Die Konferenz ist Teil einer Reihe von Initiativen der Eurobank EFG zur Information von Anspruchsgruppen von Gebietskörperschaften und der allgemeinen Öffentlichkeit über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Organisationen des Privatsektors und Gebietskörperschaften. Als Referenten traten auf der Konferenz hochrangige Vertreter der griechischen Regierung, der Europäischen Kommission, der EIB, der Eurobank EFG und des Zentralverbands der Städte und Gemeinden Griechenlands (KEDKE) auf.

In seiner Eröffnungsrede erklärte Nicholas Nanopoulos, Chief Executive Officer der Eurobank EFG-Gruppe: Die Eurobank EFG ist bestrebt, den öffentlichen Dialog über aktuelle Themen im Bereich Wirtschaft und Gesellschaft anzuregen. Zu diesen Themen gehört unter anderem die Funktionsweise der Gebietskörperschaften sowie ihre Zusammenarbeit mit der Regierung und dem Bankensystem mit dem Ziel, die Dienstleistungen für die Bevölkerung weiter zu verbessern. Dabei könnte der Beitrag des Privatsektors eine wesentliche Rolle spielen. Das ist darauf zurückzuführen, dass der Finanzsektor nicht nur zusätzliche Mittel bereitstellen kann, sondern auch Fachwissen, effizientere Verfahren für die Anlage und Verwaltung von Mitteln und letztlich auch bessere Anreize für die Entwicklung noch ehrgeizigerer Pläne für Gebietskörperschaften zu bieten hat. Dadurch kann er die Kommunen dabei unterstützen, ihr Potenzial zur Entwicklung und Verbreitung innovativer Ideen auszubauen und somit neue Ressourcen zu erschließen, durch die wiederum der Privatsektor neue Impulse erhält.

Mit weiteren Redebeiträgen vertreten waren P. Pavlopoulos, Minister des Inneren, der öffentlichen Verwaltung und der Dezentralisierung, Georgios Alogoskoufis, Minister für Wirtschaft und Finanzen (Videobeitrag), Christos Folias, Staatssekretär für Wirtschaft und Finanzen, sowie Paris Koukoulopoulos, Präsident des KEDKE.

Hauptreferentin der Konferenz war die EU-Kommissarin für Regionalpolitik Danuta Hübner. Sie unterstrich die Notwendigkeit, die Lissabon-Ziele für eine europaweite wirtschaftliche und soziale Integration zu fördern und die Rolle der Gebietskörperschaften bei der Erreichung dieser Ziele zu stärken. Zu diesem Zweck legt die Europäische Kommission bei allen Aktionsplänen und Programmen besonderes Augenmerk auf die Förderung von Innovation. Bei diesen Programmen stehen nach Aussage der EU-Kommissarin die Koordination und die erforderlichen Initiativen zur Mobilisierung öffentlicher Ressourcen im Mittelpunkt, um beim Einsatz von privatem Kapital, das auf die systematische Unterstützung der Ziele von Lissabon ausgerichtet ist, einen Multiplikatoreffekt zu erzielen und zu begünstigen. Dabei werde die Zusammenarbeit von EIB, EBWE und EIF eine wichtige Rolle spielen. Abschließend erwähnte Danuta Hübner die EU-Programme JESSICA und JEREMIE, die gemeinsam mit der EIB entwickelt werden, sowie Investitionsmaßnahmen des Privatsektors zur Förderung von KMU und der Stadtentwicklung.

Nikolaos Karamouzis, stellvertretender Chief Executive Officer der Eurobank EFG-Gruppe, erklärte: Die Fähigkeit der Gebietskörperschaften, ihren vielgestaltigen Aufgaben gerecht zu werden, hängt vor allem davon ab, die notwendigen Mittel zum richtigen Zeitpunkt bereitstellen zu können, Investitionen erfolgreich zu tätigen und bürokratische Hindernisse zu überwinden. Der neue Finanzierungsbedarf der Gebietskörperschaften lässt sich nicht über die traditionellen Wege der Mittelbeschaffung wie staatliche Finanzierung und regelmäßige oder außerordentliche Einnahmen der Gebietskörperschaften decken. Sie stehen vielmehr vor der Herausforderung, neue Finanzierungswege zu erschließen und moderne Finanzinstrumente einzusetzen, um die Bereitstellung der notwendigen Ressourcen gewährleisten zu können und gleichzeitig die vorhandenen Mittel so wirksam wie möglich zu nutzen. Mit diesem Ziel hat die Eurobank EFG mit dem Local Authorities Relationship Office bereits ein speziell für diese Belange zuständiges Referat eingerichtet. Das Potenzial der Gebietskörperschaften zur Förderung des Wirtschaftswachstums ist noch nicht ausgeschöpft, und wir wollen sie in ihrem kollektiven Bemühen um eine weitere Erschließung ihres Potenzials unterstützen, fuhr Nikolaos Karamouzis fort.

