>@Dusan Ondrejicka/EIB

  • EU-Bank vergibt Darlehen von 60 Millionen Euro an SPP-distribúcia für Modernisierung des Gasverteilungsnetzes
  • 17 Millionen Euro an GreenWay für Aufbau von Elektroauto-Ladestationen in Mittel- und Osteuropa
  • Verlegung des EIB-Außenbüros ins European House – gemeinsame Räumlichkeiten mit EU-Vertretung in der Slowakei

Die Europäische Investitionsbank (EIB) unterzeichnet heute in Bratislava Darlehensverträge mit zwei Energieunternehmen, die beide zur besseren Nutzung der Energieressourcen beitragen.

Die Bank vergibt ein Darlehen von 60 Millionen Euro an die SPP-distribúcia, a.s., das wichtigste Gasverteilungsunternehmen in der Slowakei, das mit dem Geld sein Gasverteilungsnetz modernisieren will. Durch die Erneuerung alter Metallleitungen und die Sanierung oberirdischer Infrastruktur soll das Netz sicherer und zuverlässiger werden.

Mit dieser Finanzierung knüpft die EU-Bank an ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit der SPP-distribúcia an. Das Unternehmen hatte zuvor von der EIB bereits zwei Darlehen im Gesamtbetrag von 135 Millionen Euro erhalten, mit denen es Umweltschutz- und Sicherheitsvorhaben durchgeführt und sein Gasnetz modernisiert hat.

Die EIB vergibt außerdem ein Darlehen von 17 Millionen Euro an GreenWay, das führende slowakische Unternehmen für Elektroauto-Ladestationen und verbundene Dienstleistungen. Mit dem EIB-Darlehen kann GreenWay sein Netz von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Mittel- und Osteuropa deutlich ausbauen. Das Projekt wird dazu beitragen, den Verkehr in der Europäischen Union schneller auf emissionsarme Fahrzeuge umzustellen. Die EIB fördert damit in Mittel- und Osteuropa erstmals ein Vorhaben mit dem Produkt „InnovFin – Demonstrationsprojekte“, das Teil der Initiative „InnovFin – EU-Mittel für Innovationen“ ist. Diese Initiative wird von der Europäischen Union unter Horizont 2020 finanziell unterstützt.

Gleichzeitig weiht die EIB offiziell ihr neues Außenbüro in der Slowakei ein. Im European House in der Palisády 29 in Bratislava teilt sich die Bank nun die Räumlichkeiten mit der EU-Vertretung und dem Informationsbüro des Europäischen Parlaments. Durch diesen Schritt stärkt die EIB ihre Präsenz in der Slowakei. Sie sorgt damit weiterhin für Marktnähe und kann zudem mit den Vertretern der EU zusammenarbeiten und Synergien nutzen.

EIB-Vizepräsident Vazil Hudák erklärte: „Ob es nun bessere Gasverteilungsnetze oder mehr Ladestationen für Elektrofahrzeuge sind – eine moderne Energieinfrastruktur stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Slowakei und fördert den Umweltschutz. Unsere Unterstützung für diese innovativen Energielösungen entspricht genau den Zielen der slowakischen Batterie-Allianz, die wir kürzlich mit der Europäischen Kommission und der slowakischen Regierung eingegangen sind.“ Er ergänzte: „Besonders wichtig ist, dass die EU-Bank nun im European House untergebracht ist und gemeinsam mit ihren EU-Partnerinstitutionen agieren kann. Denn wir gehören alle zur EU-Familie und arbeiten gemeinsam darauf hin, die Lebensbedingungen für die Menschen in der Slowakei zu verbessern.“

Maroš Šefčovič, Vizepräsident der Europäischen Kommission für die Energieunion: „Unsere wirtschaftliche Zukunft hängt von unserer Führungsrolle bei den Lösungen von morgen ab, und saubere Mobilität gehört dazu. Der europäische Markt für Elektrofahrzeuge wird in den kommenden Jahren stark wachsen, und dafür brauchen wir ein dichtes, zuverlässiges Netz von Ladestationen. Wir gehen davon aus, dass bis 2020 in der EU 800 000 öffentliche Ladestationen eingerichtet werden müssen. Daher freue ich mich, dass das sehr innovative Vorhaben von GreenWay das erste Projekt in Mittel- und Osteuropa ist, das durch das Produkt Innovative InnovFin – Demonstrationsprojekte im Energiesektor unterstützt wird. Nur wenn die notwendige Ladeinfrastruktur entsteht, werden die Verbraucher Vertrauen in emissionsarme und emissionsfreie Fahrzeuge fassen. Innovationen sind für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit Europas unerlässlich.“ Er begrüßte auch das Darlehen der EIB an die SPP-distribúcia: „Eine bessere Netzqualität wird die Energiesicherheit in der Region verbessern.“

