• EIB-Darlehen über 36,4 Millionen Euro für zweite Phase des Bewässerungsprojekts für Kleinbauern am unteren Usuthu
  • Nach erfolgreichem Abschluss der ersten Phase neue Gelder zur Anlage von Bewässerungssystemen für 5 200 Hektar trockenes Land und zum Austausch ineffizienter Pumpsysteme für weitere 533 Hektar Ackerfläche

Der Finanzierungsvertrag über 36,4 Millionen Euro wurde im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung in Mbabane von der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Finanzministerium von Eswatini unterzeichnet. Mit dem Darlehen soll die zweite Phase des Bewässerungsprojekts für Kleinbauern am unteren Usuthu (LUSIP II) finanziert werden. Projektträger ist das staatliche Unternehmen Swaziland Water and Agricultural Development Enterprise (SWADE). LUSIP I umfasste die Anlage eines Reservoirs, das die ganzjährige Bewirtschaftung der Felder ermöglicht. Ziel von LUSIP II ist es, mehr Ackerland einheimischer Kleinbauern an die Bewässerung anzuschließen. Das im Rahmen von LUSIP I errichtete Reservoir (Lubovane Dam) ist für eine Bewässerungsfläche von 11 500 Hektar ausgelegt, was die in LUSIP II vorgesehenen Flächen mit abdeckt.

LUSIP ist eine Initiative zur Anpassung an den Klimawandel. Sie soll in der Region Lowveld eine nachhaltige Landwirtschaft fördern, um die Armut zu lindern und die Ernährungssicherheit zu verbessern. Lowveld ist eines der trockensten und ärmsten Gebiete im Binnenland Eswatini – über 70 Prozent der Bevölkerung sind Selbstversorger, ein Drittel ist unterernährt. Das Projekt beruht auf einem integrierten Bottom-up-Ansatz der sozialen und wirtschaftlichen Selbstbestimmung. Dies gilt für das gesamte Verfahren von der Projektermittlung über die Projektvorbereitung bis hin zur Projektdurchführung und soll die Einführung einer kommerziellen Landwirtschaft in der Region fördern.

Die Endbegünstigten sind in erster Linie Kleinbauern, die sich zu landwirtschaftlichen Betrieben zusammenschließen, um gemeinsam die Bewässerungssysteme zu betreiben und mit moderner Anbautechnik die Wasser- und Energieressourcen effizient zu nutzen. 2 300 kleinbäuerliche Haushalte und 10 000 Menschen profitieren direkt von LUSIP II, weitere 10 000 Menschen haben einen indirekten Nutzen von den damit verbundenen Aktivitäten.

Die im Rahmen von LUSIP II geplanten Bewässerungssysteme werden der Landwirtschaft einen großen Schub geben, was positive Auswirkungen auch auf die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Entwicklung des Privatsektors, die Gesundheit und – durch die Eindämmung der Bodendegradation – auf den Umweltschutz haben dürfte. Auf höchstens 70 Prozent der bewässerten Fläche soll Zuckerrohr angebaut werden. Mindestens 30 Prozent der Fläche sind für andere Nahrungsmittel und Marktfrüchte vorgesehen.

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Die Bedeutung von Wasser für die Landwirtschaft liegt auf der Hand. Deshalb ist eine effiziente Wasserbewirtschaftung so wichtig. LUSIP II ist in mehrfacher Hinsicht ein Vorzeigeprojekt – besonders, weil es zu nicht weniger als sieben UN-Entwicklungszielen beiträgt. Die erste Phase des Projekts am unteren Usuthu war ein voller Erfolg. Eswatini hat damit über 6 000 Hektar Ackerland hinzugewonnen, das bewässert werden kann. Mit neuen Kanälen, die bis zu den Feldern führen, und neuen Pumpsystemen als Ersatz für die alten stehen den Bauern in der Region fruchtbare Zeiten bevor.“

Esmeralda Hernández Aragonés, die Botschafterin der Europäischen Union in Eswatini, fügte hinzu: „LUSIP II steht ganz im Einklang mit dem nationalen Richtprogramm der EU für den Zeitraum 2014–2020, das die Landwirtschaft als einen von zwei Interventionsschwerpunkten nennt. Das Programm soll bestehende Schwierigkeiten ausräumen und solide landwirtschaftliche Methoden fördern, um Ernährungsunsicherheit zu beseitigen und zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum beizutragen. Indem sie Projekte wie dieses unterstützt, will die EU einen spürbaren Beitrag zu Eswatinis Entwicklungsinitiativen leisten und dem Land zu mehr Wachstum und Wohlstand verhelfen.“

Samson Sithole, CEO von SWADE, ergänzte: „Die EIB hat bei LUSIP II im Zusammenhang mit der Projektvorbereitung seit 2012 einen erheblichen Zusatznutzen nichtfinanzieller Art erbracht. Die Bank war von Anfang an mit eingebunden und hat SWADE geholfen, ein bankfähiges, nachhaltiges Projekt zu entwickeln. Das gilt besonders für die Absteckung des Projektumfangs, die Strukturierung und die technischen Lösungen sowie für soziale und ökologische Standards, wobei die Erfahrungen aus LUSIP I und EU-weite Best Practices mit eingeflossen sind.“