- EU vergibt 1,8 Millionen Euro für dreijährige Studien und drei Stellen für die CAPB und ihre Partner
- Technische Hilfe bei energetischer Sanierung öffentlicher Gebäude und Ausbau erneuerbarer Energien
- Partnerschaft soll Investitionen der CAPB und ihrer Partner von 45 Millionen Euro in Energiewendeprojekte anstoßen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Europäische Kommission unterstützen die Communauté d’Agglomération Pays Basque (CAPB) über das Europäische Finanzierungsinstrument für nachhaltige Energieprojekte von Städten und Regionen (ELENA) bei der energetischen Sanierung öffentlicher Gebäude und dem Ausbau erneuerbarer Energien.
ELENA ist eine gemeinsame Initiative der Europäischen Kommission und der EIB im Rahmen des Programms „Horizont 2020“. Sie vergibt Zuschüsse für technische Hilfe bei der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen, dem Ausbau erneuerbarer Energien und städtischen Verkehrsprojekten.
In Frankreich hat die EIB auf diese Weise bislang zwölf Städte (u. a. Lyon, Lille, Straßburg, Bordeaux) und Regionen (u. a. Okzitanien, Grand Est) begleitet. Die CAPB ist der erste Gemeindeverband, der von ELENA unterstützt wird und der ein Investitionsprogramm durchführt, das sowohl energetische Sanierungen als auch den Ausbau erneuerbarer Energien (u. a. Fotovoltaik sowie mit Biomasse, Geothermie und Meereswärme betriebene Wärme- und Kältenetze) umfasst.
Das Programm konzentriert sich auf drei Punkte:
- geringer Energieverbrauch und Energieeffizienz: geplant ist die energetische Sanierung von 240 öffentlichen Gebäuden und eine um mindestens 40 Prozent bessere Energieeffizienz
- erneuerbare Energien: Entwicklung neuer Projekte zur Erzeugung von Solarstrom und von Wärme/Kälte für mehr als 200 Gebäude
- Financial Engineering: Mobilisierung von zusätzlichen Finanzierungsmitteln für die Umsetzung dieser Projekte. Die CAPB sondiert einen innovativen Finanzierungsmechanismus, um Energieeffizienzmaßnahmen durchzuführen, die Energieeinsparungen ermöglichen sollen. Mithilfe der Einsparungen werden dann die Darlehen von Finanzinstituten zurückgezahlt und neue Projekte finanziert
Die EIB stellt über einen Zeitraum von drei Jahren 1,8 Millionen Euro für Studien und für Stellen bei der CAPB und ihren Partnern bereit. Bei den Partnern handelt es sich um 67 Kommunen, drei Sozialwohnungsgesellschaften, das Syndicat des mobilités Pays Basque-Adour und die Commission syndicale de l’Ostabaret.
Nach Abschluss der Studienphase im Jahr 2025 investieren die CAPB und ihre Partner gemäß der Funktionsweise von ELENA insgesamt 45 Millionen Euro in die folgenden Maßnahmen:
- 77 umfassende energetische Sanierungen mit dem Ziel, den Endenergieverbrauch der Gebäude um 40 bis 75 Prozent zu reduzieren (32 000 Quadratmeter öffentliche Gebäude und 530 Sozialwohnungen): Krippen, Vor- und Grundschulen, Sportanlagen (u. a. Pelota-, Sport- und Eishallen), Rathäuser, Mehrzweckhallen, Sozialwohnungen etc.
