Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat mit der Arabischen Republik Ägypten einen Finanzierungsvertrag über 120 Millionen Euro unterzeichnet. Mit dem Darlehen unterstützt die EIB den Ausbau und die Modernisierung der Kläranlage Alexandria West und ermöglicht dadurch eine bessere Sanitärversorgung der Menschen in Alexandria.

Durch den Ausbau der Kläranlage kann der Bedarf bis zum Jahr 2050 gedeckt werden. Außerdem soll die bisher einstufige Anlage eine zweite Behandlungsstufe erhalten, um die Abwasserqualität zu verbessern und so zur Umweltsanierung des Mariut-Sees und des Mittelmeers beizutragen. Das Projekt steht deshalb auch in Einklang mit den Zielen der Clean-Oceans-Initiative.

Flavia Palanza, EIB-Direktorin für Finanzierungsoperationen in den östlichen und südlichen Nachbarländern: „Wir freuen uns über diesen neuen Finanzierungsvertrag, mit dem wir einen für Ägypten wichtigen Sektor fördern. Die Kläranlage Alexandria West wird das Leben der Menschen in Ägyptens zweitgrößter Stadt entscheidend verbessern. Als weltweit größter internationaler Geldgeber im Wassersektor sind wir stolz darauf, Projekte mit Kapital und dem nötigen Know-how zu unterstützen.“

Ivan Surkoš, Botschafter der Europäischen Union in Ägypten, wies darauf hin, dass der Wassersektor in der Partnerschaft der EU mit dem Land eine herausragende Rolle spielt und seit 15 Jahren ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit ist. Surkoš weiter: „Wasser ist der Schlüssel zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung. Dabei geht es nicht nur um den Umweltschutz, sondern auch um den Beitrag zu grünem Wachstum, vor allem durch mehr Ressourceneffizienz. Deshalb bezuschusst die EU den Ausbau der Kläranlage Alexandria West mit 20 Millionen Euro.“

Das Projekt trägt zur Umweltsanierung des Mariut-Sees und des Mittelmeers bei. Dadurch könnte eine zusätzliche Wasserquelle zur Verfügung stehen, was die wirtschaftliche Lage in der Region verbessern würde. Außerdem wirkt sich das Projekt positiv auf die Gesundheit der Menschen und die Umwelt im Gouvernement Alexandria aus.

Das Vorhaben fördert eine effiziente und nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen in Ägypten und unterstützt die staatlichen Klimaschutzmaßnahmen. In der modernisierten Anlage können Abwässer ökologisch verträglich entsorgt und Klärschlamm energetisch optimal genutzt werden.

Mit dem aus dem Klärschlamm gewonnenen Biogas kann die Anlage einen Teil ihres Energiebedarfs selbst decken und dadurch die Treibhausgasemissionen verringern.

Das EIB-Darlehen zur Verbesserung der Sanitärversorgung in Alexandria ist durch die EU-Garantie für Finanzierungen der Bank außerhalb der Europäischen Union besichert und wird durch einen umfangreichen Zuschuss über die Nachbarschaftsinvestitionsplattform der EU ergänzt.

Das Projekt wurde mithilfe des Investitionsprogramms zur Beseitigung der Umweltgefahrenherde im Mittelmeerraum ermittelt und vorbereitet. Die Mittel dafür stellte der Treuhandfonds der Investitions- und Partnerschaftsfazilität Europa-Mittelmeer aus dem Rahmen für Klimaschutzmaßnahmen im Nahen Osten und in Nordafrika bereit.

Hintergrundinformationen

Die Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz

Die Nachbarschaftsinvestitionsplattform (NIP) soll in den Partnerländern der EU, die unter die Europäische Nachbarschaftspolitik (ENP) fallen, zusätzliche Mittel für die Finanzierung kapitalintensiver Infrastrukturprojekte in Bereichen wie Verkehr, Energie, Umweltschutz und soziale Entwicklung mobilisieren. Darüber hinaus unterstützt sie im privaten Sektor kleine und mittlere Unternehmen insbesondere mit Investitionszuschüssen und Risikokapital.