>@Sabine Parisse/EIB

  • Die Bank der EU unterstützt das Investitionsprogramm 2018–2022 der in BW mit 80 Millionen Euro
  • Rund 50 Projekte sind in den Bereichen Wasserwirtschaft, Kreislaufwirtschaft und wirtschaftliche Entwicklung vorgesehen
  • Die Partnerschaft ermöglicht eine schnelle und kostengünstige Durchführung von Projekten, von der letztlich die Bürgerinnen und Bürger profitieren

Der Kommunalverband (Interkommunale) in BW und die Europäische Investitionsbank (EIB) haben am 19. November 2018 in Nivelles, in Anwesenheit der wallonischen Ministerin für lokale Behörden Valérie de Bue, ihre Finanzierungspartnerschaft bekannt gegeben. Die Bank will das mehrjährige Investitionsprogramm der in BW in den Bereichen Wasserwirtschaft, Kreislaufwirtschaft und wirtschaftliche Entwicklung fördern.

Der Kampf gegen den Klimawandel, die Schaffung eines qualitativ hochwertigen städtischen und ländlichen Umfelds, die Förderung der wirtschaftlichen Dynamik in den Regionen, an der Seite der lokalen Akteure und zugunsten der Bürgerinnen und Bürger, zählen zu den vorrangigen Förderbereichen der Europäischen Investitionsbank. Deswegen ist sie mit der in BW eine langfristige Partnerschaft eingegangen.

Die Qualität und Relevanz des Investitionsprogramms der in BW wurden von den technischen und wirtschaftlichen Fachleuten der EIB in einem sehr strengen Prüfverfahren unter die Lupe genommen.

Mit der in BW finanziert die EIB in Belgien zum ersten Mal direkt eine Interkommunale, die auf Provinzebene für mehrere Bereiche zuständig ist.

Die Partnerschaft betrifft das Investitionsprogramm 2018–2022 der in BW, das

  • im Bereich Wasserwirtschaft zu einer besseren Trinkwasserversorgung (Erhalt und Schutz der Ressource) und Ressourcennutzung (Verringerung von Wasserverlusten, bessere Energieeffizienz) beitragen soll,
  • im Bereich Abfallwirtschaft im Rahmen des wallonischen Abfallplans bessere Anlagen für die Abfallsammlung, -behandlung und -wiederverwertung, die Sanierung der vorhandenen Anlagen und die Inbetriebnahme zusätzlicher Energierückgewinnungsanlagen vorsieht,
  • im Bereich Stadtentwicklung vor dem Hintergrund eines Aktionsplans Unternehmen anlocken soll; dies soll durch die Sanierung ehemaliger Industrie- und Verwaltungsgebäude, die Umnutzung von Industriebrachen und die Revitalisierung von Stadtzentren in Einklang mit den Grundsätzen einer nachhaltigen Entwicklung (Energieeffizienzverbesserung, Förderung der Nutzung von erneuerbaren Energien etc.) geschehen.

Die Bank hat sich besonders aus den folgenden Gründen für die Partnerschaft entschieden:

  • Sie trägt zu den Zielen der EIB mit Blick auf die Bekämpfung des Klimawandels und die Anpassung an seine Folgen, die Energieeffizienz, erneuerbare Energien und die Kreislaufwirtschaft bei.
  • Sie wird den Alltag der Menschen und die Bedingungen für die Unternehmen in Wallonisch-Brabant verbessern.
  • Sie entspricht der Umweltschutzpolitik, die vor allem durch die Wasserrahmenrichtlinie (2000), die Abfallrahmenrichtlinie (2008), die Gebäudeenergieeffizienzrichtlinie (2010), die Energieeffizienzrichtlinie (2012) und die Richtlinie über die Reduzierung von biologisch abbaubarem Abfall und Maßnahmen der Kreislaufwirtschaft (1999) definiert ist.
  • Sie wird sich positiv auf die Umwelt auswirken, da die Qualität der Trinkwasserversorgung im Sinne der Richtlinie über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (1998) durch den Schutz von Wasserressourcen verbessert wird, und außerdem Energieeffizienzmaßnahmen durchgeführt werden, die zu einer Verringerung der Treibhausgase führen, und Abfälle recycelt und wiederverwertet werden.
  • Im Bereich Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung wird sie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) die Möglichkeit bieten, sich in der Region niederzulassen, die Schaffung und den Erhalt von Arbeitsplätzen fördern und für eine ausgeglichene und nachhaltige Stadtentwicklung sorgen, die zu Stadterneuerung und sozialer Inklusion führt und die Städte widerstandsfähiger gegen Konjunkturschwankungen macht.
  • Sie entspricht in allen abgedeckten Bereichen den Förderkriterien der EIB und betrifft mehrere vorrangige Themen der EU-Städteagenda (Pakt von Amsterdam, 30. Mai 2016), wie etwa Beschäftigung, Kompetenzen der einheimischen Wirtschaft und nachhaltige Bodennutzung.

