachbarländer von erheblicher Bedeutung sind. Unterstützt werden Projekte, die zum Ausbau der sozialen und wirtschaftlichen Infrastruktur oder zum Klimaschutz in diesen Ländern beitragen und die den Privatsektor fördern.

EU4Business ist eine Initiative der EU, die KMU in den sechs Ländern der Östlichen Partnerschaft (Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Republik Moldau und Ukraine) dabei hilft, ihre Weiterentwicklung zu finanzieren und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Umgesetzt wird die EU4Business-Initiative von der EIB gemeinsam mit anderen Einrichtungen, die außerhalb der EU tätig sind. EU4Business wird auch für technische Hilfe genutzt, um beispielweise die Funktionsweise des Bankensektors zu verbessern oder einheimischen Banken in den Ländern der Östlichen Partnerschaft zu helfen, besser auf die Erfordernisse von KMU einzugehen. Zur Förderung von Unternehmerinnen sowie von KMU-Investitionen in erneuerbare Energien, Energieeffizienz und den Agrarsektor wurden besondere Fazilitäten eingerichtet.

In Armenien werden im Rahmen von EU4Business zwölf laufende Projekte im Gesamtbetrag von über 30 Millionen Euro unterstützt. Kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), innovativen Start-ups und Unternehmen in der Technologiebranche wird der Zugang zu Finanzierungen erleichtert, sie erhalten Hilfe bei der Erschließung neuer Märkte und ihnen werden Schulungen, Coaching und Beratung angeboten. Auch die Bildung von Industrieclustern wird gefördert, und Unternehmerinnen, die Regionalentwicklung sowie das soziale Unternehmertum werden gezielt unterstützt. Darüber hinaus trägt EU4Business zur Verbesserung des Geschäftsklimas bei.