Ségolène Royal, Präsidentin der französischen Region Poitou-Charentes, Philippe de Fontaine Vive, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), und Noël Dupuy, Vizepräsident der Crédit Agricole SA, haben am 27. Februar 2009 in Poitiers den Startschuss für die Umsetzung des regionalen „Plan Energie Solaire“ (2009-2012) gegeben.

Der Plan wurde im Januar 2008 von der Region Poitou-Charentes verabschiedet und ist auf folgende Bereiche und Maßnahmen ausgerichtet:

  • verstärkte Energieerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern; geplant ist die Installation von 650 000 m² Solarpanelen,
  • größere Autonomie der Energieversorgung der Region,
  • Schaffung von 1 000 Arbeitsplätzen in der gesamten Region,
  • Aufbau eines eigenständigen Solarenergiesektors in der Region Poitou-Charentes,
  • Senkung der Treibhausgas-Emissionen.

Mit dem Plan hat sich die Region für 2012 ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sie will bis dahin jährlich 73 GWh (Gigawattstunden) Solarenergie erzeugen, d.h. 1,5 Mal soviel wie 2007 in ganz Frankreich für nur 2,8% der französischen Bevölkerung produziert wurden. Damit steht der Plan voll und ganz in Einklang mit dem Ziel der Europäischen Kommission, bis zum Jahr 2020 20% der Energie aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Aus diesem Grund hat die EIB, die als Finanzierungsinstitution der Europäischen Union Projekte im Energiesektor und vorrangig im Bereich saubere Energien fördert, ihre volle Unterstützung für den Plan der Region zur Nutzung von Solarenergie zugesagt.

Die EIB wird den „Plan Energie Solaire“ der Region Poitou-Charentes mit einem Darlehen von 200 Mio EUR unterstützen. Mit weiteren 200 Mio EUR beteiligen sich außerdem die französischen Caisses Régionales und die Crédit Agricole Leasing an der Umsetzung und Kofinanzierung dieses Großvorhabens. Die Region Poitou-Charentes wird für die gewährten Darlehen eine Garantie stellen.

Dieses Vorhaben ist das erste seiner Art in Europa. Es bietet attraktive Finanzierungsmöglichkeiten für Gebietskörperschaften, Unternehmen, Verbände, Selbständige und Landwirte. Diese Partnerschaft zwischen der EIB, der Region Poitou-Charentes und der Crédit Agricole ist hinsichtlich des Umfangs der zugesagten Finanzierungen und der Synergie der zum Einsatz kommenden Instrumente eine Premiere. Durch diese Kofinanzierung können die von den Partnern bereitgestellten Mittel optimal eingesetzt werden, wodurch sich der Hebeleffekt verstärkt und nahezu kein Finanzierungsbeitrag aus Steuergeldern erforderlich ist.

Hinweise an die Redaktion

Die EIB

Die Europäische Investitionsbank ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Sie wurde 1958 durch den Vertrag von Rom gegrün¬det und hat die Aufgabe, durch ihre Tätigkeit die Umsetzung der politischen Ziele der EU zu unterstützen. Die EIB nimmt auf den Kapitalmärkten Mittel auf, mit denen sie Darlehen zu den besten Konditionen für Vorhaben bereitstellt, die in Einklang mit den politischen Zielen der EU stehen. Jedes Jahr stellt die EIB zur Unterstützung von Vorhaben in der Europäischen Union etwa 45 Mrd EUR zur Verfügung. Davon wurden im Jahr 2008 4,5 Mrd EUR für Projekte in Frankreich gewährt.

Mit ihren Finanzierungen fördert sie vorrangig Vorhaben in den Zielbereichen wirtschaftlicher und sozialer Zusammenhalt, Umweltschutz, Forschung und Innovation, Unterstützung von KMU, Ausbau der Transeuropäischen Verkehrs- und Energienetze sowie Förderung einer sicheren, wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Energieversorgung. Den letztgenannten Zielbereich hat die Bank 2008 mit 10,2 Mrd EUR unterstützt, wobei 2,2 Mrd EUR für Vorhaben zur Entwicklung erneuerbarer Energien gewährt wurden. Damit hat die Bank ihr Engagement in diesem Bereich in den letzten zwei Jahren verdreifacht. Bei den in zehn EU-Ländern durchgeführten Finanzierungen der EIB hat der Anteil der Solarenergievorhaben rasch zugenommen: 2008 entfielen 35% aller Finanzierungen im Bereich erneuerbare Energie auf Solarenergieprojekte (9% im Vorjahr).