• 214 Millionen Euro für die Sanierung des Kitchener Drain
  • Zuschuss von 15 Millionen Euro für kommunales Entwicklungsprogramm

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat zwei Finanzierungsverträge von insgesamt 229 Millionen Euro unterzeichnet. Die Mittel fließen in Abwasseranlagen und in die kommunale Infrastruktur in Ägypten. Die Investitionen fördern die Entwicklung einer nachhaltigen, modernen Wirtschaft – ein zentraler Bestandteil der Partnerschaftsprioritäten EU-Ägypten. Die Verträge wurden in Scharm el-Scheich im Rahmen des „Business for Africa Forums 2018“ und im Beisein von Ägyptens Premierminister Mustafa Madbouli unterzeichnet.

EIB-Präsident Werner Hoyer nach der Vertragsunterzeichnung: Die EU-Bank wird sich weiter für eine nachhaltige, moderne Wirtschaft und die Stärkung der Krisenfestigkeit in Ägypten einsetzen. Wir sind stolz darauf, dass unser Engagement in Ägypten mit den heutigen Vertragsunterzeichnungen seit 2012 nun fünf Milliarden Euro beträgt. Die von uns finanzierten Projekte in Ägypten verbessern die Lebensbedingungen der Menschen nachhaltig. Ein gutes Beispiel dafür ist die Sanierung des Kitchener Drain. Das Projekt verbessert den Zugang zu Abwasserdiensten und die Abwasserinfrastruktur in der Region des Nildeltas. Der Zuschuss von 15 Millionen Euro verbessert auch die Lebensstandards benachteiligter und schutzbedürftiger Personen in oder im Umkreis von ägyptischen Städten.“

Zuerst wurde der Darlehensvertrag über 214 Millionen Euro für die Sanierung des Kitchener Drain unterzeichnet. Das Projekt ist die erste Phase eines größeren Investitionsprogramms, das in einer EU-finanzierten Durchführbarkeitsvorstudie unter der Ägide des MeHSIP II (Investitionsprogramm zur Beseitigung der Umweltgefahrenherde im Mittelmeerraum) ermittelt wurde. Das Projekt betrifft die Reinigung des 69 Kilometer langen Kitchener Drain, der sich im Nildelta über die Gouvernorate Gharbia, Kafr el-Scheich und Dakahlia erstreckt. Das Vorhaben ist ein gutes Beispiel für multilaterale Kooperation: Es ist Teil eines integrierten Sanierungsprojekts und umfasst mehrere Investitionen. Diese werden von der Europäischen Investitionsbank, der EU-Nachbarschaftsinvestitionsfazilität (NIF) und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung finanziert und fließen in Abwasser- und Kanalisationsnetze, in die Abfallentsorgung und Abflusssanierung. Bislang ist es das erste Projekt dieser Art in Ägypten. Von der verbesserten oder neuen Abwasser- und Abfallentsorgung profitieren voraussichtlich etwa sechs Millionen Menschen. Durch seinen Beitrag zur Säuberung des Mittelmeers unterstützt das Projekt auch die Ziele der Clean-Oceans-Initiative, die auf der Jahrestagung der Weltbank und des IWF in Bali angekündigt wurde, und unterstützt die in den Partnerschaftsprioritäten EU-Ägypten festgelegten Umweltziele.

Die Bank hat außerdem eine Zuschussvereinbarung über 15 Millionen Euro mit der Arabischen Republik Ägypten und der ägyptischen Entwicklungsagentur für KMU und Kleinstunternehmen (MSMEDA) unterzeichnet. Die Mittel kommen dem kommunalen Entwicklungsprogramm zugute. Der aus EU-Mitteln und im Rahmen der Nachbarschaftsinvestitionsfazilität (NIF) finanzierte Zuschuss fördert Investitionen in die kommunale Infrastruktur. Dies soll den Lebensstandard benachteiligter und schutzbedürftiger Menschen verbessern, die in oder im Umkreis von Städten in verschiedenen ägyptischen Gouvernorate wohnen. Durch die bezuschussten Projekte sollen kommunale Einrichtungen wie z. B. Schulen, Kliniken und Gemeinschaftszentren entstehen oder verbessert werden. Auch Vorhaben für besseren Zugang zur Infrastruktur für Unternehmen und Wohngebäude werden gefördert – z. B. bessere Trinkwasserversorgung, Abwasser- und Abfalldienste und kleinere Straßenbaukomponenten. Die Einzelprojekte werden von der Entwicklungsagentur MSMEDA in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Gouvernoraten umgesetzt.

Durch die neuen Verträge erhöhen sich die EIB-Mittel für Verkehr, Energie, Wasser- und Abwassersektoren, KMU- und Midcap-Finanzierungen und Mikrofinanz im Jahr 2018 auf 800 Millionen Euro.

Contact: Khaled Elnimr, +352437970482, k.elnimr@ext.eib.org