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  • Unterzeichnung von drei EIB-Krediten von insgesamt 406,5 Millionen Euro an Galp:
  • Grünes Energiedarlehen von 325 Millionen Euro für 20 Fotovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von rund zwei Gigawatt Peak in Spanien; weitere 325 Millionen Euro erhält der Energiekonzern zu einem späteren Zeitpunkt als Projektfinanzierung
  • Grünes Energiedarlehen von 40 Millionen Euro für vier Fotovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 144 Megawatt Peak in der portugiesischen Algarve
  • 41,5 Millionen Euro für Elektromobilitätsprojekt von Galp zur Einrichtung von 5 500 Ladestationen auf der iberischen Halbinsel

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und der portugiesische Energiekonzern Galp haben drei Finanzierungsvereinbarungen für den Bau von Solarkraftwerken und die Einrichtung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge auf der iberischen Halbinsel unterzeichnet. Damit fördern sie in einigen Regionen des Kontinents, die hinsichtlich Klimawandel und wirtschaftliche Resilienz besonders unter Druck stehen, den Klimaschutz und den sozialen Zusammenhalt.

Insgesamt unterzeichneten beide Seiten Finanzierungen von 406,5 Millionen Euro. Der Betrag könnte zu einem späteren Zeitpunkt um weitere, bereits genehmigte 325 Millionen Euro auf bis zu 731,5 Millionen Euro aufgestockt werden. Die drei Projekte kommen dem Klimaschutz und dem sozialen Zusammenhalt zugute. Die neuen Fotovoltaikanlagen werden zusammen durchschnittlich 3,6 Terrawattstunden erneuerbare Energie pro Jahr erzeugen. Das entspricht dem Verbrauch von fast 940 000 Haushalten.

Die Bank der EU unterstützt die Europäische Union tatkräftig bei ihrem Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden. Mit ihrem Klimabank-Fahrplan will die EIB in den entscheidenden zehn Jahren bis 2030 Investitionen von einer Billion Euro in Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit mobilisieren. Dazu erhöht die Bank das Fördervolumen für diese Ziele bis 2025 auf 50 Prozent. Galp will bis 2050 CO2-neutral werden. Das Unternehmen gehört zu den größten Fotovoltaikherstellern auf der iberischen Halbinsel. Galp will im Zeitraum 2021–2025 die Hälfte seiner Nettoinvestitionen für Projekte ausgeben, die die Energiewende hin zu einem klimafreundlichen Modell vorantreiben. Davon sollen 30 Prozent für erneuerbare Energien und 5 Prozent für neue Geschäftsfelder bereitgestellt werden.

EIB-Vizepräsident Ricardo Mourinho Félix: „Wir wollen Galp auf dem Weg zur Dekarbonisierung unterstützen und mit vereinten Kräften in Spanien und Portugal den Klimaschutz und die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien fördern. Die drei Projekte entsprechen dem europäischen Grünen Deal, tragen zu den Dekarbonisierungszielen der Länder bei und sorgen für mehr Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und sozialen Zusammenhalt. Die Forderung nach einem besserem, grünerem und gerechterem Wiederaufbau ist kein reiner Slogan, sondern das Gebot der Stunde. Es gibt keinen Impfstoff gegen Klimakrisen. Der einzige Weg nach vorn besteht in grünen, nachhaltigen Investitionen und einem gerechten Übergang für alle. Die EIB ist diesem Ziel zu 100 Prozent verpflichtet – Klimaschutz und gerechter Übergang liegen uns im Blut.“

Andy Brown, CEO von Galp: „Um CO2-neutral zu werden, müssen wir beherzt handeln und gleichzeitig dafür sorgen, dass unser Unternehmen durch die Energiewende wächst. Der Plan, das Portfolio von Galp umzugestalten, läuft bereits – wir beschleunigen die Integration CO2-armer und ‑freier Energielösungen in unsere Geschäftsbereiche. Dank der EIB können wir solche Projekte schneller umsetzen.“

