Werner Hoyer, Präsident der EIB, hielt eine Keynote-Ansprache während der Round-Table-Veranstaltung „Innovative solutions to unlock SDG investments“ des Hochrangigen Dialogs über Entwicklungsfinanzierung.

  Mehr über unsere Teilnahme an der 78. UN-Vollversammlung


Es gilt das gesprochene Wort.


Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Dank geht an unsere Gastgeber, die uns heute zusammengebracht haben.

Die Worte von Ministerpräsidentin Hasina erinnern uns daran, dass wir den Schwächsten Hoffnung geben müssen. Nicht durch falsche Versprechen, sondern durch konkrete Unterstützung, durch Solidarität und durch echte Partnerschaft.

Jetzt heißt es handeln, statt zu zögern! Wir sehen die Risse im multilateralen Gefüge.

Diese Risse dürfen wir nicht weiter übertünchen, wir müssen etwas dagegen tun.

Die Europäische Investitionsbank ist heute in New York, um zuzuhören. Um zu lernen, und um Ideen und Lösungen mit unseren Partnern auszutauschen.  

So ist die EIB beispielsweise dem Aufruf der Bridgetown-Initiative gefolgt:

  • Wir haben unsere Laufzeiten und tilgungsfreien Zeiträume verlängert,
  • wir leisten mehr technische Hilfe, damit Projekte mehr Wirkung erzielen, und
  • wir testen Klauseln, damit vulnerable Länder den Schuldendienst bei Klimakrisen und Naturkatastrophen aufschieben können.

Multilaterale Entwicklungsbanken wie die EIB können maßgeblich dazu beitragen, dass Finanzierungen beschleunigt werden. Wir können unseren öffentlichen und privaten Kunden helfen und aus ihrem Bedarf eine Investitionschance machen.   

Letztes Jahr haben wir zusammen mit unseren Partnern in der EU und weltweit unsere Finanzierungen in allen Regionen ausgeweitet.

  • Ob medizinische Grundversorgung rund um die Welt oder grüner Wasserstoff in Lateinamerika,
  • ob Wasserentsalzung im Nahen Osten oder Mini-Stromnetze in Madagaskar: Unsere Projekte zeigen, dass wir es ernst meinen mit dem Klimaschutz und dem Erreichen der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung.

Dabei geht es nicht um Namen oder Beträge, sondern um die Wirkung für die Menschen vor Ort – weltweit.

Die multilateralen Entwicklungsbanken müssen mehr tun. Dabei müssen sie darauf achten, dass sie das Richtige machen, aber auch, dass sie es richtig machen.

Ein Beispiel: Wir haben mit den Vereinten Nationen ein Kooperationsabkommen unterzeichnet, damit wir unsere jeweiligen Stärken voll ausspielen können:

  • die Vereinten Nationen ihre beispiellose Reichweite und Einsatzbereitschaft,
  • die EIB ihr finanzielles und technisches Know-how.

Multilaterale Entwicklungsbanken können Risiken übernehmen, die der Privatsektor nicht schultern will, und Sektoren fördern, in denen die wirtschaftliche Rentabilität noch unklar ist – mit „geduldigem“ Kapital, wie wir es nennen.

Verlassen Sie sich auf die EIB, die Bank der EU. Sie wird ihrer Aufgabe nachkommen und dafür sorgen, dass sich die Dinge ändern.

Vielen Dank!