• EIB-Gruppe unterzeichnete 2023 in Kroatien 464 Mio. Euro für neue Projekte
  • Von den Mitteln profitierten rund 1 000 kleine und mittelgroße Unternehmen in Kroatien; damit wurden 2023 über 48 500 Arbeitsplätze gesichert
  • Über Beratungsleistungen förderte die EIB die grüne Wende und effiziente Verkehrssysteme im Land

Die EIB-Gruppe, bestehend aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF), hat 2023 in Kroatien ein starkes Jahr verzeichnet. Mit Finanzierungen von 464 Millionen Euro im Jahr 2023 belaufen sich die Investitionen der EIB-Gruppe der letzten fünf Jahre in dem Land nun auf 2,4 Milliarden Euro. Damit werden ein smarteres, grüneres Wachstumsmodell sowie wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit und eine bessere Lebensqualität gefördert.

Die Neuzusagen der EIB-Gruppe 2023 waren für Projekte bestimmt, die den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt fördern. Sie tragen zum Abbau der Gefälle in der Europäischen Union bei und unterstützen den Umstieg des Landes auf eine grünere und nachhaltigere Wirtschaft.

Die Finanzierungen der EIB-Gruppe in Kroatien 2023 entsprachen 0,61 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und mobilisierten Investitionen von fast 1,15 Milliarden Euro. Sie kamen 1 052 kleinen und mittleren Unternehmen (KMU, bis 250 Beschäftigte ) und Midcap-Unternehmen (bis 3 000 Beschäftigte) zugute und sicherten mehr als 48 500 Arbeitsplätze – ein Beleg dafür, dass die EIB einen wichtigen Beitrag zu Wirtschaftswachstum und Entwicklung leistete.

Die Genehmigungen des EIB-Verwaltungsrat 2023 beliefen sich auf den Rekordbetrag von 2,17 Milliarden Euro. Sie wurden für Vorhaben in allen Zweigen der kroatischen Wirtschaft erteilt, von nachhaltiger Stadtentwicklung über Schienenprojekte bis zum Privatsektor, und sollen im Lauf der kommenden Jahre zur Unterzeichnung gelangen.

EIB-Vizepräsidentin Teresa Czerwińska: „Wir sind stolz auf ein starkes Jahr in Kroatien. Mit unseren Beratungsleistungen und Investitionen in eine nachhaltige Infrastruktur und die grüne und digitale Wende bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen sowie öffentlichen Einrichtungen verfolgen wir ein klares Ziel: Wir wollen dem Land helfen, eine widerstandsfähige, wettbewerbsfähige und gerechte Wirtschaft aufzubauen.“

Zu den Schwerpunkten der EIB in Kroatien zählten die grüne und digitale Wende und die Wettbewerbsfähigkeit der Firmen. Die EU-Bank vertiefte ihre Zusammenarbeit mit der Kroatischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung HBOR. Sie stellte ihr eine halbe Milliarde Euro zur Verfügung, um damit kleine und mittelgroße Unternehmen sowie öffentliche Einrichtungen zu fördern. Die erste Tranche über 200 Millionen Euro wurde im vergangenen Jahr unterzeichnet. Rund 20 Prozent der Mittel werden in Energieeffizienz, saubere Energieerzeugung, nachhaltigen Verkehr und Umweltschutz investiert. Die Mittel ermöglichen es der HBOR auch, EU-Zuschüsse und Strukturfondsmittel in Anspruch zu nehmen. Damit dürfte sie Investitionen von bis zu einer Milliarde Euro in die kroatische Wirtschaft mobilisieren.

Dank einer 2023 unterzeichneten Garantievereinbarung über 150 Millionen Euro zwischen der EIB und der Zagrebačka banka (ZABA) können 300 Millionen Euro an mittelgroße Firmen und öffentliche Einrichtungen in Kroatien vergeben werden. Das Kreditportfolio, das die ZABA damit aufbauen wird, ist zu rund einem Fünftel für grüne Investitionen in nachhaltige Energiequellen und Energieeffizienz bestimmt.

