Die weltweit führenden Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen haben einen wichtigen Schritt unternommen, um die Finanzströme, die Ländern und Menschen dabei helfen, die Auswirkungen des Klimawandels besser zu bewältigen, lückenloser zu erfassen.
Die sechs großen multilateralen Entwicklungsbanken und der International Development Finance Club (IDFC), ein Netzwerk von nationalen, regionalen und internationalen Entwicklungsbanken, haben sich auf gemeinsame Grundsätze zur Erfassung von Klimafinanzierungen geeinigt, die den Ländern helfen sollen, sich auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten und Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Eine systematische Erfassung der Finanzströme, die die Anpassung an den Klimawandel unterstützen, bietet Unternehmen eine wichtige Hilfe bei der Bewältigung der negativen Auswirkungen des Klimawandels.
Vorbild für die Initiative mit der Bezeichnung Gemeinsame Grundsätze für die Erfassung von Finanzierungen zur Anpassung an den Klimawandel ist eine in diesem Jahr getroffene ähnliche Vereinbarung darüber, wie Finanzierungen zur Bekämpfung der Ursachen des Klimawandels zu definieren und zu verfolgen sind.
Die Einigung auf diese beiden gemeinsamen Grundsätze für die Erfassung von Klimaschutzfinanzierungen wird die Transparenz der Finanzströme erhöhen. Dies wiederum wird das Vertrauen stärken, dass Finanzmittel gezielt zur Bewältigung dieser großen globalen Herausforderung eingesetzt werden.
Die Übereinkunft ist ein wichtiges Zeichen im Vorfeld der diesjährigen UN-Klimakonferenz (COP 21) in Paris, deren Ziel der Abschluss eines globalen Klimaschutzabkommens ist.
Bei den multilateralen Banken handelt es sich um die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB), die Asiatische Entwicklungsbank (ADB), die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE), die Europäische Investitionsbank (EIB), die Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB) und die Weltbankgruppe.
Ziel der Unterlage ist eine einheitliche Vorgehensweise bei der Erfassung von Finanzierungen zur Anpassung an den Klimawandel. Eine detaillierte Kenntnis der Finanzströme ist von entscheidender Bedeutung, um die Finanzmittel gezielt und nach Bedarf einsetzen zu können, da nur einheitlich erfasste Mittel letztendlich auch verwaltet werden können.
Im vergangenen Monat erklärten die multilateralen Entwicklungsbanken, dass sie im vergangenen Jahr Finanzierungen von 5 Milliarden USD bereitgestellt hätten, um Entwicklungs- und Schwellenländer bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu unterstützen. Die Mitglieder des International Development Finance Club (IDFC) wiesen in ihrem letzten Bericht zum „Green Finance Mapping" einen Beitrag von 15,8 Milliarden USD zur Finanzierung von Klimaschutzvorhaben in Entwicklungsländern im Jahr 2013 aus.
Dennoch sind sich der IDFC und die multilateralen Entwicklungsbanken einig, dass eine verstärkte Förderung von Infrastruktur, die widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel ist, von natürlichen Ökosystemen sowie sonstige Anpassungsmaßnahmen dringend erforderlich sind.
Die Unterlage, die Gegenstand der neuen Übereinkunft ist, fasst die gemeinsamen Grundsätze wie folgt zusammen: „Die multilateralen Entwicklungsbanken und der IFDC fördern und unterstützen nachdrücklich eine klimaschonende Entwicklung als wesentliches Element der Nachhaltigkeit ihrer Investments.“ Erreicht werden soll dies, indem sie „die Klimawiderstands- und -anpassungsfähigkeit in ihre Investments, Operationen und Initiativen integrieren.“
Mit den Grundsätzen soll eine einheitliche Vorgehensweise bei der Erfassung von Finanzierungen zur Anpassung an den Klimawandel festgelegt werden. Die Grundsätze stellen eine freiwillige Richtlinie dar und legen gemeinsame Definitionen und Leitlinien fest. Für die Umsetzung, Berichterstattung und Qualitätskontrolle ist jede Institution selbst verantwortlich. Des Weiteren haben sich der IDFC und die multilateralen Entwicklungsbanken verpflichtet, ihre Zusammenarbeit in Zukunft noch zu verstärken und sich auch weiterhin über ihre Praktiken und ihr Know-how zum Thema Klimaschutzfinanzierungen auszutauschen.