>@Cyrille Lachèvre/EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Vermögensverwaltungsgesellschaft RGREEN INVEST gehen neue Wege in ihrer Partnerschaft: Beide beteiligen sich mit fünf Millionen Euro aus dem Fonds INFRAGREEN III an dem Unternehmen Méthajoule in der südostfranzösischen Region Auvergne-Rhone-Alpen und investieren damit erstmals in den Biogassektor in Frankreich.

Als der von RGREEN INVEST verwaltete Fonds aufgelegt wurde, investierte die EIB 50 Millionen Euro. Im Dezember 2018 konnte der Fonds mit 307 Millionen Euro schließen und übertraf damit sein angestrebtes Zeichnungsvolumen.

Der Fonds soll in die Energiewende und insbesondere in erneuerbare Energien in Frankreich und der Europäischen Union investieren. Schwerpunkte sind Anlagen in den Bereichen Fotovoltaik und Windkraft, aber auch Erdwärme, Biomasse, Biogas und Energieeffizienz. Die Mittel der EIB sind durch eine Garantie des Europäischen Fonds für strategische Investitionen abgesichert, auch bekannt als „Juncker-Plan“.

INFRAGREEN III und Méthajoule haben eine Partnerschaft geschlossen, um Biogasprojekte in Frankreich durchzuführen (bis zu zehn Millionen Euro). Méthajoule ist auf die Entwicklung und den Betrieb von Anlagen zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen spezialisiert.

Das erste Projekt ist eine landwirtschaftliche Biogas-Heizkraftanlage mit einer elektrischen Leistung von 500 Kilowatt und einer thermischen Leistung von 400 Kilowatt. Die Anlage, die sich derzeit im Bau befindet, hat ihren Standort in der Gemeinde Sainte-Eulalie im südlichen Zentralfrankreich. Der erzeugte Strom wird an EDF verkauft. Die thermische Energie wird für ein 620 Meter langes Fernwärmenetz genutzt, das ein Gewerbegebiet versorgt. Ein Teil des Biogases wird auch als Biokraftstoff für die Abfallsammelfahrzeuge des Gemeindeverbands Pays de Salers genutzt. Durch die Partnerschaft soll ein wichtiger Akteur im Biogassektor entstehen, der stark in der Region verankert ist. Lokalen Akteuren wird zu gegebener Zeit eine Kapitalbeteiligung angeboten. Die Beteiligung von RGREEN INVEST beträgt zunächst fünf Millionen Euro, kann aber schrittweise auf bis zu zehn Millionen Euro aufgestockt werden.

Nicolas Rochon, Präsident von RGREEN INVEST: „INFRAGREEN III und RGREEN INVEST wollen mit dieser Investition die Wirtschaft vor Ort und in der Region fördern.“ Die Ausgangsstoffe kommen größtenteils aus örtlichen landwirtschaftlichen Betrieben. Sie werden in einem Umkreis von unter 15 Kilometern gesammelt und genutzt. Am Standort wird außerdem eine innovative Technik bei der Gärrestkompostierung eingesetzt werden.

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Für die EIB als Bank der EU ist dieses Projekt von großer Bedeutung. Mit dem Fonds RGREEN INVEST stellt Europa unter Beweis, dass es zum Ausbau der landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten vor Ort beitragen kann. Unser erstmaliges Engagement im Biogassektor ist zudem ein wichtiges Etappenziel in unserer Klimaschutzstrategie.“ 

Olivier Bouttes, Präsident von Méthajoule: „Wir wollen lokale Ressourcen im Sinne der Kreislaufwirtschaft und Raumordnung nutzen, um erneuerbare Energie zu erzeugen. Dieser Vertrag mit Finanzierungspartnern, die unsere Werte teilen, schafft optimale Voraussetzungen, um unsere Projekte energisch voranzutreiben. So können wir unsere Stellung in der Entwicklung, beim Bau und Betrieb von Biogasanlagen in der Region ausbauen und einen zukunftsträchtigen Sektor fördern.“