Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt ein Darlehen von 100 Millionen Euro an die Regierung von Bangladesch. Die Mittel dienen zur Finanzierung eines neuen Systems zur nachhaltigen Wasserversorgung der Hauptstadt Dhaka. Der Finanzierungsvertrag wurde heute in Dhaka unterzeichnet.

Die Hauptkomponente des Projekts ist ein neues System zur nachhaltigen Wasserversorgung, bei dem Oberflächenwasser verwendet werden soll. Geplant sind ein Rohwasserzulauf vom Fluss Meghna (rund 30 km östlich von Dhaka), eine 21 km lange Rohwasserleitung und eine neue Wasseraufbereitungsanlage in Gandharbpur, die pro Tag 500 Liter Wasser aufbereiten kann. Im Rahmen des Projekts werden zudem insgesamt 14 km Übertragungsleitungen von der Aufbereitungsanlage in Gandharbpur zum Einspeisepunkt des bestehenden Verteilungsnetzes verlegt. Außerdem soll das Netz in der Zielregion, in der etwa drei Millionen Einwohner leben, um rund 30 km ausgebaut werden. Geplant ist auch, das Verteilungsnetz in 16 Versorgungsbereichen mit rund 1,3 Millionen Einwohnern zu verbessern. Das Projekt wird im Zeitraum 2014-2019 durchgeführt.

In Einklang mit dem Mandat, das die Europäische Union der EIB für die Finanzierungstätigkeit in Asien erteilt hat, wird das Projekt die Entwicklung sozialer und wirtschaftlicher Infrastruktur fördern. Ziel ist es, die Verfügbarkeit, die Qualität und die Zuverlässigkeit der Wasserversorgung in Dhaka zu verbessern, was sich positiv auf die Gesundheit der Bevölkerung und auf die Umwelt auswirken wird. Das Vorhaben entspricht darüber hinaus dem Klimaschutzziel der EIB, da es die Region gegen die Auswirkungen des Klimawandels – vor allem gegen Dürreperioden – widerstandsfähiger macht.

Das neue Darlehen ist die zweite Finanzierung, die die EIB für den öffentlichen Sektor in Bangladesch bereitstellt. Das erste Darlehen von 82 Millionen Euro wurde im November 2013 unterzeichnet. Damit wurden Maßnahmen zur Effizienzsteigerung im Stromsektor finanziert.

Die EIB stellt das Darlehen im Rahmen des derzeitigen Finanzierungsmandats für Lateinamerika und Asien (ALA IV) bereit. Durch dieses Mandat kann sie in den betreffenden Ländern die Entwicklung des Privatsektors, die Schaffung sozialer und wirtschaftlicher Infrastruktur sowie Klimaschutzmaßnahmen unterstützen.

Seit 1993 hat die EIB vier Darlehensmandate in Asien und Lateinamerika umgesetzt. Im Rahmen dieser Mandate hat die Bank im Zeitraum 1993-2013 bereits 5,6 Milliarden Euro für Vorhaben in Asien bereitgestellt.