Der Vertrag über das Darlehen von 70 Mio EUR für den Bau der ersten Straßenbahnlinie in Besançon wurde in Besançon unterzeichnet. Vertreten wurde die EIB von Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive Curtaz und die Stadt von Jean-Louis Fousseret, dem Bürgermeister und Präsidenten des Großraums Besançon. Die Straßenbahn ist das optimale öffentliche Nahverkehrsmittel zur Verbindung der beiden Hauptwohnbezirke des Großraums.

Vor dem Hintergrund knapper werdender Finanzierungsmittel ist dieses Darlehen, das mit einer langen Laufzeit und günstigen Konditionen ausgestattet ist, für den Großraum Besançon von großer Bedeutung und ermöglicht eine echte Optimierung des Gesamtfinanzierungsplans des Projekts, dessen Investitionskosten auf 228 Mio EUR (zu Preisen von 2008) veranschlagt werden.

Es handelt sich um eine Operation im Bereich öffentliche Verkehrsmittel mit eigener Fahrspur. Das Projekt umfasst den Bau der ersten Straßenbahnlinie (von Osten nach Westen) im Großraum Besançon (14,5 km und 31 Stationen), den Erwerb von 19 Zügen für 132 Fahrgäste (auf der Basis von 4 Personen pro m2) sowie den Bau eines Wartungs-/Abstelldepots und von 5 Park&Ride-Parkplätzen.

Das Projekt ist innovativ und nachhaltig und dient folgenden Zielen:

  • Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs in Bezug auf Regelmäßigkeit, Komfort und Zeitersparnis. Die Kapazität der Straßenbahn beträgt 1 200 Fahrgäste/Stunde/Richtung bei einem Zug-Takt von 5 Minuten auf dem Hauptabschnitt der Strecke. Die Nutzung der Linie dürfte bis 2015 46 500 Fahrten/Tag erreichen.
  • Durch die bessere Anbindung wichtiger Zentren und benachteiligter Stadtteile wie Brûlard, Palente-Orchamps oder Planoise wird sich die Lebensqualität der Menschen im Großraum verbessern.
  • Die Verlagerung eines Teils des motorisierten Individualverkehrs auf öffentliche Verkehrsmittel bewirkt eine deutliche Verringerung der mit dem Autoverkehr verbundenen Lärmbelästigung und des Schadstoffausstoßes (Verringerung des CO2-Ausstoßes um schätzungsweise 3 150 Tonnen/Jahr). Es werden vier Umsteigebahnhöfe und fünf P&R-Parkplätze gebaut werden, die die Verlagerung des Personenverkehrs vom privaten PKW auf die Straßenbahn begünstigen. Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Straßenbahnlinie werden insgesamt 630 Plätze auf den P&R-Parkplätzen zur Verfügung stehen. Diese Zahl kann auf 1 030 erhöht werden.

Das Projekt trägt außerdem zur vorübergehenden Schaffung von 1 400 Arbeitsplätzen während der Bauzeit bei.

„Dies ist eine wichtige Finanzierung für das Straßenbahnprojekt im Großraum Besançon“, bemerkte EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive anlässlich der Unterzeichnung. „Es handelt sich um ein innovatives und nachhaltiges Projekt, das einen direkten Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität der Einwohner des Großraums leistet. Gleichzeitig fördert es die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in der Region.“

Jean-Louis Fousseret, Bürgermeister und Präsident des Großraums Besançon erklärte: „Ich freue mich, dass die EIB den Großraum Besançon bei der Durchführung dieses Infrastrukturprojekts von wesentlicher Bedeutung für unsere gesamte Region unterstützt. Mit dem Bau dieser Straßenbahn und der deutlichen Hinwendung zu einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Mobilität stellt sich die Stadt den Herausforderungen, mit denen Großstädte im 21. Jahrhundert konfrontiert sind.“ 

Mit dieser Finanzierung bekräftigt die EIB ihr Engagement zugunsten französischer Gebietskörperschaften insbesondere in den Schlüsselbereichen sauberer Verkehr, erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Dank des Hebeleffekts konnten mit Hilfe der Finanzierungen der EIB Mittel anderer Finanzierungspartner zugunsten französischer Gebietskörperschaften mobilisiert und so Investitionen im Gesamtumfang von 5,8 Mrd EUR unterstützt werden. Dieser Effekt soll sich im Zuge der vom Europäischen Rat beschlossenen Erhöhung des Kapitals der Bank um 10 Mrd EUR weiter verstärken.

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