>@Antonio Verdegay/EIB

Die Europäische Investitionsbank gibt ein Darlehen von 500 Mio EUR an die MEDGAZ bekannt. Diese Mittel sind für den Bau einer Erdgasleitung zwischen Algerien und Spanien bestimmt.  Der Finanzierungsvertrag wurde heute Morgen in Madrid von EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive, Herrn Miro Roig, Vorsitzender des Verwaltungsrates von Medgaz, und Herrn Vera Garcia, Generaldirektor von Medgaz, im Beisein sämtlicher Medgaz-Anteilseigner (Sonatrach, Iberdrola, CEPSA, Endesa, GDF Suez) unterzeichnet.

Das finanzierte Projekt betrifft den Transport von Erdgas von Algerien nach Spanien über eine 210 km lange Leitung. Es umfasst den Bau und Betrieb einer Meeresboden-Pipeline für den Gastransport zwischen Beni Saf in Algerien und einer Anlandungsstelle nahe dem spanischen Almería. Im Einzelnen umfasst es ein Import-Terminal auf der spanischen Seite, eine Kompressorstation in Beni Saf mit zunächst 99 MW Leistung, eine Pipeline (Durchmesser 24 Zoll) mit einer Jahreskapazität von 8 Gm³ sowie küstennah zu verlegende kurze Teilstücke für eine künftig mögliche zweite 24-Zoll-Meeresboden-Pipeline. Die Projektkosten werden auf insgesamt 1 009 Mio EUR veranschlagt.

Das Projekt bewirkt einen konkreten zusätzlichen Nutzen in Bezug auf die Energieversorgung, die Wettbewerbsfähigkeit und die Versorgungssicherheit.  Im Einzelnen wird es dazu beitragen:

  • die wachsende Erdgasnachfrage in Spanien durch eine Diversifizierung des Angebots zu decken;
  • einen funktionierenden Wettbewerb auf dem Binnenmarkt zu fördern, indem die gesamte resultierende Importkapazität Konkurrenten des größten Erdgasanbieters am Markt zur Verfügung gestellt wird;
  • die Sicherheit der Energieversorgung der EU zu erhöhen.

Der für die Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) zuständige EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive erklärte:  „Diese Pipeline symbolisiert die unbestreitbare Verbindung zwischen dem nördlichen und dem südlichen Mittelmeerraum.  Energie ist für beide Seiten des Mittelmeerraums eine Triebkraft des wirtschaftlichen Wachstums und begünstigt die Entwicklung innovativer Projekte sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen.  Sie wird zweifellos ein Eckpfeiler der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit des Mittelmeerraums sein.“

Es sei darauf hingewiesen, dass Strategien zur Lösung der Energiefrage im Mittelmeerraum eine operative Priorität für die EIB darstellen, die zwischen 2002 und 2009 Finanzierungen im Gesamtbetrag von 3,7 Mrd EUR für Energievorhaben im Mittelmeerraum gewährt hat. Vorhaben mit Modellcharakter waren das Wasserkraftwerk Tillouguit und der Windpark Tanger in Marokko, der Windpark Gabal el-Zait in Ägypten, die Erdgaspipeline durch Jordanien, das Kraftwerk Ghannouch in Tunesien und die Projekte Deir Ali I und II in Syrien.

Hinweis für die Redaktion:

Mit einem Finanzierungsvolumen von mehr als 10 Mrd EUR im Zeitraum von Oktober 2002 bis Dezember 2009 ist die FEMIP der wichtigste Akteur der finanziellen Partnerschaft zwischen Europa und den Ländern des Mittelmeerraums.

Die Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) vereinigt sämtliche Instrumente, die die Europäische Investitionsbank für ihre Tätigkeit in den Mittelmeer-Partnerländern einsetzt.  Die seit Oktober 2002 bestehende Fazilität nimmt heute eine Schlüsselrolle in der wirtschaftlichen und finanziellen Zusammenarbeit zwischen Europa und dem Mittelmeer ein und hat bislang über 10 Mrd EUR zur Unterstützung von Projekten in den neun Mittelmeer-Partnerländern zur Verfügung gestellt.

Die FEMIP misst dem Energiesektor als Schlüssel zur nachhaltigen Entwicklung im  Mittelmeerraum erhebliche Bedeutung bei.  Zwischen 2002 und 2009 stellte sie in diesem Sektor Finanzierungen im Gesamtbetrag von 3,7 Mrd EUR bereit. Schwerpunkte waren dabei:

  • die Schaffung und Modernisierung von Energieinfrastruktur, um die Versorgung der Menschen im Mittelmeerraum zu verbessern;
  • der Ausbau regionaler Verbundleitungen und die Entwicklung neuer Energietransportwege; 
  • die Nutzung des erheblichen Potenzials der Region im Bereich der erneuerbaren Energien;
  • die Optimierung der Entwicklung nachhaltiger Energien unter Berücksichtigung von Umweltaspekten.