Netzunabhängige Solaranlagen eröffnen in ländlichen Gegenden Afrikas neue Wege der Stromversorgung

Rund 600 Millionen Menschen in Subsahara-Afrika haben keinen Strom, obwohl netzunabhängige Solarlösungen in den letzten zehn Jahren auf dem Vormarsch sind.

In Benin haben nur 40 Prozent der Bevölkerung Zugang zu Strom, wobei eine erhebliche Kluft zwischen Städten (70 Prozent) und Dörfern (18 Prozent) besteht. Fünf Millionen Menschen müssen ohne auskommen. Nur zehn Prozent der Haushalte nutzen derzeit netzautarke Lösungen.

„Mehr als eine Million Haushalte haben allein in Benin keinen Zugang zu einer modernen und nachhaltigen Stromversorgung“, erzählt Hendrik Engelmann-Pilger, Senior Economist in der Abteilung Energiewendeprogramme der Europäischen Investitionsbank. „Meistens wird dann mit Kerosinlampen, Kerzen, Taschenlampen und Generatoren Licht gemacht oder das Handy geladen. Das ist teuer, schlecht für Gesundheit und Umwelt und oft ineffizient.“

Saubere und nachhaltige Energiequellen wie Solargeräte und Solar-Home-Systeme für stromlose Haushalte sind teure Investitionen, vor allem für Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen. ENGIE Energy Access, der führende Anbieter von Pay-as-you-go-Modellen (PAYGO) und Mininetz-Lösungen in Afrika, sorgt für Abhilfe.

Bei Pay as you go werden kleine Zahlungen für einen Tag oder eine Woche getätigt, bis der volle Preis gezahlt ist und die Systeme dauerhaft freigeschaltet sind. Diese Bezahllösung macht eine moderne Grundversorgung mit Strom erschwinglicher. Die Kundinnen und Kunden müssen nicht vorab die gesamten Kosten für das Solarsystem einschließlich Solarmodulen, Batteriespeicher, Lampen und optionaler Zusatzausstattung stemmen. Sie können ihre Ausrüstung über viele Jahre abzahlen – 20 Cent pro Tag reichen schon aus.

Langfristig sorgt eine zuverlässige und erschwingliche Stromversorgung dafür, dass weniger Schadstoffe wie Kerosin eingeatmet werden, günstiger Licht zur Verfügung steht, Handys geladen und Kleingeräte betrieben werden können.

>@ENGIE Energy Access
© ENGIE Energy Access

„Digitale Tools und mobiles Bezahlen sind in Subsahara-Afrika weitverbreitet. Deshalb verkauft ENGIE Energy Access seine Produkte für den Zugang zu Energie auf Kredit, damit sie erschwinglich sind“, sagt Gilian-Alexandre Huart, Chief Executive von ENGIE Energy Access.

Mithilfe eines Kredits der Europäischen Investitionsbank von zehn Millionen Euro installiert ENGIE Energy Access Benin 107 000 hochwertige Solar-Home-Systeme in Benin. Damit erhalten etwa 643 000 Menschen in dem westafrikanischen Land Zugang zu sauberem Strom . Die Partnerschaft Afrika-EU will den Zugang zu einer modernen Stromversorgung und die Nutzung erneuerbarer Energien in Afrika ausweiten.

In der Vergangenheit hat die EIB ENGIE bereits beim Ausbau der netzunabhängigen Solarstromversorgung in Uganda unterstützt.

„Dank unserer neuen Partnerschaft mit der Europäischen Investitionsbank in Benin können wir landesweit in Dörfern äußerst erschwingliche Pay-as-you-go-Systeme anbieten. Die Menschen können so sauberen Solarstrom ohne allzu große finanzielle Belastung nutzen“, meint Huart.

Aktuell versorgt ENGIE mehr als acht Millionen Menschen in neun Ländern dezentral durch Solar-Home-Systeme und Mininetze.

Off-Grid-Solarlösungen für eine bessere Stromversorgung in Afrika

Autarke Solaranlagen, wie etwa Solar-Home-Systeme, bieten sofortigen Zugang zu erschwinglichem, sauberem und zuverlässigem Strom, auch dort, wo Netzanschlüsse oder Mini-Grids wirtschaftlich oder technisch noch nicht machbar sind.

Sie lösen in abgelegenen, ländlichen Gebieten das Verteilungsproblem der „letzten Meile“ und liefern Strom für Licht, Mobiltelefone, Radios, Fernseher und Kühlschränke.

>@ENGIE Energy Access
© ENGIE Energy Access

Autarke Solaranlagen verbessern außerdem deutlich die Luftqualität, weil sie Kerosinlampen überflüssig machen. Das ist gut für die Gesundheit und reduziert das Unfallrisiko.

„Auf lange Sicht bietet die neue Initiative wirtschaftliche, soziale, bildungsbezogene und gesundheitliche Vorteile für die Menschen und für Kleingewerbetreibende, denen der Zugang zum nationalen Stromnetz verwehrt bleibt“, meint Romain Constant, Kreditreferent bei der Europäischen Investitionsbank. „Außerdem werden Aktivitäten des Privatsektors in Benin gefördert, die Wirtschaft diversifiziert und Jobs geschaffen.“