Im Einzelnen wurden die folgenden Projekte für die Finanzierungspartnerschaft ausgewählt:
Im Bereich Trinkwasser:

  • Bau neuer Reservoirs für eine höhere Speicherkapazität (Corbais, Sauvagemont, Genval und Sart-Dames-Avelines)
  • Erneuerung alter Leitungen, durch die das gewonnene Wasser in Aufbereitungsanlagen gepumpt wird (in Genval, Marache/Aywiers, Tangissart/Sart-Messire-Guillaume und in Ry d’Hez)
  • Verbesserung der Versorgungssicherheit durch die Verdoppelung bestimmter Leitungen (Chechienne/Wavre und Sart-Dames-Avelines)
  • Erkundung neuer Ressourcen, um den Bedarf in bestimmten Spitzenzeiten im Jahr zu decken (Chechienne/Wavre, Justice/Court-Saint-Etienne), die Wassergewinnungskapazitäten zu sichern (Rixensart/Limal) und die Wasserentnahmestellen mit Blick auf die Folgen des Klimawandels zu diversifizieren
  • umfassende Sanierung der Aufbereitungsanlagen in Sart-Dames-Avelines und Aywiers
  • jährliche Erneuerung von mindestens 1,2 Prozent der gesamten Netzlänge (1 700 Kilometer), d. h. von 20,5 Kilometern, um eine Effizienz von mehr als 90 Prozent zu erreichen
  • jährliche Erneuerung eines Zwölftels der Zähler
  • „Smart Metering“: Ausstattung mit 83 000 Zählern, um in Echtzeit Lecks bei Kunden zu entdecken, Kunden tagesgenaue Informationen über ihren Wasserverbrauch zur Verfügung zu stellen, Wasserverluste im Netz durch einen täglichen Abgleich der Daten des zentralen Zählers mit der Summe der einzelnen Kundenzählerdaten zu erkennen, automatisch den Verbrauch für die Rechnungen zu erfassen und die manuelle Ablesung durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überflüssig zu machen; in einer Pilotphase werden Ablesegeräte in Müllwagen installiert, da diese Lösung viel kostengünstiger ist und sich eine Testphase lohnt

Im Bereich Recycling:

  • Ausbau der Kapazitäten von Recyclinghöfen (Vergrößerung von zehn und Verlagerung von fünf Recyclinghöfen)
  • Erneuerung von Kompostierausstattung (Hybridsiebe, Schwadwender, Frontlader)
  • Modernisierung der Energierückgewinnungsanlage in Virginal (Erneuerung einzelner Komponenten, wie Kessel, Turbinen, Abgasreinigungssystem)
  • Biogasgewinnung aus dem gärfähigen Teil von Haushaltsabfällen, Nutzung von Synergien mit der Energierückgewinnungsanlage und der Kompostplattform

Im Bereich Standortattraktivität für KMU:

  • Sanierung des alten Gebäudes, der Halle und der Waschanlage des Peugeot-Konzerns in Nivelles-Süd
  • Sanierung des Centre Monnet in Neu-Löwen
  • Sanierung der alten Brauerei in Mont-Saint-Guibert
  • Sanierung mehrerer Gebäude, die Unternehmen bereitgestellt werden, in Wallonisch-Brabant

Im Bereich Stadtentwicklung:

  • Bauhöfe in Rebecq, Tubize und Ittre
  • Bau des Schwimmbads und der Turnhalle in Jodoigne
  • Bau des Sozialhilfezentrums in Chastre
  • Sanierung des Théâtre Jean Vilar in Neu-Löwen
  • Sanierung des Théâtre de la Valette in Ittre
  • Sanierung der Geschäftsräume der in BW und des „Della Faille“-Hauses (Erweiterung des Gesellschaftssitzes) in Nivelles
  • Sanierung und Ausbau des Krematoriums Champ de Court in Court-Saint-Etienne

Aus dem Verwaltungsrat der in BW hieß es: „Die Zusage der EIB ist in vielerlei Hinsicht eine positive Nachricht für die in BW. Mit der Unterstützung der EIB kann die in BW ihre Investitionen günstiger finanzieren, und zwar mit einer Laufzeit, die der wirtschaftlichen Nutzungsdauer ihrer Anlagen viel eher entspricht.

Die in BW freut sich sehr über das Vertrauen der EIB, die uns bei unseren zahlreichen Projekten in der Provinz Wallonisch-Brabant zur Seite stehen wird. Die Projekte kommen den Kommunen, den Unternehmen sowie den Bürgerinnen und Bürgern zugute.“

Pierre Emmanuel Noël von der EIB: „Wir freuen uns, die in BW zu unterstützen und es ihr zu ermöglichen, Investitionen in Bereichen durchzuführen, die für eine bessere Lebensqualität der Menschen in Wallonisch-Brabant entscheidend sind. Die EIB hat sich nach gründlicher Prüfung für die Zusammenarbeit entschieden. Alle Projekte der in BW wurden analysiert, und das Engagement der in BW für die Bewältigung künftiger Herausforderungen wurde beleuchtet. Besonders überzeugt haben uns der Wille unseres Geschäftspartners, den Folgen des Klimawandels vorzubeugen und die besten Technologien einzusetzen, sowie seine innovative Sichtweise.

Wir sind überzeugt, dass wir als Bank der Europäischen Union unsere Umgebung und die Lebensqualität der Menschen unmittelbar und zeitnah positiv beeinflussen können, wenn wir die Akteure vor Ort bei der Verwirklichung ihrer Projekte unterstützen. Denn das ist Europa: ein konkretes Engagement im Herzen der Regionen im Dienste der Einwohnerinnen und Einwohner und der urbanen Entwicklung.“