Vertreter der Europäischen Kommission und führender internationaler Finanzierungsinstitutionen (IFI) sind auf gemeinsamer Mission in Tunis, um strategische Prioritäten und Finanzierungslösungen für den Bereich Energieeffizienz zu vereinbaren. Die gemeinsame Aktion ist Teil der weitreichenden Bemühungen um eine stärkere Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen und Gebäudeinvestitionen in den Erweiterungs- und Nachbarländern. Hierfür wurden vier Pilotländer ausgewählt: Tunesien, Georgien, die Ukraine und Serbien. Im Fokus der Initiative stehen nicht einzelne Projekte, sondern vielmehr ein umfassender Ansatz, der konkrete strategische Maßnahmen unterstützt und mehr nachhaltige Investitionen anstößt. Nach Beendigung ihrer Missionen in den ausgewählten Ländern, wird die Europäische Kommission gemeinsam mit den beteiligten IFI vorrangige Maßnahmen festlegen, durch die die Energieeffizienz in öffentlichen und privaten Gebäuden gefördert wird.

Katarina Mathernova, die stellvertretende Direktorin der Generaldirektion Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen (DG NEAR), sagte in diesem Zusammenhang: „Ich freue mich, in Tunesien zu sein und dass die tunesische Regierung fest entschlossen ist, die zur Ankurbelung der Wirtschaft erforderlichen Strukturreformen durchzuführen. Die EU steht der tunesischen Regierung bei diesen Bemühungen zur Seite. Im Mittelpunkt stand heute vor allem die Förderung der Energieeffizienz, die für eine nachhaltige Entwicklung und inklusives Wachstum unerlässlich ist. Dieser Sektor kann eine erhebliche Wirkung auf die Wirtschaft haben und zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen. Durch gemeinsame Fördermaßnahmen der EU und internationaler Finanzierungsinstitutionen in diesem Sektor könnte die Energieeffizienz von Gebäuden erheblich erhöht werden. Dies würde letztlich den Lebensstandard der tunesischen Bevölkerung verbessern und die Wirtschaft des Landes ankurbeln.“

Heinz Olbers, Direktor für Operationen der EIB in den Nachbarländern der EU, betonte: „Die Erhöhung der Energieeffizienz ist eine der kostengünstigsten Möglichkeiten zur Verbesserung der Versorgungssicherheit sowie zur Eindämmung von Treibhausgasemissionen und anderen Schadstoffen. Die EIB unterstützt den Übergang zu einer kohlenstoffarmen, umweltfreundlichen und klimaresilienten Wirtschaft. Daher stellt sie mindestens 25 Prozent ihrer Finanzierungen für die Förderung eines kohlenstoffarmen, klimaresilienten Wachstums bereit. Im Jahr 2016 flossen von ihren Darlehen allein 3,6 Milliarden Euro in Energieeffizienz-Vorhaben. Damit hat sich das Darlehensvolumen der Bank in diesem Bereich in den letzten fünf Jahren mehr als verdreifacht. Im vergangenen Jahr vergaben wir 46,5 Millionen Euro an die Société Tunisienne de l’Electricité et du Gaz. Die Mittel dienen dem Ausbau und der Erhöhung der Effizienz des bestehenden Stromverteilungsnetzes. Und wir freuen uns bereits jetzt darauf, noch weitere Projekte in Tunesien zu finanzieren.“