Das EIB-Darlehen dient zusammen mit einer projektbezogenen Anleiheoperation der Erneuerung des Freeman Hospital und der Royal Victoria Infirmary in Newcastle upon Tyne, einem Regionalentwicklungsgebiet (Ziel 2). Durch das Projekt wird eine Rationalisierung der Krankenhausdienste in Newcastle von drei auf zwei Standorte erreicht, wobei Stationen des Newcastle General Hospital zur Royal Victoria Infirmary (RVI) und zum Freeman Hospital übersiedeln. Es wird eine effizientere Erbringung von Krankenhausdiensten in Newcastle gewährleisten und langfristige Nutzeneffekte für den Newcastle-upon-Tyne Hospitals NHS Trust haben.

Das Projekt wird im Rahmen der Private Finance Initiative (PFI) des Vereinigten Königreichs als PPP-Vorhaben durchgeführt. Projektträger ist der Newcastle upon Tyne Hospitals National Health Service Trust, eine öffentlich-rechtliche Körperschaft, die für die Akutversorgung von Patienten in Newcastle und Umgebung zuständig ist. Durch die Durchführung des Projekts als PPP-Vorhaben dürften sich die Beschaffungs- und Betriebskosten für das Krankenhaus während der Konzessionsdauer verringern, da auf diese Weise die Effizienz des Gebäude- und Anlagenmanagements gesteigert und das Planungs-/Baurisiko auf den privaten Sektor übertragen wird.

Beim Konzessionsnehmer handelt es sich um die Healthcare Support (Newcastle) Finance Limited, eine Zweckgesellschaft im Eigentum der Equion (Geschäftsbereich der John Laing Plc - 40%), der Commonwealth Bank of Australia (40%) und der Interserve plc (20%). Über seine Nachauftragnehmer wird der Konzessionär seiner Verpflichtung zur Bereitstellung der Krankenhausanlagen und zu ihrer Instandhaltung während der 38-jährigen Laufzeit der Konzession nachkommen. Laing O'Rourke wird das neue Krankenhaus planen und bauen und Interserve wird die Gebäudeinstandhaltungsdienstleistungen erbringen.

Das Vorhaben wird durch eine Kombination von vorrangigen Anleihen in Höhe von 238 Mio GBP und einem Darlehen der Europäischen Investitionsbank über 115 Mio GBP (beide indexgebunden) sowie nachrangigen ungesicherten Anleihen und Stammaktien finanziert. Die XL Capital Assurance Limited wird eine Garantie für die planmäßigen Zahlungen von Kapital und Zinsen im Rahmen der indexgebundenen Anleihen und des EIB-Darlehens bereitstellen.

EIB-Vizepräsident Peter Sedgwick bemerkte dazu: "Wir freuen uns besonders, dieses Vorhaben mitfinanzieren zu können, da es einen großen Beitrag zur Neuordnung der Akutversorgung in Newcastle leistet. Das Projekt wird eine größere Effizienz und Qualität der medizinischen Versorgung von Newcastle ermöglichen und so zur Umsetzung der regionalen und nationalen Prioritäten im Gesundheitswesen Großbritanniens beitragen."

Aufgabe der EIB, der Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, ist es, zur Integration, zur ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der Mitgliedstaaten der Union beizutragen. Außerhalb der Europäischen Union setzt die EIB die Finanzprotokolle zu den Abkommen um, die im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit der Union geschlossen werden.

In den vergangenen fünf Jahren (2000-2004) hat die EIB im Vereinigten Königreich Darlehen von insgesamt 15,5 Mrd EUR vergeben. Davon entfielen etwa 1,3 Mrd EUR auf Projekte im britischen Gesundheits- und Bildungswesen. Projekte in diesen Bereichen stehen in Einklang mit dem vorrangigen Ziel der EIB, insbesondere in strukturschwachen Gebieten zur Steigerung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit durch eine besser ausgebildete Bevölkerung und eine bessere Gesundheitsversorgung beizutragen. Im Jahr 2004 wurden 21,5 Mrd EUR bzw. 75% der Gesamtausleihungen der EIB in der EU für Projekte mit Standort in Fördergebieten der Union, wie z. B. Nordostengland, zur Verfügung gestellt.