Der Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB) Philippe Maystadt hat heute auf der zweiten Sitzung des Investment Advisory Council in Istanbul die Rolle der EIB bei der Unterstützung von Investitionsflüssen in die Türkei hervorgehoben. Der Investitionsrat ist ein im Jahr 2004 eingerichtetes beratendes Organ, das der Regierung gegenüber Empfehlungen ausspricht mit dem Ziel, den Investitionsfluss in die Region zu fördern und das Land auf den Beitritt zur Europäischen Union vorzubereiten.

Präsident Maystadt sprach auf einer Sitzung, deren Vorsitz von Ministerpräsident Erdogan und Staatsminister Ali Babacan geführt wurde, über den Wandel des Investitionsklimas in der Türkei seit der letzten Sitzung des Investitionsrats und umriss künftige Herausforderungen, denen sich das Land stellen muss.

Philippe Maystadt zog eine Reihe von Parallelen zwischen der Investitionslage in der Türkei und der derzeitigen Herausforderung für die EU, eine wettbewerbsfähige, unternehmerische und wissensbasierte Gesellschaft in Einklang mit der Strategie von Lissabon zu schaffen. Der Präsident hob die einzigartige Situation der Region mit ihrer jungen und dynamischen Bevölkerung und dem derzeit schnellen Rhythmus der Veränderungen hervor, die eine Reform der Wirtschaft und politische Stabilität erreichen sollen, um so den Weg zur Mitgliedschaft in der EU zu ebnen.

Zu den an die Regierung gerichteten Empfehlungen gehörte die Verbesserung der Finanzlage der Kommunen und die Entwicklung von öffentlich-privaten-Partnerschaften in der Türkei. Der Präsident regte außerdem an, dass die Türkei den vollen Nutzen aus der von der EU und insbesondere von der EIB angebotenen Bereitstellung von Know-how und Unterstützung ziehen sollte.

Der Umfang der Tätigkeit der EIB in der Türkei hat im letzten Jahr stark zugenommen, so dass die Gesamtausleihungen in der Region sich derzeit auf nahezu 4 Mrd EUR belaufen. Zu den vorrangigen Bereichen zählen Infrastruktur, Projekte von europäischem Interesse wie zum Beispiel das strategische Projekt eines Tunnels unter dem Bosporus, der kommunale Sektor, darunter insbesondere Investitionen in Wasser- und Abwassernetze, die auf die Verbesserung der Umweltbedingungen abzielen, und eine weitgefächerte Unterstützung von KMU, die für das Wirtschaftswachstum des Landes von entscheidender Bedeutung sind.