Die Europäische Investitionsbank, die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, wird als Mitglied eines Konsortiums internationaler Banken die Anschaffung von 65 neuen Hitachi Super Express-Zügen finanzieren, die auf der Eisenbahnstrecke East Coast Main Line zwischen London und Schottland eingesetzt werden sollen. Diese neue Flotte wird die Intercity-125- und Intercity-225-Züge ersetzen, die derzeit auf dieser Strecke verwendet werden.
„Der Ersatz der bestehenden Intercity-Züge auf der East Coast Main Line wird den Fahrgästen zugute kommen, die Streckenkapazität erhöhen und die Reisezeiten auf einer der am stärksten genutzten Fernstrecken in Großbritannien deutlich verkürzen. Die Europäische Investitionsbank ist entschlossen, langfristige Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur im ganzen Vereinigten Königreich zu unterstützen. Mit großer Freude stellen wir daher ein Darlehen mit einer Laufzeit von fast 30 Jahren zur Verfügung. Die Mittel sind für neue Züge bestimmt, die auf der Strecke zwischen London und Schottland zum Einsatz kommen sollen“, erklärte der Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, Jonathan Taylor.
Die neuen Züge für die East Coast Main Line werden im Rahmen des Intercity-Express-Programms des britischen Verkehrsministeriums finanziert. Dieses Programm hat die Finanzierung, den Entwurf, die Herstellung und die Instandhaltung von Zügen während einer Betriebsdauer von 27,5 Jahren zum Ziel. Für die East Coast Main Line beläuft sich der Auftrag auf 497 neue Eisenbahnwaggons, und der Auftragswert beträgt insgesamt 2,7 Milliarden Pfund Sterling. Dies stellt den Gesamtbetrag der Leasing-Zahlungen dar, die die Zugbetreiber während der Vertragsdauer leisten werden.
Die neuen Züge, die auf der Strecke zum Einsatz gelangen, werden sowohl bimodale Modelle – also elektrische Züge, die die Reisegeschwindigkeit auch mit Dieselantrieb erreichen – als auch Elektrozüge umfassen. Das Programm beinhaltet auch den Bau eines neuen Wartungsdepots in Doncaster.
Die ersten neuen Züge dürften im September 2018 in Betrieb genommen werden, und die verbleibenden Züge sollen schrittweise bis Februar 2020 geliefert werden. Die Züge werden von Hitachi Rail Europe in Großbritannien in einer neuen – speziell zu diesem Zweck errichteten – Fabrik in Newton Aycliffe in der Grafschaft Durham hergestellt. Dort werden auch 730 neue Arbeitsplätze entstehen.
Die Europäische Investitionsbank finanziert die neuen Züge der East Coast Main Line gemeinsam mit der Japan Bank for International Cooperation (JBIC), der Bank of Tokyo Mitsubishi UFJ (BTMU), der Development Bank of Japan (DBJ), HBSC, Lloyds, Mitsubishi Trust, Mizuho, der Sumitomo Mitsui Banking Corporation (SMBC), der Société Générale und dem Crédit Agricole.
In den vergangenen fünf Jahren hat die Europäische Investitionsbank über 4 Milliarden Pfund Sterling für Verkehrsprojekte im Vereinigten Königreich bereitgestellt. So hat sie unter anderem im Rahmen des Intercity-Express-Programms Mittel für die Great Western Main Line vergeben, das Thameslink-Projekt, Eurostar-Züge, die neue London-Overground- und die Crossrail-Verbindung, das Metrolink-Netz in Manchester sowie die neuen Häfen von Liverpool und London Gateway mitfinanziert.
Im letzten Jahr vergab die Europäische Investitionsbank 4,85 Milliarden Pfund für Investitionsvorhaben im Vereinigten Königreich, die für vorrangige Bereiche wie Verkehr, die Schaffung von Wohnraum, die Wasserwirtschaft und die Abfallwirtschaft bestimmt waren. 2013 stellte die EIB mehr Mittel als jemals zuvor in einem Jahr im Vereinigten Königreich bereit. Der Anstieg gegenüber dem Jahr 2012 betrug 59 Prozent.