František Čupr, Vorstand der SPP-distribúcia, a.s.:  „Wir freuen uns, dass die EIB SPP-distribúcia als zuverlässigen und relevanten Partner wahrnimmt. Die EIB-Finanzierung wird dazu beitragen, die Qualität des Gasverteilungsnetzes der Slowakei zu verbessern.“

Peter Badik, Mitbegründer und Managing Partner von GreenWay: „Wir freuen uns, dass wir bei der breiten Einführung der Elektromobilität auf die Unterstützung und das Vertrauen der Europäischen Investitionsbank bauen können. Das EIB-Darlehen finanziert einen erheblichen Teil unseres Wachstumsprogramms von 34 Millionen Euro, mit dem wir in der gesamten Region viele hundert weitere Ladestationen einrichten, modernste Technologien verwenden und den Kundenservice verbessern wollen. Nun, da wir die Engpässe für die breite Einführung von Elektrofahrzeugen in dieser Region beseitigen, ist es an der Zeit, dass Kommunen, Automobilindustrie und andere Marktteilnehmer gemeinsam den Übergang zum Elektroverkehr unterstützen, der umwelt- und gesundheitsverträglicher ist.“

Hintergrundinformationen:

Gemessen am Volumen ist die EIB der größte multilaterale Anleiheemittent und Darlehensgeber der Welt. Sie stellt Finanzierungen und Know-how für solide und nachhaltige Projekte bereit, die zum Erreichen der Ziele der EU beitragen. Mehr als 90 Prozent ihrer Mittel werden in Europa vergeben. Daneben ist die EIB aber auch außerhalb der EU tätig, wo sie die Entwicklungszusammenarbeit der EU unterstützt.

Die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB und EIF) entwickelten 2014 eine neue Generation von Finanzierungsinstrumenten und Beratungsdiensten für das EU-Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 (2014–2020). Damit wollten sie innovativen Unternehmen den Zugang zu Krediten erleichtern. Über die maßgeschneiderten Produkte von InnovFin – EU-Mittel für Innovationen sollen bis 2020 Mittel für Forschung und Innovation (FuI) bereitgestellt werden. Gefördert werden kleine, mittlere und große Unternehmen sowie Projektträger, die in Forschungsinfrastruktur investieren.

Für InnovFin – EU-Mittel für Innovationen stehen Mittel des Programms Horizont 2020 und der EIB-Gruppe zur Verfügung. Damit werden FuI-Aktivitäten unterstützt, die von Natur aus riskanter und schwieriger zu beurteilen sind als herkömmliche Investitionsvorhaben. Für solche Projekte ist die Kapitalbeschaffung oft besonders schwierig. Das Instrument orientiert sich an der Nachfrage. Es erfolgt keine vorherige Verteilung nach Sektoren, Ländern oder Regionen. Förderfähig sind Unternehmen und andere Einrichtungen in einem EU-Mitgliedstaat oder in einem mit der Horizont 2020-Initiative assoziierten Land. 

InnovFin – Demonstrationsprojekte im Energiesektor bietet Darlehen, Darlehensgarantien und eigenkapitalähnliche Finanzierungen, die sich in der Regel auf 7,5 Millionen bis 75 Millionen Euro belaufen. Sie werden für innovative Demonstrationsprojekte vergeben, die zur Umgestaltung der Energiesysteme beitragen, unter anderem in den Bereichen Erneuerbare-Energien-Technologien, intelligente Energiesysteme, Energiespeicherung sowie Kohlenstoffabscheidung, ‑speicherung und ‑nutzung. Damit soll die Lücke zwischen der Demonstrationsphase und der kommerziellen Nutzung geschlossen werden. Die Mittel werden direkt von der EIB vergeben.