Energieeffizienzprogramm senkt Heizkosten und schont die Umwelt

Rumänien saniert Wohnblocks aus der Sowjetzeit und bekämpft damit zugleich den Klimawandel. Ein großes Energieeffizienzprogramm macht es möglich.

  • 20 Prozent der Menschen in Rumänien können es sich nicht leisten, ihre Wohnung zu heizen. Durch die Sanierung sinken die Heizkosten um 50 bis 60 Prozent
  • Einige Bewohner wollten die Taubenschläge auf ihrem Dach erst nicht entfernen – bis ihnen klar wurde, wie viel Geld die Sanierung spart
  • Die Europäische Investitionsbank finanziert einen größeren Anteil als üblich, weil das Projekt auch dem Klimaschutz dient

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„Future Europe“ stellt jedes der 28 EU-Länder in einem Podcast vor. In jeder Folge geht es um ein Projekt, das zeigt, wie wir künftig in Europa leben werden. Darüber sprechen wir mit Menschen, die die Projekte selbst kennen.

Facelift für ein Viertel

Floricas Wohnung sieht fast wie neu aus – obwohl ihr Wohnblock im Sektor 2 von Bukarest wie viele andere noch aus der Sowjetzeit stammt. Die Sanierung verdankt sie einem großen Energieeffizienzprogramm, das die EIB mitfinanziert. „Die Fassade wurde komplett isoliert. Das sieht jetzt schon ganz anders aus“, freut sich die rüstige alte Dame.

Florica ist eine von vielen, die von der groß angelegten Sanierung von Mehrfamilienhäusern in ganz Bukarest profitieren. Finanziert wird das unter anderem durch grüne Anleihen der Europäischen Investitionsbank (EIB).

„Die 450 sanierten Gebäude haben unserem Viertel ein neues Gesicht gegeben“, sagt Victorita Bocea, die für die Auftragsvergabe im Sektor 2 zuständig ist.

Schöner, sparsamer, wohnlicher

Das EIB-finanzierte Energieeffizienzprogramm in Rumänien bringt Verbesserungen in vier wichtigen Bereichen:

  • Wände, Türen und Fenster Hunderter Wohnblocks werden wärmeisoliert, was die Energieeffizienz deutlich verbessert und den CO2-Verbrauch senkt
  • Die Heiz- und Energiekosten sinken um bis zu 60 Prozent, und in den Wohnungen wird es behaglicher
  • Die Gebäude sehen von außen viel besser aus – die meisten Häuser wurden seit ihrem Bau vor teilweise mehr als 40 Jahren nie saniert
  • Verwahrloste Areale werden geräumt, und die vielen neuen Arbeitsplätze im Bausektor stärken die Wirtschaft des Landes

„Wir finanzieren 75 Prozent der Investitionskosten über einen Zeitraum von 22 Jahren“, erklärt Filip Vandeputte, Experte für Energieeffizienz bei der EIB. „Normalerweise liegt die Obergrenze bei 50 Prozent, aber Klimaschutzprojekte fördern wir stärker.“

Verbesserungen, die man sieht

Die Bewohner können sich nach einem harten Arbeitstag nun auf ein schönes Zuhause freuen. „Die Sanierung hat also auch eine psychologische Wirkung“, betont Victorita Bocea.

Florica sieht das genauso: „Meine Wohnung ist jetzt wirklich vorzeigbar“, freut sie sich