Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der Pak Arab Refinery Limited (PARCO) ein Darlehen von 50 Mio USD (etwa 44 Mio EUR) für den Bau einer Pipeline zum Transport von raffiniertem Öl von Karatschi nach Mahmood Kot bei Multan in Zentralpakistan zur Verfügung.

Das Darlehen mit einer Laufzeit von 15 Jahren, davon fünf Jahre tilgungsfrei, wird etwa 10% der Gesamtkosten des Projekts abdecken. Die von dem Joint Venture Pak Arab Pipeline Company (PAPCO) für die PARCO zu bauende, 782 km lange Pipeline - ein effizientes und sicheres Medium für den Transport von Öl - wird einen Beitrag zur Deckung der steigenden Nachfrage des Landes nach Mineralölprodukten leisten. Die Islamische Republik Pakistan gewährt eine Bürgschaft für das Darlehen, das darüber hinaus durch die Haushaltsgarantie der Europäischen Union abgesichert ist.

Die Kapazität der bestehenden Pipeline von Karatschi nach Mahmood Kot kann nicht erweitert werden. Die PARCO war bei einer internationalen Ausschreibung für den Bau der neuen Pipeline erfolgreich. Sie wird auch Eigentümerin und Betreiberin der Pipeline sein. Mit der Pipeline sollen importierte und im Land raffinierte Mineralölprodukte von der Mole in Port Bin Qasim bei Karatschi nach Mahmood Kot transportiert werden. Dort werden sie in Speichertanks gelagert und zu den Anlagen der Ölvertriebsgesellschaften und/oder zu der nach Machike führenden Pipeline der PARCO transportiert. Das Vorhaben umfasst eine Pumpstation und einen Terminal in Bin Qasim mit einer Pipeline zu der Ölentladeanlage im Hafen, eine 26-Zoll-Pipeline von Bin Qasim zu einem Terminal in Mahmood Kot und einen zwischengeschalteten Terminal mit Pumpstation in Shikarpur.

Mit dem Bau der Pipeline wurde Anfang dieses Jahres begonnen. Der kommerzielle Betrieb soll im August 2004 aufgenommen werden. Aufgrund der Empfehlungen der Bank und nach der Änderung der Bestimmungen über Umweltverträglichkeitsprüfungen in Pakistan beauftragte der Projektträger einen unabhängigen Berater mit einer zusätzlichen Umweltanalyse, die erforderlich ist, um eine vollständige, EU-Standards entsprechende Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen. Ein unabhängiger Umweltprüfer wurde bestellt, um die Einhaltung des Umweltmanagementplans während der Durchführung des Projekts zu überprüfen.

Das Darlehen wird im Rahmen der Politik der Zusammenarbeit der EU mit Drittländern gewährt. In Asien und Lateinamerika (ALA) kann die EIB im Zeitraum 2000-2006 bis zu 2,48 Mrd EUR für Vorhaben gewähren, die von Tochtergesellschaften von Unternehmen aus der EU oder von Joint Ventures zwischen Unternehmen aus der EU und ALA-Ländern durchgeführt werden, bzw. für Investitionen, die zur Verbesserung der Umwelt oder zur Förderung der regionalen Integration beitragen. Die EIB wurde 1958 gegründet, um Vorhaben zur Förderung der EU-Integration zu finanzieren. Sie gewährt Darlehen für Projekte in den Bereichen Regionalentwicklung, Infrastruktur, Energie, Industrie und Umwelt. Außerhalb der EU unterstützt die EIB die Entwicklungszusammenarbeit der EU in etwa 130 Ländern in Mittel- und Osteuropa, den Balkanländern, im Mittelmeerraum, in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean sowie in Asien und Lateinamerika.

Im Jahr 2002 gewährte die EIB Darlehen von insgesamt rund 40 Mrd EUR. Die Mittel für ihre Finanzierungstätigkeit beschafft sich die Bank auf den Kapitalmärkten. Ihre Anleihen wurden von den führenden Rating-Agenturen regelmäßig mit AAA bewertet. Die EIB kann die ausgezeichneten Konditionen, die sie auf den Märkten erhält, an die Projektträger weitergeben. Sie kann bis zu 50% der Projektkosten finanzieren. Im Durchschnitt stellt sie ein Drittel der Mittel bereit und finanziert Investitionen gemeinsam mit anderen Finanzinstituten.