EIB unterstützt Bau des Flughafens Berlin-Brandenburg
Die EIB hat für den Bau des Flughafens ein Darlehen von 1 Mrd EUR genehmigt. Weitere 1,4 Mrd EUR werden von mehreren deutschen Banken bereitgestellt (darunter die KfW IPEX-Bank, die Investitionsbank Berlin IBB, die Investitionsbank des Landes Brandenburg ILB, die Landesbank Berlin, die Nord LB, die DZ Bank und die Berliner Volksbank). Damit handelt es sich um eine der größten Infrastrukturfinanzierungen in Europa. Das Darlehen trägt dazu bei, den bestehenden Flughafen Berlin-Schönefeld zu einer großen Verkehrsdrehscheibe umzubauen und zu modernisieren.
„Mit dem Darlehen für den neuen Flughafen Berlin-Brandenburg International Airport (BBI) beteiligt sich die EIB an einem wichtigen Projekt der deutschen Einheit. Der BBI ist der Flughafen der deutschen Hauptstadt und des Großraums Berlin-Brandenburg, und er ist Teil der transeuropäischen Netze. Daher räumt die EIB dem Projekt besonderen Vorrang ein", erläuterte EIB-Vizepräsident Matthias Kollatz-Ahnen anlässlich der Unterzeichnung des zweiten Darlehensvertrags am 1. Juli 2009. Der erste Darlehensvertrag über 400 Mio EUR war bereits im Dezember 2008 unterzeichnet worden. Der nun unterzeichnete zweite Vertrag betrifft die verbleibenden 600 Mio EUR.
Das Darlehen der EIB trägt dazu bei, den BBI mit genügend Kapazität auszustatten, um die infolge der Schließung der zwei innerstädtischen Flughäfen Tegel und Tempelhof erwartete Zunahme des Flugverkehrs aufnehmen zu können. Aufgrund der historischen Entwicklung und der Teilung Berlins während des kalten Krieges hat die Stadt ein Flughafensystem mit zwei Flughäfen in der Stadt (Tegel und Tempelhof) und einem Flughafen außerhalb der Stadt (Schönefeld). Durch das Projekt soll ein einziges Flughafen-Drehkreuz entstehen, das den gesamten Flugverkehr der Region Berlin und Brandenburg aufnimmt.
Gleichzeitig wird der Flugverkehr an einem Ort am Stadtrand konzentriert, was sich sehr positiv auf die Umwelt und die Sicherheit der Einwohner Berlins und Brandenburgs auswirken wird. Die Bank erwartet weitere positive Auswirkungen auf die Wirtschaftsentwicklung in anderen Regionen Ostdeutschlands, die als EU-Konvergenzregionen besonders im Fokus der EIB stehen. Diese Regionen werden von einer besseren Erreichbarkeit auf dem Luftweg sowie von den direkt und indirekt geschaffenen Arbeitsplätzen profitieren.
Die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Projektes basiert auf vorsichtigen Annahmen zur Verkehrsentwicklung unter Berücksichtigung der geplanten Einbeziehung des zivilen Luftverkehrs in den CO2-Emissionshandel als eine den Flugverkehr verteuernde ökologische Lenkungsmaßnahme. Selbst wenn unberücksichtigt bleibt, dass wesentlich weniger Einwohner durch Fluglärm belästigt werden und dem Risiko von Flugunfällen ausgesetzt sind, erzielt das Projekt eine gute volkswirtschaftliche Rentabilität. Bei der Prüfung des Projekts wendet die EIB dieselben strengen Kriterien an wie bei der Finanzierung anderer Flughäfen in Europa.