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  • Ernennung von Sandrine Friscia als EIB-Vertreterin für Bosnien und Herzegowina und Montenegro am Standort der EU-Delegation
  • Seit 2008 vergab die EIB Darlehen von 1,65 Milliarden Euro für Projekte in Bosnien und Herzegowina und 719 Millionen Euro in Montenegro

Die Europäische Investitionsbank (EIB) baut ihre Präsenz im Westbalkan durch Eröffnung eines Satellitenbüros in Sarajevo aus. Das Büro befindet sich am Standort der EU-Delegation und wird von Sandrine Friscia geleitet, der EIB-Vertreterin für Bosnien und Herzegowina und Montenegro. Mit der stärkeren Präsenz will die EIB vor allem ihre Finanzierungen im Rahmen der Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz ausbauen. Vorgesehen ist eine enge Zusammenarbeit mit dem operativen Team in Luxemburg und den EU-Delegationen, um gemeinsame Maßnahmen in den beiden Ländern umzusetzen.

Gleichzeitig wurde Alessandro Bragonzi als EIB-Vertreter für Albanien, Kosovo* und Nordmazedonien ernannt. Er wird in Tirana am Standort der EU-Delegation tätig sein. Die beiden Büros bilden gemeinsam mit dem bereits bestehenden Regionalbüro in Belgrad die EIB-Präsenz im Westbalkan, mit der die Region noch näher an die Europäische Union herangeführt werden soll.

Sandrine Friscia wurde bei einem Empfang offiziell zur EIB-Vertreterin ernannt, in Anwesenheit von Lars-Gunnar Wigemark, EU-Botschafter, Matteo Rivellini, Leiter der für Slowenien, Kroatien und den Westbalkan zuständigen EIB-Abteilung, und Dubravka Negre, Leiterin des EIB-Regionalbüros für den Westbalkan.

Lars-Gunnar Wigemark, Leiter der EU-Delegation in Bosnien und Herzegowina und EU-Sonderbeauftragter für Bosnien und Herzegowina: „Die Europäische Investitionsbank – eine wichtige Einrichtung der Europäischen Union – ist ab jetzt in Sarajevo vertreten. Die EIB ist allerdings schon seit vielen Jahren in Bosnien und Herzegowina und in der Region tätig und hat in dieser Zeit Kredite über 1,6 Milliarden Euro bereitgestellt. Sie ist der weltweit größte Investor für Entwicklungsvorhaben, hat zahlreiche Projekte in Bosnien und Herzegowina unterstützt und wird ihre umfangreiche Tätigkeit auch in Zukunft fortsetzen. Daher ist ihre Präsenz am Standort der EU-Delegation in Sarajevo wichtig.“

Matteo Rivellini, Leiter der für den Westbalkan, Kroatien und Slowenien zuständigen Abteilung der EIB: „Wir freuen uns, Sandrine Friscia als neue EIB-Vertreterin für Bosnien und Herzegowina und Montenegro begrüßen zu dürfen. Sie bringt die notwendige Begeisterung, das Know-how und die Energie für diese wichtige Aufgabe mit. Sie findet bereits eine solide Grundlage in der Region vor und wird unsere Tätigkeit in Bosnien und Herzegowina und Montenegro weiter verstärken. Mit ihr als EIB-Vertreterin stärken wir unser Engagement in der Region und setzen gleichzeitig unsere Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz fort. Außerdem wird sie die Region in ihren Bemühungen um einen EU-Beitritt unterstützen, ihre Integration und Entwicklung fördern und sich für bessere Lebensbedingungen aller Bürgerinnen und Bürger einsetzen.“

Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz

Die Resilienzinitiative wurde von der EIB entwickelt. Vorangegangen war eine Aufforderung des Europäischen Rates, rasch zusätzliche Finanzmittel zu mobilisieren, um das Wachstum, wichtige Infrastruktur und den sozialen Zusammenhalt in der südlichen Nachbarschaft und im Westbalkan zu fördern.

Die Initiative stellt eine wichtige Verlagerung der Tätigkeit der EIB im Westbalkan dar. Die Bank unterstützt nun verstärkt Partner im privaten Sektor, die fast zwei Drittel der Initiative ausmachen. Mit der Resilienzinitiative stehen der EIB mehr Instrumente für diese beiden Regionen zur Verfügung, um zusätzliche vergünstigte Finanzierungen, eine bessere Unterstützung des Privatsektors sowie Impact-Finanzierungen und technische Hilfe anbieten zu können.

Die EIB in Bosnien und Herzegowina und Montenegro

Die EIB (die EU-Bank) ist seit 1977 in Bosnien und Herzegowina tätig. Sie spielt eine wichtige Rolle für die wirtschaftliche Zusammenarbeit und fördert in der Region Wachstum, Zusammenhalt und Integration.

Seit 2008 unterstützte die EIB Projekte in Bosnien und Herzegowina mit mehr als 1,65 Milliarden Euro und stellte Finanzierungen in allen Wirtschaftssektoren bereit. Die Investitionen betrafen nicht nur den Verkehrssektor sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU), sondern auch die Sektoren Wasser, Abwasser, Energie und Gesundheit. Dabei wurden Durchleitungsdarlehen von insgesamt 725 Millionen Euro an KMU und Midcap-Unternehmen vergeben, wodurch über 71 500 Arbeitsplätze gesichert wurden. Die EIB hat nach verheerenden Überschwemmungen den Bau von Hochwasserschutzanlagen entlang der Sava und ihren Nebenflüssen unterstützt, um die Risiken künftig zu mindern. Diese Investitionen fallen unter die Finanzierungsprioritäten der EIB.

Im selben Zeitraum investierte die EIB auch 719 Millionen Euro in Montenegro. Schwerpunkte waren dabei wichtige Infrastrukturprojekte und der Finanzierungszugang für KMU, um Arbeitsplätze zu sichern und um Wachstum und Zusammenhalt im Land zu fördern. Diese Initiativen tragen zur wirtschaftlichen Entwicklung der gesamten Region bei.