Ein neuer Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass Internationale Finanzierungsinstitutionen durch ihre Fördertätigkeit im privaten Sektor eine wichtige Rolle für die Beschäftigung und das Wachstum in Schwellenländern spielen. Die Unterstützung durch diese Institutionen ist umso wichtiger als Staatshaushalte vieler Länder zunehmend unter Druck geraten. 

Der Bericht mit dem Titel „International Finance Institutions and Development through the Private Sector” wurde anlässlich der Jahressitzungen der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds vorgestellt. Die Europäische Investitionsbank hat an der Erstellung dieses Berichts mitgewirkt, der Beiträge von 31 Internationalen Finanzierungsinstitutionen (IFI) beinhaltet. Der Präsentation wohnten hochrangige Vertreter von mehr als 20 IFI bei.

Der Bericht beinhaltet die folgenden wesentlichen Schlussfolgerungen:

  • IFI stellen dem privaten Sektor in Entwicklungsländern wichtiges Kapital und Know-how zur Verfügung. Die Engagements für Finanzierungen von ausländischen Direktinvestitionen im privaten Sektor haben ein Volumen von jährlich 40 Mrd EUR erreicht – dies entspricht etwa 5% der Kapitalflüsse in die Schwellenländer.
  • IFI unterstützen Unternehmen bei der Festlegung von Standards und Steuerung von Risiken in Bereichen wie Umwelt und Sozialverantwortung, Corporate Governance, Gesundheit und Sicherheit, Sponsoring und Unternehmensintegrität, Arbeits- und Menschenrechte, Einkommenstransparenz und internationale Rechnungslegung.
  • IFI tragen als Katalysator zur Mobilisierung zusätzlicher Finanzierungsmittel von anderen Akteuren des privaten Sektors bei. Jeder einzelne IFI bereitgestellte US-Dollar kann 12 US-Dollar für die Finanzierung privatwirtschaftlicher Investitionsvorhaben mobilisieren.
  • IFI fördern Unternehmertum und Innovationen, indem sie die Tragfähigkeit privatwirtschaftlicher Lösungen in neuen oder anspruchsvollen Bereichen aufzeigen.

„Die Expansion des privaten Sektors ist für die künftige Wirtschaftsentwicklung und die Beschäftigung in Entwicklungsländern von grundlegender Bedeutung. Internationale Finanzierungsinstitutionen können in hohem Maße Unternehmen bei ihrer Expansion unterstützen, Investitionen in Sektoren mit besonders großem Potential fördern und zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen, die wirklich einen Unterschied bewirkt“, erklärte Plutarchos Sakellaris, der für Operationen in Afrika sowie im karibischen und pazifischen Raum zuständige Vizepräsident der EIB.

Erstellt wurde der Bericht auf Initiative des Private Sector Development Institutions Roundtable, einer Jahressitzung der auf den Privatsektor ausgerichteten IFI. Die Sitzung wird von der IFC koordiniert.

Der Bericht kann auf der Website der EIB eingesehen werden.

Hintergrundinformationen:

Europäische Investitionsbank

Die Europäische Investitionsbank ist die weltweit größte multinationale Finanzierungsinstitution. Im vergangenen Jahr hat sie weltweit 72 Mrd EUR für 460 Projekte vergeben. Die Europäische Investitionsbank wurde 1958 durch den Vertrag von Rom als Bank der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen errichtet. Aufgabe der Bank ist es, zur Integration, zur ausgewogenen Entwicklung sowie zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der EU-Mitgliedstaaten beizutragen. Die EIB nimmt an den Kapitalmärkten umfangreiche Mittel auf, aus denen sie zu günstigen Konditionen Darlehen für Projekte vergibt, die zum Erreichen der Ziele der EU-Politik beitragen. Die EIB verfolgt keinen Erwerbszweck und vergibt Darlehen zu Konditionen, die nur unwesentlich über ihren Mittelbeschaffungskosten liegen.