Die EIB gewährt Marokko ein Darlehen von 70 Mio EUR, dessen Mittel erstmals im Gesundheitswesen eingesetzt werden, und der Darlehensvertrag wurde von EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive anlässlich seines Besuches in dem Land unterzeichnet. Die Darlehensmittel werden 17 Krankenhäusern im ganzen Land zugute kommen.

Als Darlehensnehmer fungiert das Gesundheitsministerium, und das Königreich Marokko wird dadurch in die Lage versetzt, sein Programm zur Modernisierung des Gesundheitssektors effizient umzusetzen. Aus diesem Grund sind die FEMIP-Mittel in erster Linie für 17 allgemeine Krankenhäuser bestimmt, die ihren Standort in ganz Marokko haben, darunter auch das Universitätsklinikum Ibn Sina in Rabat. Im Rahmen des Programms sollen Rationalisierungs-, Instandsetzungs- und Ausbauarbeiten durchgeführt werden, es sollen technische Verbesserungen vorgenommen werden, die Ausrüstung wird erneuert, und neue öffentliche Krankenhäuser werden gebaut.

Das mitfinanzierte Projekt wird dazu beitragen, allen Bevölkerungsschichten in Marokko den Zugang zu qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgungsdiensten zu erleichtern, was insbesondere Maßnahmen gegen akute Infektionskrankheiten und Behandlungen betrifft, die im Gange sind. Mit dem Projekt wird das Programm des Gesundheitsministeriums zur Anpassung des marokkanischen Gesundheitswesens an die epidemiologischen und demographischen Entwicklungen im Lande maßgeblich unterstützt.

Philippe de Fontaine Vive erklärte anlässlich der Vertragsunterzeichnung: Dieses für den marokkanischen Gesundheitssektor bestimmte Darlehen zeigt deutlich, dass beabsichtigt wird, im Rahmen der FEMIP eine dynamische Rolle bei der künftigen Entwicklung des Landes und der gesamten Region zu spielen. Die betreffenden Krankenhäuser wurden im Hinblick darauf ausgewählt, möglichst vielen Personen den Zugang zu Krankenhauseinrichtungen zu ermöglichen und die Qualität der Dienstleistungen erheblich zu verbessern. Diese Finanzierung aus FEMIP-Mitteln wird dem Gesundheitsministerium gewährt, und aufgrund der außergewöhnlich langen Darlehenslaufzeit von 20 Jahren und des tilgungsfreien Zeitraums, der an die bei der Projektdurchführung zu verzeichnenden Fortschritte angepasst ist, wird ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung der Ziele geleistet, die für die Reform der Krankenhauseinrichtungen festgelegt wurden. Die Finanzierungsbedingungen wiederum sind optimal auf die Haushaltslage des marokkanischen Gesundheitswesens abgestimmt.

Während seines Besuches nahm Philippe de Fontaine Vive auch an der offiziellen Gründung des Investitionsfonds Capital North Africa Venture Fund teil, an dem die EIB eine Beteiligung in Höhe von 5 Mio EUR übernommen hat, womit sie zum Hauptgeldgeber wurde. Dieser Fonds wird von der Capital Invest (BMCE Capital) verwaltet, die sich bereits beim Management des ebenfalls von der EIB unterstützten Fonds Capital Morocco I als sehr zuverlässig erwiesen hat.

Die Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) ist der vorläufige Höhepunkt der langjährigen Partnerschaft zwischen der Europäischen Union und ihren Nachbarländern im Mittelmeerraum. Sie ist vor mehr als dreißig Jahren entstanden und wurde in den neunziger Jahren zur Unterstützung des Barcelona-Prozesses intensiviert. Mit der Fazilität sollen die Mittelmeer-Partnerländer bei der Bewältigung der Aufgaben unterstützt werden, die mit der wirtschaftlichen und sozialen Modernisierung und der weiteren regionalen Integration verbunden sind, was auch in Einklang mit der neuen Nachbarschaftspolitik Europas nach der Erweiterung steht.

Im Rahmen der FEMIP werden vorrangig Projekte des privaten Sektors finanziert, um einerseits die Mittelmeer-Partnerländer bei der Liberalisierung ihrer Wirtschaft zu unterstützen und andererseits das Potenzial dieser Länder im Hinblick auf die für 2010 geplante Zollunion zwischen der EU und den Mittelmeer-Partnerländern zu stärken. Schwerpunkte der FEMIP sind ausländische Direktinvestitionen und Initiativen der inländischen Privatwirtschaft sowie Projekte im sozialen Bereich - insbesondere im Gesundheits- und im Bildungswesen sowie auf dem Gebiet des Umweltschutzes -, die von grundlegender Bedeutung für die soziale Stabilität und die Förderung produktiver Investitionen sind.

Mit der Verwaltung der Operationen aus FEMIP-Mitteln ist die Europäische Investitionsbank (EIB) betraut, die drei Produktarten einsetzt: Darlehen, Kapitalbeteiligungen (Eigenmittel und Quasi-Eigenmittel) sowie technische Hilfe.

Im Jahr 2005 wurden aus FEMIP-Mitteln in den Mittelmeer-Partnerländern Finanzierungen in Höhe von insgesamt 2,2 Mrd EUR gewährt.

Während seines Besuchs nahm Philippe de Fontaine Vive auch an der Gründung des Investitionsfonds Capital North Africa Venture Fund teil, für den Mittel im Umfang von 5 Mio EUR bereitgestellt wurden.