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Ricardo Mourinho Félix, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), hat am Donnerstag in Tunis bekräftigt, dass die EIB ihr Engagement für Wirtschaftswachstum und soziale Teilhabe in Tunesien fortsetzen wird.

Ein Schwerpunktthema seines Besuchs in Tunesien war die Förderung von Unternehmertum, Innovation und sozialer Infrastruktur. Vor diesem Hintergrund wurden zwei Finanzierungsverträge unterzeichnet – mit der OneTech-Gruppe und mit dem Mikrofinanzinstitut ENDA Tamweel. Der EIB-Vizepräsident kündigte außerdem ein Darlehen über 45 Millionen Euro an das tunesische Verkehrsunternehmen Transtu an, um eine für alle zugängliche, nachhaltigere Mobilität zu fördern.

Für mehr finanzielle Teilhabe

Das Darlehen an ENDA Tamweel über neun Millionen Euro, das die EIB in tunesischen Dinar bereitstellt, dient der stärkeren Unterstützung tunesischer Kleinstunternehmen. Diese neue Finanzierung fällt unter die Mikrofinanzfazilität für die südliche Nachbarschaft, die die EIB gemeinsam mit der Europäischen Kommission eingerichtet hat.

Das Darlehen hat einen erheblichen Mehrwert: Das Mikrofinanzinstitut kann über einen Zeitraum von zwei Jahren zu besonders günstigen Konditionen Mittel in Landeswährung bereitstellen.

„Der Zugang von Kleinstunternehmen zu Finanzmitteln ist eine wichtige Voraussetzung für wirtschaftliches und soziales Wachstum. Ich freue mich über die Unterzeichnung dieses neuen Darlehens, mit dem wir unser Engagement für Projektträger, insbesondere für Frauen und junge Menschen sowie für benachteiligte Bevölkerungsgruppen in abgelegenen Gebieten bekräftigen. In Tunesien werden wir uns weiterhin für finanzielle Teilhabe einsetzen, weil sie wirklich etwas bewirkt“, so der EIB-Vizepräsident nach Unterzeichnung des neuen Finanzierungsvertrags mit ENDA Tamweel.

Aus dem vorherigen 2019 unterzeichneten Darlehen an ENDA Tamweel, das unter die Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz fällt, wurden 2 500 Projekte von Frauen und jungen Menschen finanziert.

Mit dem aktuellen Kredit steigt der Gesamtbetrag der unterzeichneten Darlehen an das Mikrofinanzinstitut auf 24 Millionen Euro.

Mehr Unterstützung für den Privatsektor

Vizepräsident Mourinho Félix unterzeichnete außerdem ein Darlehen über neun Millionen Euro an die OneTech-Gruppe. Dabei handelt es sich um die Aufstockung eines 2017 gewährten Kredits, der sich damit auf insgesamt 30 Millionen Euro erhöht.

„Die Förderung von Entwicklung und Innovation hat für die EIB hohe Priorität. Unsere Aufgabe ist es, Unternehmen attraktive finanzielle Bedingungen zu bieten, damit die tunesische Wirtschaft wachsen und wettbewerbsfähiger werden kann. Wir sind stolz, tunesische Unternehmen wie die OneTech-Gruppe zu unterstützen, die für das Land und die gesamte Region ein Erfolgsmodell darstellt“, so Vizepräsident Mourinho Félix.

Das Darlehen flankiert die Investitionen der OneTech-Gruppe in Forschung, Entwicklung und Innovation und ermöglicht gleichzeitig die Ausweitung ihrer Produktionskapazitäten. Mit dem ursprünglichen Darlehen wurden bereits 1 300 Arbeitsplätze geschaffen, davon rund die Hälfte für Frauen.

Die Bereitstellung des Darlehens steht ganz in Einklang mit den erklärten Zielen der Europäischen Union und der EIB, die wirtschaftliche Resilienz der EU-Nachbarländer zu stärken. Es fällt auch unter das Programm Horizont 2020/InnovFin für innovative Unternehmen, das von der Europäischen Kommission kofinanziert wird. Tunesien hat als einziges Land der Region Mittel aus diesem Programm erhalten.

Nachhaltige Mobilität für alle

Während seines Besuchs kündigte Vizepräsident Mourinho Félix ein weiteres Darlehen an Transtu an: Das Unternehmen will mit dem Geld rollendes Material und Ausrüstung für die Stadtbahnlinie TGM anschaffen und damit den nachhaltigen Personennahverkehr ausbauen.

Der neue Kredit über 45 Millionen Euro wird die Mobilität in Tunesien und gleichzeitig die Qualität der städtischen Verkehrsdienste verbessern. Als europäische Klimabank freuen wir uns sehr, dieses Projekt zu unterstützen, das sich direkt auf den Alltag der Tunesierinnen und Tunesier auswirken wird“, so der EIB-Vizepräsident.

Das Projekt wird von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung mit insgesamt 90 Millionen Euro kofinanziert. Es fällt zudem in weiterem Sinne unter das von der EIB finanzierte Programm zur Erneuerung der Eisenbahninfrastruktur.

Vizepräsident Mourinho Félix erklärte außerdem, dass die EIB bereit sei, Tunesien mehr als 400 Millionen Euro für Infrastrukturprojekte zur Verfügung zu stellen, insbesondere in den Bereichen Energie und Verkehr. Als Klimabank der EU legt die EIB in Tunesien einen Schwerpunkt auf die Förderung von Projekten zur Klimaanpassung und zur Eindämmung des Klimawandels. Zudem wird die EIB der Finanzierung dringend benötigter sozialer Infrastruktur in den Bereichen Bildung und Stadtentwicklung auch in Zukunft weiter Vorrang einräumen.

EIB

Die EIB bietet Finanzierungen und Beratungsdienste an, die auf die Bedürfnisse der Projektträger in den Mittelmeer-Partnerländern zugeschnitten sind. Das Angebot der EIB umfasst Finanzierungen für große Infrastrukturvorhaben, KMU-Darlehen, Garantien für risikoreichere Projekte, technische Beratung für eine optimale Projektplanung und Partnerschaften für neue Unternehmerinnen und Unternehmer. Angesichts der wirtschaftlichen und politischen Veränderungen und des Bedarfs in den Mittelmeerländern erweitert die EIB kontinuierlich die Palette ihrer Instrumente, um Wachstum und Beschäftigung zu fördern.

Seit 2011 hat die EIB 2,3 Milliarden Euro für Projekte in Schlüsselbereichen der tunesischen Wirtschaft bereitgestellt, u. a. für Energie, Privatsektor, Infrastruktur, Bildung und sozialen Wohnungsbau.