EIB-Darlehen von 325 Millionen Euro für Fotovoltaikanlagen in Spanien mit einer Gesamtleistung von rund zwei Gigawatt Peak

Die umfangreichste der heute bekannt gegebenen Vereinbarungen betrifft ein Darlehen der EIB für grüne Energie. Mit bis zu 325 Millionen Euro unterstützt die Bank den von Galp für die nächsten drei Jahre geplanten Bau zahlreicher großtechnischer Fotovoltaikanlagen in Spanien und die Zusatzinfrastruktur für den Netzanschluss. Die Gesamtleistung dieser Anlagen von rund zwei Gigawatt Peak entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von 866 400 Haushalten. Zu einem späteren Zeitpunkt kann die Bank weitere 325 Millionen Euro als Projektfinanzierung unterzeichnen. Damit würde sie sich mit insgesamt 650 Millionen Euro an dem Projekt beteiligen.

Die Anlagen mit einer Leistung zwischen 24 und 449 Megawatt Peak entstehen in den spanischen Kohäsionsregionen Andalusien, Aragonien, Kastilien-La Mancha und Extremadura.

Mit ihren Finanzierungen trägt die EIB dazu bei, die Energieversorgungssicherheit zu verbessern, den Klimawandel zu bekämpfen, Arbeitsplätze zu schaffen, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und gleichzeitig die Ziele für erneuerbare Energien zu erreichen, die Spanien in seinem integrierten nationalen Energie- und Klimaplan (NECP) festgelegt hat.

EIB-Darlehen von 40 Millionen Euro für Fotovoltaikanlagen in der portugiesischen Algarve mit einer Gesamtleistung von rund 144 Megawatt Peak

Im Rahmen der zweiten Vereinbarung vergibt die EIB an Galp ein Darlehen von 40 Millionen Euro für den Bau und Betrieb von vier miteinander verbundenen Fotovoltaikkraftwerken mit einer Gesamtleistung von 144 Megawatt Peak. Die Kraftwerke entstehen in der Algarve (Südportugal) im Gemeindeverband Alcoutim (Viçoso 48,0 MWp, Pereiro 18,7 MWp, São Marcos 48,9 MWp und Albercas 28,4 MWp).

Nach ihrer Inbetriebnahme sollen die vier Kraftwerke pro Jahr durchschnittlich 230 Gigawattstunden Ökostrom erzeugen, was dem jährlichen Verbrauch von 72 800 Haushalten entspricht. Die Vereinbarung leistet einen Beitrag zur Umsetzung des verbindlichen Ziels der Europäischen Kommission, bis 2030 mindestens 32 Prozent des Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien zu decken. Außerdem hilft der Kredit Portugal dabei, das in seinem Energie- und Klimaplan festgelegte Ziel zu erreichen, den Bruttoendenergieverbrauch spätestens 2030 zu 47 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen zu decken.

Galp baut und betreibt Erneuerbare-Energien-Anlagen mit einer Bruttoleistung von insgesamt 4,7 Gigawatt. Sie stehen in Portugal, Spanien und seit Kurzem auch in Brasilien. In Betrieb sind bereits Anlagen mit einer Leistung von 926 Megawatt. Bis 2025 will das Unternehmen weltweit Anlagen mit einer Bruttoleistung von mehr als 4 Gigawatt betreiben. Bis 2030 sollen es 12 Gigawatt sein.

EIB-Darlehen von 41,5 Millionen Euro für die Errichtung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Spanien und Portugal

Der Straßenverkehr verursacht drei Viertel aller verkehrsbedingten Emissionen in der Europäischen Union. Ohne eine grundlegende Umstellung des Straßenverkehrs auf Elektromobilität wird es der EU nicht gelingen, bis 2050 klimaneutral zu werden. Bis 2025 sollen auf Europas Straßen eine Million Lade- und Auftankstationen entstehen. Deshalb vergibt die EIB 41,5 Millionen Euro an Galp, damit das Unternehmen in Spanien und Portugal ein Ladenetz für Elektrofahrzeuge aufbauen kann.