Im Rahmen von Garantievereinbarungen zwischen dem EIF und der UniCredit-Gruppe in sieben EU-Ländern wurden rund 64 Millionen Euro für Finanzierungen unterzeichnet, die Investitionen kleiner Unternehmen in die grüne und digitale Wende ermöglichen und den Kultur-, Bildungs- und Sozialsektor fördern.

Die Umfrage 2022–2023 der EIB unter Kommunen zeigte, dass fehlende Finanzmittel die Kommunen nach wie vor von Investitionen abschrecken. Aber auch langwierige, komplizierte Regulierungsprozesse und der Fachkräftemangel bei Umwelt- und Klimaexperten spielen eine Rolle.

Entsprechend ihrem Ziel, eine smarte und nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung zu unterstützen, genehmigte die EIB ihr erstes Rahmendarlehen an die Stadt Split in Höhe von 150 Millionen Euro. Die erste Tranche von 49 Millionen Euro wurde 2023 unterzeichnet. Die Mittel fließen in Investitionen in die grüne und digitale Wende, die öffentliche Dienstleistungen und die Lebensqualität der Menschen verbessern sollen.

Auch 2023 standen die Beratungsdienste der EIB kroatischen Partnern mit wertvoller Beratung und Hilfe beim Kompetenzaufbau zur Seite. Über die InvestEU-Beratungsplattform unterzeichnete die EIB zwei Beratungsvereinbarungen mit dem Autobahnbetreiber Hrvatske Autoceste. Es geht um nachhaltige und effiziente Verkehrssysteme und die Einführung eines neuen elektronischen Mautsystems und ein umweltfreundlicheres Autobahnnetz. Die Stadt Zagreb profitiert von der EIB-Fazilität European Local Energy Assistance (ELENA) und erhält technische Hilfe erhalten, um die Energieeffizienz von 50 öffentlichen Gebäuden in der Hauptstadt zu verbessern.

Laut der Investitionsumfrage 2023 der EIB blieben die kroatischen Unternehmen bei ihrem positiven Investitionsausblick (wenngleich etwas unter dem Niveau des Vorjahres). Die Umfrage unterstreicht die immer stärkeren Auswirkungen des Klimawandels auf kroatische Unternehmen: 63 Prozent meldeten Beeinträchtigungen durch Wetterereignisse, gegenüber 59 Prozent 2022. Dennoch hat nur ein Drittel (32 Prozent) der Unternehmen bereits Maßnahmen ergriffen, um etwas gegen CO2-Emissionen und die Folgen von Wetterereignissen zu tun; 56 Prozent der kroatischen Firmen kämpfen mit langfristigen Investitionshemmnissen. Der Fachkräftemangel, die Unsicherheit über die Zukunft und die Energiekosten werden dabei am häufigsten genannt. Eine weitere Hürde ist der Zugang zu Finanzmitteln, wobei der Anteil der unter finanziellem Druck stehenden Unternehmen in Kroatien mit 11,4 Prozent fast doppelt so hoch ist wie der EU-Durchschnitt (6,1 Prozent).

Hintergrundinformationen

EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Zielen der EU beitragen. EIB-Projekte bringen Wettbewerbsfähigkeit, Innovationen, eine nachhaltige Entwicklung, den sozialen und territorialen Zusammenhalt und einen gerechten und schnellen Übergang zur Klimaneutralität voran.

Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2023 neue Finanzierungen von insgesamt 88 Milliarden Euro für über 900 Projekte. Diese Mittel werden voraussichtlich Investitionen von rund 320 Milliarden Euro anschieben, 400 000 Unternehmen erreichen und 5,4 Millionen Arbeitsplätze schaffen oder sichern.

Alle Projekte, die die EIB-Gruppe finanziert, entsprechen dem Pariser Klimaabkommen. Die EIB-Gruppe fördert keine Investitionen in fossile Brennstoffe. In unserem Klimabank-Fahrplan haben wir zugesagt, in den zehn Jahren bis 2030 ca. 1 Billion Euro für das Klima und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und wir sind auf gutem Weg dorthin. Über die Hälfte unserer jährlichen Finanzierungen ist für Projekte bestimmt, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen.

In der EU fließt etwa die Hälfte der EIB-Mittel in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist. Dies unterstreicht den Willen der Bank, ein gerechtes Wachstum zu fördern und die Lebensstandards anzugleichen.