Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt ein Darlehen von höchstens 131 Mio EUR für die Sanierung und Ausstattung von rund 1 400 Primar- und Sekundarschulen in ganz Rumänien.

Die EIB unterstützt dieses Projekt im Bildungssektor, das Schulen in ländlichen Gebieten (80%) und in städtischen Gebieten (20%) Rumäniens betrifft, über das Ministerium für Bildung, Forschung und Jugend. Das Projekt betrifft den zweiten Abschnitt eines umfangreichen Sanierungsprogramms für rumänische Schuleinrichtungen der Primar- und Sekundarstufe. Der erste Abschnitt wurde 1997 eingeleitet, betraf 1 200 Schulen und wurde von der Weltbank sowie der Entwicklungsbank des Europarats kofinanziert. Die Finanzierung dieses Projekts wird den Weg für die künftige langfristige Zusammenarbeit mit Rumänien in diesem Sektor im Hinblick auf den Abbau des unausgewogenen Verhältnisses, das zwischen den ländlichen und den städtischen Gebieten sowie zwischen den einzelnen Regionen hinsichtlich des Zugangs zu Bildung herrscht, weiter ebnen.

Das Projekt wird generell das Lernumfeld im gesamten Land verbessern und zur Rationalisierung der Schulstrukturen sowie zur Sicherung eines Teil des vorhandenen, vom Verfall bedrohten Bestands an Schulgebäuden beitragen. Es wird die Voraussetzungen für die Gewährleistung einer guten Bildungsqualität schaffen und damit in einem Beitrittsland zur Steigerung des vorhandenen Humankapitals, das einen entscheidenden Faktor für den wirtschaftlichen Wohlstand des Landes darstellt, sowie zur Vollbeschäftigung und zum sozialen Zusammenhalt beitragen. Die Beseitigung von Gesundheitsgefahren für die Benutzer der beschädigten Schulen, die Senkung der Kosten für öffentliche Versorgungsleistungen und für die Instandhaltung sowie der Beitrag zur Verringerung der Armut sind nur einige der Auswirkungen, die dieses Sanierungsprogramm im Einzelnen haben wird.

Das Projekt ist ein wichtiger Teil der rumänischen Bildungspolitik, die in der Strategie des Ministeriums für Bildung, Forschung und Jugend für den Ausbau des Bildungs- und Weiterbildungssystems definiert wurde. Es entspricht außerdem den in der Beitrittspartnerschaft der Europäischen Union mit Rumänien und der mit diesem Land vereinbarten Vor-Beitritts-Strategie festgelegten Prioritäten und stellt somit einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Vollmitgliedschaft in der Union dar. Es wird dazu beitragen, die Übernahme des gemeinschaftlichen Besitzstandes (acquis communautaire) zu ermöglichen und das Ziel der EU, die Entwicklung einer wissensbasierten Wirtschaft sowohl in den derzeitigen als auch in den zukünftigen EU-Mitgliedstaaten zu fördern, zu erreichen. Weiterhin unterstützt das Projekt zentrale Ziele der EIB wie die Stadterneuerung, den sozialen Zusammenhalt und die Armutsbekämpfung.

Es regt Rumänien und die EIB dazu an, die enge Zusammenarbeit fortzusetzen und weitere Finanzierungsverträge abzuschließen, die der rumänischen Wirtschaft und Bevölkerung zugute kommen werden. Daraus wird deutlich, dass die EIB insbesondere auch die Regionen Mittel- und Osteuropas unterstützt, die schwerere Bürden aus der Vergangenheit zu tragen haben als andere.

Die Europäische Investitionsbank, die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, finanziert in den derzeitigen und künftigen EU-Mitgliedstaaten sowie in einer Reihe von Entwicklungsländern in der ganzen Welt Projekte, die zur Umsetzung der Politik der EU beitragen. Die EIB refinanziert ihre Darlehensvergabe durch die Emission von Anleihen auf den internationalen Kapitalmärkten. Aufgrund ihres AAA-Ratings kann sie Mittel zu äußerst günstigen Konditionen beschaffen. Als Einrichtung ohne Erwerbszweck gibt die Bank diese Konditionen an Projektträger des öffentlichen und des privaten Sektors sowie an Partnerinstitute weiter.

Für Projekte in den acht beitretenden Staaten Mittel- und Osteuropas (Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechische Republik, Slowakei, Slowenien, Ungarn und Slowenien) sowie in den beiden Beitrittsländern (Rumänien und Bulgarien) hat die EIB seit 1990 rund 20 Mrd EUR vergeben. Damit ist sie die wichtigste externe Mittelquelle für diese Region. Seit 1991 hat die Bank insgesamt 2,7 Mrd EUR für Projekte in Rumänien zur Verfügung gestellt.