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Malta zieht jedes Jahr mehr als 2,5 Millionen Touristen an. Sie bringen viel Geld ins Land, treiben aber auch die Immobilienpreise in die Höhe. Das macht Wohnungen für Einheimische zunehmend unbezahlbar. Für das zehntkleinste Land der Welt, das bei der Bevölkerungsdichte weltweit Platz neun belegt, ist das ein Problem. Coronapandemie und steigende Energiekosten haben den dringenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum noch erhöht.

Malita Investments geht seit 2016 gegen diesen Notstand vor. Bis 2026 will das teilstaatliche Unternehmen 752 Wohnungen sowie 698 Parkplätze und Garagen bauen.

CEO Jennifer Falzon hat sich auf die Fahne geschrieben, Wohnungen für Menschen zu bauen, die in prekären Wohnverhältnissen leben oder einen Großteil ihres Gehalts für die Miete aufwenden müssen.

Ihr Ziel: Bezahlbarer Wohnraum mit stabilen Wohnverhältnissen und Mieten, die die Mietenden alleine stemmen können.

„Die Wohnungsbehörde in Malta bewertet die finanzielle Situation und den Fortschritt der Bewerberinnen und Bewerber“, so Falzon. „Sobald eine Familie sich Eigentum leisten kann, wird die Wohnung für andere Bedürftige freigegeben.“

„Das Projekt soll den richtigen Leuten zugutekommen“, sagt Jean-Charles Flaus, Kreditreferent bei der Europäischen Investitionsbank, die das Bauvorhaben zur Hälfte finanziert.

Malita Investments

Gebaut wird an zehn Standorten in Malta. Bislang wurden 392 Wohnungen, 253 Garagen und 37 Parkplätze fertiggestellt, die meisten davon in Luqa nahe der Hauptstadt Valletta und des Flughafens.

Bezahlbar und nachhaltig

Angesichts des Wohnungsnotstands müssen dringend innovative Lösungen her. Dabei hat Malita Investments auch die Nachhaltigkeit im Blick.

Geplant sind noch viele weitere Projekte, aber die Quantität steht bei Malita Investments nicht im Vordergrund. Nachhaltigkeit und Effizienz dagegen viel mehr.

Die neuen Wohnungen sind energieeffizient und tragen somit zu den Klimazielen bei. Auf dem in Luqa errichteten Komplex werden Solarmodule mit einer Leistung von 400 Watt pro Wohnung installiert, die damit weniger Strom aus anderen Quellen brauchen. Ungenutzter Raum, etwa lange Flure oder übergroße Zimmer, wird vermieden – jeder Quadratmeter erfüllt einen Zweck.

Besonders bemerkenswert ist die Wärmedämmung in den oberen Etagen, die ein zu starkes Aufheizen verhindert. Dadurch braucht es weniger Energie, um die Räume zu kühlen. Die Bewohnerinnen und Bewohner müssen die Klimaanlage im Sommer nicht mehr so stark aufdrehen – das kommt der Umwelt zugute, und die Wohnungen bleiben langfristig erschwinglich.

Ihnen bleiben die hohen Stromrechnungen erspart, die bei günstigeren älteren Wohnungen anfallen. „Wir stellen damit das Grundrecht auf Wohnraum sicher, unabhängig vom Einkommen“, meint Falzon.

Bank der EU schließt Marktlücke

Die Finanzierung solcher Projekte ist in Europa nicht einfach, besonders in kleinen Ländern, in denen die steigenden Kosten oft den finanziellen Spielraum von Kommunen und Einwohnern übersteigen. Deshalb finanziert die Europäische Investitionsbank das Luqa-Bauprojekt von Malita Investments. Es ist Teil einer größeren Initiative, in deren Rahmen bis 2026 rund 750 bezahlbare Wohneinheiten entstehen sollen. 2017 stellte die EIB einen Kredit über 24,7 Millionen Euro für das Gesamtprojekt bereit. 2024 reichte sie einen zusätzlichen Kredit über 22 Millionen Euro für das Luqa-Projekt aus. Er soll die Lücke füllen, die nicht mit eigenen Mitteln geschlossen werden kann.

„Wir gehen den Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Menschen mit mittlerem Einkommen an“, sagt Jean-Charles Flaus. „Die Lage ist ernst, und wir wollen dringend etwas tun.“

In einer ersten Phase wurde in Luqa das größte Sozialwohnungsprojekt Maltas umgesetzt. Jetzt soll in ganz Malta der wachsende Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum gedeckt werden.

Die Zukunft im Blick

Anstatt in dem kleinen Land immer mehr Flächen zuzubetonieren, will Malita auch in die Höhe bauen. Vorhandenen Gebäuden werden neue Stockwerke aufgesetzt.

Die Initiative priorisiert Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Unweit von Schulen oder Arbeitsstätten sind die Wohnungen mit dem Nötigsten ausgestattet, damit der Einzug reibungslos gelingt.

„Alle sollen ein Zuhause finden“, sagt Jean-Charles Flaus. „Und das hier ist erst der Anfang.“