>@Marco Santarelli/EIB

Die Confindustria und die Europäische Investitionsbank (EIB) haben heute in Rom eine Rahmenvereinbarung über die Zusammenarbeit bei der Unterstützung der Finanzierungspläne italienischer Unternehmen jeglicher Größe unterzeichnet. Die Unterstützung soll durch eine verstärkte Nutzung der von der EIB angebotenen Instrumente mit einem Schwerpunkt auf dem Juncker-Plan und auf InnovFin erfolgen. Die Vereinbarung für die Dauer von drei Jahren, die vielen mittelgroßen Unternehmen den Zugang zu EIB-Finanzierungen erleichtern soll, wurde vom Präsidenten der Confindustria Vincenzo Boccia und dem EIB-Vizepräsident Dario Scannapieco unterzeichnet.

Die Vereinbarung sieht Folgendes vor:

  • Die Confindustria – Italiens größter Unternehmensverband – soll ihre Mitglieder über die verschiedenen Arten von Darlehen und Garantien der EIB-Gruppe sowie über eine Reihe von spezifischen Maßnahmen für Italien informieren. Der Schwerpunkt soll dabei insbesondere auf Midcap-Unternehmen und KMU für Investitionsprogramme zugunsten von nachhaltigem Wachstum und Beschäftigung, Forschung und Entwicklung, der Bekämpfung des Klimawandels, Umweltschutz und Kultur, strategischer Infrastruktur und Vorhaben in den sogenannten Konvergenzregionen liegen.
  • Die im Rahmen des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) geplanten Maßnahmen sollen in Italien konkret umgesetzt werden. Der EFSI sieht für ganz Europa bis Ende 2018 die Bereitstellung von Darlehen im Gesamtbetrag von 60 Milliarden Euro vor, wodurch Gesamtinvestitionen von 315 Milliarden Euro für Unternehmen mobilisiert werden sollen.
  • Die Confindustria soll ihr Netz von Mitgliedsverbänden über die verschiedenen, von der EIB verwalteten Programme informieren und der EIB auf der Grundlage regelmäßig mitgeteilter Kriterien auf nationaler und regionaler Ebene einen Überblick über besser strukturierte Unternehmen vorlegen, für die ein direktes Darlehen im Rahmen des EFSI oder von InnovFin in Betracht käme.
  • Die EIB verpflichtet sich, die von der Confindustria mitgeteilten Unternehmen und Vorhaben zu bewerten, und unterstützt den Unternehmensverband dabei, die Finanzierungsinstrumente der EIB in Italien bekannt zu machen. Daneben wird die EIB die Unternehmen über die europäische Plattform für Investitionsberatung bei der Vorbereitung der Investitionsvorhaben unterstützen.

Die EIB-Gruppe hat seit der Aufnahme ihrer Tätigkeit Darlehen in Gesamthöhe von 200 Milliarden Euro nach Italien vergeben. Seit 2013 werden jährlich etwa elf Milliarden Euro bereitgestellt. Ihr erstklassiges Rating ermöglicht es der EIB (einer Einrichtung ohne Erwerbszweck), Mittel zu sehr günstigen Zinssätzen auf den weltweiten Kapitalmärkten aufzunehmen. Deswegen kann sie Finanzierungen mit langen Laufzeiten zu günstigen Bedingungen bereitstellen. Die klassischen Finanzierungen der EIB wurden in jüngster Zeit durch Finanzierungsinstrumente wie die Investitionsoffensive für Europa (den sogenannten Juncker-Plan) und InnovFin ergänzt, die den Schwellenwert für direkte Darlehen herabsetzen und die Risikobereitschaft der EIB erhöhen.

InnovFin umfasst Finanzierungswerkzeuge und Beratungsdienste, um bis 2020 in ganz Europa Vorhaben im Bereich Forschung und Entwicklung und von innovativen Unternehmen mit über 24 Milliarden Euro  zu unterstützen. Im Rahmen dieses Programms werden vier Arten von Darlehen zur Förderung großer Unternehmen (25-300 Millionen Euro) bis hin zu KMU (25 000 Euro bis 7,5 Millionen Euro) angeboten.