>@Marco Santarelli/EIB

Eine hochrangige Delegation der Europäischen Investitionsbank-Gruppe unter der Leitung von EIB-Vizepräsident Dario Scannapieco hat in Podgorica mit Vertretern der montenegrinischen Regierung gesprochen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen Möglichkeiten, wie die EIB-Gruppe ihre Finanzierungstätigkeit in Montenegro verstärken und ausbauen kann.

EIB-Vizepräsident Scannapieco traf mit Ministerpräsident Dusko Markovic, Finanzminister Darko Radunovic, dem montenegrinischen Bahnchef Milan Čolaković und Zoran Vukčević, dem CEO der staatlichen Entwicklungsbank IDF, zusammen. Im Rahmen des Besuchs unterzeichnete Vizepräsident Scannapieco zwei Darlehensverträge und eine Investitionshilfevereinbarung im Gesamtumfang von 90 Millionen Euro.

Vizepräsident Scannapieco betonte die sehr gute Zusammenarbeit zwischen Montenegro und der EIB, aus der zahlreiche Projekte im Straßen- und im Eisenbahnsektor sowie in den Bereichen Wasser und Abwasser, Strom und KMU hervorgegangen sind, die von der Bank der EU finanziert wurden. Er sagte: „Heute freuen wir uns besonders, weil wir Darlehen für Projekte unterzeichnet haben, die zu unserer Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz beitragen. Die Europäische Investitionsbank hat diese Initiative im Juni 2016 auf Aufforderung des Europäischen Rates auf den Weg gebracht – als Antwort auf die Herausforderungen der Migrationssituation im Westbalkan und in der südlichen Nachbarschaft und mit dem Ziel, wichtige Infrastruktureinrichtungen für die Wohnbevölkerung auszubauen und die Entwicklung des privaten Sektors durch einen besseren Zugang zu Finanzierungsmitteln für KMU zu unterstützen. Was den letzten Punkt angeht, war die Europäische Investitionsbank der erste externe Darlehensgeber des IDF, und unsere lange Zusammenarbeit erfüllt uns mit Stolz.“

Einzelheiten zu den beiden Darlehen und zur Investitionshilfevereinbarung:

  • Ein Darlehen über 20 Millionen Euro wurde an Zeljeznicka Infrastruktura vergeben, das für die Verwaltung des öffentlichen Eisenbahnnetzes von Montenegro zuständig ist und durch seinen Exekutivdirektor Milan Čolaković vertreten wurde. Das Projekt ist Teil des TEN-V-Kernnetzes und sieht die Instandsetzung der Eisenbahninfrastruktur entlang der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung durch Montenegro vor. Da es den Schienenverkehr auf dem Westbalkan und in Richtung EU erleichtert, fördert es auch die Wettbewerbsfähigkeit der montenegrinischen Wirtschaft.
  • Ebenfalls für das Eisenbahnprojekt wurde heute mit Finanzminister Darko Radunović eine Investitionshilfevereinbarung über 20 Millionen Euro im Rahmen des Investitionsrahmens für die westlichen Balkanstaaten als Kofinanzierung für das Darlehen der Europäischen Investitionsbank unterzeichnet. Es handelt sich um eines der ersten Projekte im Westbalkan, für das eine Investitionshilfe zur Verbesserung der Konnektivität vergeben wurde.
  • Die montenegrinische Entwicklungsbank IDF, die durch ihren CEO Zoran Vukčević vertreten wurde, erhielt ein Darlehen über 50 Millionen Euro. Durch die Mittel der EIB kann die IDF mehr zinsgünstige Finanzierungsmittel für KMU bereitstellen, die ein wichtiger Motor des wirtschaftlichen und sozialen Fortschritts in Montenegro sind. Zudem dürfte das Darlehen helfen, die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu steigern, und es wird einen Beitrag zum Umweltschutz, zur rationellen Energienutzung und zur Modernisierung der lokal und regional bedeutsamen Infrastruktur leisten.

Die Bank der Europäischen Union unterstützte seit 2010 fast 30 Projekte in Montenegro und damit Investitionsvorhaben in Höhe von mehr als 300 Millionen Euro. Damit trug sie maßgeblich zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Modernisierung der Infrastruktur bei.