- 70 Fotovoltaikanlagen (für die Netzeinspeisung und/oder den Eigenverbrauch des produzierten Stroms)
- 3 Kälte-/Wärmenetze – Biomasse, Geothermie oder Meereswärme
Ambroise Fayolle, EIB-Vizepräsident: „Die vor über zwölf Jahren mit der Europäischen Kommission ins Leben gerufene ELENA-Initiative für technische Hilfe hat sich als sehr wirksam erwiesen. In den verschiedensten europäischen Regionen ermöglichte sie umfangreiche Investitionen, die der Energiewende zuträglich sind. Mithilfe der 1,8 Millionen Euro aus EU-Mitteln kann die CAPB großangelegte lokale Projekte für ein nachhaltigeres Energiemodell vorbereiten.“
Kadri Simson, EU-Kommissarin für Energie: „Die Energieeffizienz ist eine der Säulen des europäischen Grünen Deals, und ELENA ist ein enormer Katalysator für Investitionen. Beide begleiten die Regionen bei der langfristigen Energiewende, und mehr Energieeffizienz hilft bei den steigenden Preisen. Die CAPB profitiert von den ELENA-Mitteln der Europäischen Kommission für die Sanierung ihrer öffentlichen Gebäude und von der technischen Hilfe der Europäischen Investitionsbank.“
Jean-René Etchegaray, Präsident der Communauté d’Agglomération Pays Basque: „Die Communauté Pays Basque ist der erste Gemeindeverband in Frankreich, den die Europäische Kommission bei der Sanierung öffentlicher Gebäude unterstützt. Durch die Einrichtung des Verbands hat das französische Baskenland also die Chance bekommen, mit der Europäischen Investitionsbank zusammenzuarbeiten, genau wie andere große Metropolen. So können wir besser auf große Herausforderungen unserer Zeit wie den Klimawandel reagieren.“
Philippe Pelletier, Präsident des Plan Bâtiment Durable: „Im November 2019 wurde die Communauté Pays-Basque der 137. Unterzeichner der Grundsätze des Plan Bâtiment Durable. Damit bewies sie Ihren großen Willen, ihren Dienstleistungsgebäudebestand energieeffizienter zu machen. Die ehrgeizige Partnerschaft zwischen der Europäischen Investitionsbank und der Communauté Pays-Basque unterstreicht das Engagement des Gemeindeverbands und ermöglicht uns, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um bis 2050 klimaneutral zu werden.“
Hintergrundinformationen:
Die Europäische Investitionsbank
Als Klimabank der EU fördert sie die Entwicklung und Anwendung von Innovationen, um aktuelle Herausforderungen – wie die Energiewende und klimaneutrales Wachstum – zu meistern. 2021 entfielen mehr als zwei Drittel des Investitionsvolumens der EIB von 9,2 Milliarden Euro in Frankreich auf Klimaschutzprojekte. Davon flossen 3,85 Milliarden Euro in klimafreundlichere und CO2-arme öffentliche Gebäude.
Die Communauté d’Agglomération Pays Basque
Die Communauté d’Agglomération Pays Basque ist mit 3 000 Quadratkilometern und 158 Kommunen flächen- und zahlenmäßig der größte Gemeindeverband Frankreichs. Mit 320 000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist sie das zweitgrößte Einzugsgebiet der Region Neu-Aquitanien, nach dem Großraum Bordeaux. Neben den üblichen Politikbereichen eines Gemeindeverbands (Klima, Luft, Energie, Wirtschaftsentwicklung, Stadtplanung, Mobilität, Wasser und Abwasser sowie Abfallsammlung) hat sie sich auch Ziele auf die Fahne geschrieben, die nicht unter ihre eigentlichen Kompetenzen fallen. So ist sie etwa in den Bereichen Landwirtschaft und nachhaltige Ernährung, Ausbau der Hochschulbildung, Forschung, Küsten und Meere proaktiv tätig. Sie hat Baskisch und Gaskognisch neben dem Französischen offiziell als Sprachen auf ihrem Gebiet anerkannt. Diese Besonderheiten verleihen ihr eine zentrale Rolle bei Maßnahmen der öffentlichen Hand.
Der Plan Bâtiment Durable (Plan für nachhaltige Gebäude) wurde im Januar 2009 von staatlicher Seite ins Leben gerufen. Unter dem Vorsitz von Philippe Pelletier vereint er ein großes Netz von Akteuren, das im Gebäude- und Immobiliensektor gemeinsam die Energieeffizienz- und Umweltziele des Sektors verwirklichen will. Der Plan sorgt für einen konstanten Austausch im Sektor und zeugt von der kontinuierlichen Mobilisierung der nationalen und regionalen Akteure. Er kann staatlichen Stellen Vorschläge unterbreiten.