Die Europäische Investitionsbank (EIB) gewährt der NORD/LB Latvija (der früheren Pirma Banka) ein Darlehen in Höhe von 10 Mio EUR zur Finanzierung kleiner und mittlerer Vorhaben in Lettland. Die Unterzeichnung des langfristigen Finanzierungsvertrags erfolgte heute in Riga.

Mit diesem Globaldarlehen wird die NORD/LB Latvija Projekte in der Industrie, im Dienstleistungssektor und im Fremdenverkehr sowie kleine und mittlere Vorhaben in den Bereichen Umweltschutz, Energieeinsparungen und Infrastruktur (einschließlich des Gesundheits- und des Bildungswesens) in Lettland finanzieren. Bei den Endbegünstigten wird es sich um kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie um private und öffentliche Projektträger jeglicher Größe und Eigentumsverhältnisse handeln, die Energie-, Umweltschutz- oder Infrastrukturvorhaben durchführen.

Die Förderung von KMU und die Anpassung an die Normen der Gemeinschaft (insbesondere im Umweltbereich) sind für die erfolgreiche Integration Lettlands in die EU von entscheidender Bedeutung. Durch dieses Globaldarlehen kann die EIB somit ihre Unterstützung von KMU weiter erhöhen. Außerdem wird das Darlehen eine Katalysatorwirkung haben und zusätzliche Direktinvestitionen - unter anderem von ausländischen Investoren - in Lettland mobilisieren, die vor allem Bereiche betreffen, die mit der wichtigen Funktion Lettlands als Transitland zusammenhängen. Gleichzeitig wird es zur Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Landes und zur Entwicklung längerfristiger Finanzierungen in Lettland beitragen, was ein wichtiges Element für die Weiterentwicklung des Finanzsystems des Landes ist.

Das Globaldarlehen der EIB wird es der NORD/LB Latvija ermöglichen, ihre langfristigen Refinanzierungsquellen zu erweitern und zu diversifizieren und dadurch ihre Finanzierungsbeiträge für Vorhaben auszuweiten, die längere Laufzeiten benötigen. Darüber hinaus wird das Globaldarlehen den Wettbewerb unter den zwischengeschalteten Instituten des Landes aufrechterhalten, was bessere Dienstleistungen für die Endbegünstigten und niedrigere Finanzierungskosten zur Folge hat.

Ein Teil der Mittel des Globaldarlehens kann mit einem Zuschusselement der Europäischen Kommission im Rahmen ihrer KMU-Fazilität verbunden werden. Um zum Entstehen eines starken und wettbewerbsfähigen KMU-Sektors in den neuen Mitgliedstaaten beizutragen, hat die EIB bei der Einrichtung dieser neuen Fazilität eng mit der Europäischen Kommission zusammengearbeitet. Im Rahmen dieser Fazilität stellt die Kommission 45 Mio EUR in Form von Zuschüssen zur Verfügung. Diese werden in Verbindung mit EIB-Darlehen im Gesamtbetrag von 450 Mio EUR bereitgestellt, die verschiedenen Banken in dieser Region in Form von Kreditlinien gewährt werden.

Die EIB ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen und hat in Lettland seit 1994 330 Mio EUR zur Finanzierung von Projekten bereitgestellt. Die mitfinanzierten Vorhaben betreffen vorrangige Ziele in den Bereichen Verkehr (Straßen, Eisenbahnen, Häfen und Flughäfen), Energieinfrastruktur, Telekommunikation, Umweltschutz und städtische Infrastruktur. Eine Kreditlinie zur Finanzierung kleiner und mittlerer Projekte im Bereich Umweltschutz und städtische Infrastruktur sowie Globaldarlehen zur Finanzierung von Vorhaben kleiner und mittlerer Unternehmen und kleiner Infrastrukturvorhaben im ganzen Land wurde ebenfalls gewährt.

Insgesamt hat die EIB in den mitteleuropäischen Ländern, die im Jahr 2004 der EU beitreten (Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn und Slowenien), sowie in Rumänien und Bulgarien, die voraussichtlich 2007 die EU-Mitgliedschaft erhalten werden, seit 1990 fast 20 Mrd EUR gewährt. Die EIB ist somit die wichtigste externe Mittelquelle für diese Region.