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Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Jennewein Biotechnologie GmbH haben heute einen Darlehensvertrag in Höhe von zehn Millionen Euro unterzeichnet. Die deutsche Firma Jennewein stellt seltene funktionale Zucker her, darunter sogenannte humane Milch-Oligosaccharide (HMOs), die in der Natur nur in Muttermilch vorkommen. Die eigenkapitalähnliche Transaktion, die im Rahmen des InnovFin-Programms der EU-Bank erfolgt, soll es dem Unternehmen unter anderem ermöglichen, eine kommerzielle Produktionsanlage für solche gesunden Zucker zu errichten. HMOs verfügen über viele positive Eigenschaften: Sie schützen vor Infektionen, mindern das Risiko von Allergien sowie Entzündungen und unterstützen den Aufbau des Gehirns.

Jennewein ist bisher die einzige Firma weltweit, der es gelungen ist, HMOs im großen Maßstab und zu marktverträglichen Preisen herzustellen. Da diese komplexen Zucker ein Hauptbestandteil von Muttermilch sind, ist davon auszugehen, dass Jenneweins technologischer Durchbruch die Qualität von Säuglingsnahrung in Zukunft entscheidend verbessert. Zu den vielfältigen Einsatzgebieten von HMOs gehören aber auch Nahrungsergänzungsmittel oder therapeutische Nahrungsmittel, die die Behandlung von bestimmten Krankheiten oder Risikopatienten unterstützen.

„Forschung und Entwicklung in Europa zu unterstützen, ist eine der Kernaufgaben der EIB. Darlehen für innovative Mittelständler – wie jenes, das wir heute unterschrieben haben –  können Europas Wissensgesellschaft vorantreiben“, sagte EIB-Präsident Werner Hoyer in Luxemburg.  „Wir müssen Unternehmen fördern, deren Geschäft Innovationen sind und die hochqualifizierte Mitarbeiter beschäftigen.“

Klaus Jennewein, Geschäftsführer und Mitbegründer von Jennewein Biotechnologie sagte: „Die Finanzierung durch die EIB ist ein Meilenstein in der Entwicklung von Jennewein Biotechnologie. Das Darlehen wird es der Firma ermöglichen, auf ihrer technologischen Spitzenstellung aufzubauen und zum marktführenden  Anbieter von funktionellen Zuckern für die Lebensmittelindustrie zu werden."

Hintergrundinformationen:

Jennewein Biotechnologie GmbH
Jennewein Biotechnologie ist ein industrielles Unternehmen mit Fokus auf der Glycobiotechnologie. Die Firma hat sich darauf spezialisiert, neue Prozesse für die  Serienproduktion vom Mono- und Oligosacchariden zu entwickeln. Ihr Geschäftsschwerpunkt liegt auf der Herstellung von Zuckermolekülen mit  Gesundheitsnutzen - vor allem von humanen Milch-Oligosacchariden - für die Lebensmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie. Die Firma wurde 2005 als Familienunternehmen von Amélie, Stefan und Klaus Jennewein gegründet und gewann in den vergangenen Jahren verschiedene Innovationspreise. Ihre Produktions- und Forschungsstätten befinden sich in Rheinbreitbach, Deutschland.

InnovFin-Finanzprodukte

Die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB und EIF) haben eine neue Generation von Finanzinstrumenten und Beratungsdiensten entwickelt, die innovativen Unternehmen den Zugang zu Krediten erleichtern sollen. Die Mittel für diese Instrumente stammen aus „Horizont 2020“, dem EU-Forschungsprogramm für den Zeitraum 2014-2020. Durch die maßgeschneiderten Produkte von „InnovFin – EU-Mittel für Innovationen“ sollen in den kommenden Jahren mehr als 24 Milliarden Euro für Forschung und Innovation (FuI) bereitgestellt werden. InnovFin richtet sich an kleine, mittelgroße und große Unternehmen sowie an Projektträger, die in Forschungsinfrastruktur investieren. So können voraussichtlich FuI-Investitionen von bis zu 48 Milliarden Euro angestoßen werden.

InnovFin baut auf dem Erfolg der bisherigen Fazilität für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis (RSFF) auf. Die RSFF hatte im siebten Rahmenprogramm der EU für Forschung und technologische Entwicklung (RP7) die Finanzierung von 114 FuI-Projekten im Umfang von 11,3 Milliarden Euro ermöglicht. Außerdem wurden Darlehensgarantien von über 1,4 Milliarden Euro gestellt.

Für die InnovFin-Finanzprodukte stehen Mittel der Initiative Horizont 2020 und der EIB-Gruppe zur Verfügung. Damit werden FuI-Aktivitäten unterstützt, die von Natur aus riskanter und schwieriger zu beurteilen sind als herkömmliche Investitionsvorhaben. Für solche Projekte ist die Kapitalbeschaffung oft besonders schwierig. Alle InnovFin-Projekte orientieren sich an der Nachfrage. Es erfolgt keine vorherige Verteilung nach Sektoren, Ländern oder Regionen. Die Endkreditnehmer können Unternehmen und andere Organisationen mit Sitz in einem EU-Mitgliedstaat oder einem mit Horizont 2020 assoziierten Staat sein. Die Fremdkapitalprodukte werden in naher Zukunft durch Eigenkapitalinstrumente ergänzt, die der EIF verwalten wird.

Die Initiative InnovFin – Wachstumsfinanzierung für Midcap-Unternehmen bietet langfristige vorrangige und nachrangige FuI-Darlehen oder Mezzanine-Darlehen. Dieses Produkt soll in erster Linie größeren innovativen Midcap-Unternehmen (bis 3 000 Mitarbeiter), aber auch kleinen Unternehmen den Zugang zu Finanzierungen erleichtern. Darlehen und Garantien von 7,5 bis 25 Millionen Euro werden direkt von der EIB vergeben.

Pressekontakt:

Marie Antonie Kerwien, tel:.  +352437982175, gsm: +352691285497, a.kerwien@eib.org