Im Rahmen des Projekts sollen bis 2025 auf der iberischen Halbinsel 5 500 Ladestationen entstehen, 55 Prozent davon in weniger entwickelten Gebieten und Übergangsregionen. Die Vereinbarung dürfte auch zur Entwicklung des Marktes für Ladeinfrastruktur beitragen. Das bedeutet leistungsstärkere Technologie, niedrigere Erstausrüstungskosten und mehr Investitionen in die Elektrofahrzeugindustrie, wodurch die Fahrzeuge effizienter und erschwinglicher werden.

Entsprechend den Leitlinien der EIB für Verkehrsfinanzierungen fällt das Projekt unter die Fazilität für umweltfreundlicheren Verkehr (CTF) und profitiert vom Fremdkapitalinstrument der Connecting-Europe-Fazilität, einem Finanzierungsinstrument zur Unterstützung der Ziele der CTF.

Galp will sein Ladenetz für Elektrofahrzeuge auf der iberischen Halbinsel bis 2025 auf 10 000 Stationen ausweiten.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist der weltweit größte multilaterale Geldgeber für Klimaprojekte. In ihrem neuen Klimabank-Fahrplan legt die Bank fest, wie sie ihr ehrgeiziges Ziel erreichen will, in den entscheidenden zehn Jahren bis 2030 Investitionen von einer Billion Euro in Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren. Dazu erhöht die Bank das Fördervolumen für diese Ziele bis 2025 schrittweise auf 50 Prozent. Ab 2021 richtet die EIB-Gruppe alle neuen Finanzierungen an den Zielen des Pariser Abkommens aus.

Die Fazilität für umweltfreundlicheren Verkehr (CTF) ist eine Initiative, die mit den Instrumenten der EIB und der Europäischen Kommission neue, umweltfreundlichere Verkehrstechnologien fördert. Ziel der CTF ist es, den Einsatz umweltfreundlicher Verkehrsmittel voranzutreiben und den Aufbau der entsprechenden Infrastruktur wie Lade- und Auftankstationen zu unterstützen. Zum erwarteten sozioökonomischen Nutzen gehören u. a. geringere Gesundheitsausgaben, da die Schadstoff- und Lärmbelastung sinkt.

Die Connecting-Europe-Fazilität (CEF) ist ein Finanzierungsinstrument der EU zur Förderung von Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit durch gezielte Infrastrukturinvestitionen auf europäischer Ebene. Die EIB richtete das Fremdkapitalinstrument der Connecting-Europe-Fazilität (CEF DI) als Ergänzung zu den von der Europäischen Kommission verwalteten Zuschüssen ein. Das CEF DI ist eine Risikoteilungsfazilität und hauptsächlich für den Verkehrs- und den Energiesektor gedacht. Sie kommt dann zum Einsatz, wenn private Mittel für Investitionen fehlen, und deckt so einen konkreten Marktbedarf. Das CEF DI kann auch mit CEF-Zuschüssen kombiniert werden.

Das Energieunternehmen Galp entwickelt effiziente, nachhaltige Lösungen für seinen Geschäftsbetrieb und für integrierte Angebote für Kunden. Es bietet einfache, flexible und wettbewerbsfähige Lösungen für die Energie- und Mobilitätsbedürfnisse von großen Industriezweigen, kleinen und mittleren Unternehmen sowie Verbrauchern. Das Unternehmen trägt zur wirtschaftlichen Entwicklung in den zehn Ländern bei, in denen es tätig ist, und fördert den sozialen Fortschritt in den Gastregionen. Galp ist daher in den wichtigsten Nachhaltigkeitsindizes der Welt branchenführend. Das Unternehmen beschäftigt 6 360 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.