EIB-Vizepräsident G. Genuardi erklärte in seiner Rede zur Rolle der Europäischen Investitionsbank bei der Finanzierung von Gebietskörperschaften in der EU: In den Jahren 2001 bis 2006 stellte die EIB insgesamt 17 Mrd EUR für Projekte in europäischen Städten bereit. Das Ziel der EIB besteht darin, mit zinsgünstigen langfristigen Darlehen Projekte zu unterstützen, die die europäische Integration fördern. Er führte spezifische Beispiele von Projekten in europäischen Großstädten an, die von der Bank mitfinanziert worden sind, und unterstrich die Notwendigkeit, die Aktivitäten der EIB in Zusammenarbeit mit lokalen Banken auf andere Kommunen - darunter auch kleinere Städte und Gemeinden - weiter auszudehnen. Mit dieser Strategie, so Genuardi, werde man die Anstrengungen intensivieren, die Lebensqualität in allen Regionen Griechenlands zu erhöhen und alle Bürger des Landes in den Genuss der Vorteile der europäischen Integration kommen zu lassen.

Alexandros Kritikos, Manager der Eurobank EFG mit Zuständigkeit für die Beziehungen zu den Gebietskörperschaften, umriss die Möglichkeiten für die Zusammenarbeit zwischen der Bank und den Gebietskörperschaften im Rahmen der Schaffung neuer Bankprodukte und integrierter Dienstleistungen: Zur Abdeckung ihres Finanzierungsbedarfs können Gebietskörperschaften neben traditionellen Finanzierungsquellen auch auf Darlehen der EIB zurückgreifen. Darüber hinaus stellen andere Finanzinstrumente wie Anleihen, Leasing, Immobilienentwicklung sowie Partnerschaften zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor (PPP) eine Option dar. Weitere Kostenvorteile für die Gebietskörperschaften lassen sich durch eine effizientere Verwaltung der vorhandenen Ressourcen, eine Automatisierung der Zahlungs- und Inkassoverfahren sowie durch die Bereitstellung einer integrierten Reihe von Bankinstrumenten zur Verwaltung der Mitarbeitervergütungen erzielen, so Kritikos.

In der zweiten Sitzung der Konferenz ging Konstantinos Moussouroulis, Generalsekretär der Abteilung Investitionen und Entwicklung des griechischen Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen, auf die neuen Finanzinstrumente ein, die im Rahmen des nationalen strategischen Entwicklungsprogramms für die verstärkte Förderung eines nachhaltigen Wachstums zur Verfügung stehen. Er hob die Notwendigkeit hervor, neue wirksame Verwaltungsverfahren einzuführen, und verwies auf die entschiedenere Forderung der Bürger an die ausführenden Verwaltungen und insbesondere die Gebietskörperschaften, ihrer institutionellen Rolle umfassender gerecht zu werden, indem sie wirksamere Dienste anbieten und die neuen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausschöpfen, um private Mittel zu mobilisieren.

Andreas Verykios, Stellvertretender Direktor mit Generalvollmacht der Direktion Finanzierungen in Europa, EIB, stellte die Aktivitäten der EIB in Griechenland vor. Dabei wies er darauf hin, dass sich die Finanzierungen der Bank in der Hellenischen Republik seit 1981 auf insgesamt 16,8 Mrd EUR belaufen. Er umriss die Anforderungen, Arten und Vorteile einer Projektfinanzierung durch die EIB und erläuterte, welche Vorhaben für einen Finanzierungsbeitrag der Bank in Frage kommen. Des Weiteren beschrieb er das Verfahren zur Beantragung eines Darlehens - angefangen von der ersten Kontaktaufnahme mit der EIB bis hin zur Darlehensunterzeichnung. Außerdem unterstrich er den Stellenwert, den die EIB ihren Aktivitäten in Griechenland in der gegenwärtigen Phase einräumt, in der die neuen EU-Programme für die Kohäsionsländer umgesetzt werden. Diesbezüglich sind die Vorhaben, die von Gebietskörperschaften finanziert werden können, für die EIB von großer Bedeutung. Ziel ist es nach Aussage von Andreas Verykios, die Entwicklung der ländlichen Gebiete in Griechenland zu fördern und für das Wachstum des Landes und in Südosteuropa insgesamt eine Vorreiterrolle zu übernehmen.

Zum Abschluss der Konferenz analysierte der wissenschaftliche Berater der KEDKE Rallis Gkekas in seiner Rede die Möglichkeiten für Gebietskörperschaften, finanzielle Unterstützung zu erhalten, sowie die Anforderungen, die dabei an sie gestellt werden. Darüber hinaus präsentierte er Daten und Informationen dazu, welchen Einfluss der Einsatz dieser neuen Finanzinstrumente und -produkte auf die finanziellen Möglichkeiten von Gebietskörperschaften hat.