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  • EIB vereinbart mit dem niederländischen Medizintechnikunternehmen Xeltis eine Quasi-Eigenkapitalbeteiligung von 15 Millionen Euro, die durch den Europäischen Garantiefonds (EGF) besichert wird
  • Xeltis beschleunigt damit die klinischen Studien von drei gewebewiederherstellenden Implantaten, die die Herz-Kreislauf-Medizin einen großen Schritt voranbringen können
  • Der EGF ist Teil des 540-Milliarden-Euro-Pakets der EU für Hilfen in der Coronapandemie

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat mit dem niederländischen Medizintechnikunternehmen Xeltis mit Sitz in Eindhoven eine Quasi-Eigenkapitalbeteiligung von 15 Millionen Euro vereinbart. Xeltis verfolgt einen wegweisenden neuen Ansatz bei künstlichen Herzklappen und Gefäßtherapien, der die Begrenzungen der vorhandenen Optionen überwindet. Die endogene Gewebewiederherstellung von Xeltis nutzt den natürlichen Heilungsprozess, um Herzklappen und Blutgefäße mit körpereigenem Gewebe nachwachsen zu lassen. Die Finanzierung der EIB, die die Eigentümeranteile nicht verwässert, beschleunigt die klinischen Studien für die drei revolutionären gewebewiederherstellenden Implantate von Xeltis. Sie erfolgt im Rahmen des Europäischen Garantiefonds (EGF), einer Initiative der EIB-Gruppe in Partnerschaft mit EU-Ländern. Ziel des EGF ist es, europäische Unternehmen zu unterstützen, die unter den wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie leiden.

EIB-Vizepräsident Kris Peeters: „Die medizintechnischen Innovationen von Xeltis muten beinahe an wie Science-Fiction. Sie sind aber Realität. Europa ist stolz darauf, Brutkasten für diese hochmoderne Technologie zu sein, die die medizinische Versorgung in vielen Bereichen erheblich voranbringen kann. Dank des Europäischen Garantiefonds können wir Xeltis dabei helfen, diese schwierigen Zeiten schneller hinter sich zu lassen.“

Eliane Schutte, CEO von Xeltis: „Die Gelder der EIB können den Unterschied dabei ausmachen, wie schnell unsere Herzklappen und Blutgefäße Patienten erreichen, die heute keine oder nur begrenzte Heilungschancen haben. Xeltis verfügt über die fortschrittlichste gewebewiederherstellende Technologie in der Herz-Kreislauf-Medizin und könnte Millionen Menschen helfen.“

Bei den Implantaten von Xeltis handelt es sich um Gefäßimplantate und Herzklappen, die zu endogenen Gefäßen und Klappen werden sollen, indem sie den natürlichen Heilungsprozess des Körpers nutzen und nach der Implantation die Gewebebildung erleichtern. Die Implantate bestehen aus supramolekularen Polymeren, die zu einer porösen Matrix geformt werden, welche die Gewebewiederherstellung ermöglicht. Mithilfe seiner vielseitigen Technologie, die in vielerlei Implantaten eingesetzt werden kann, hat Xeltis drei Herz-Kreislauf-Implantate entwickelt: Pulmonalklappen, Koronararterie-Bypass-Transplantate und Hämodialyse-Zugangs-Transplantate. Die EIB-Finanzierung soll ihre Markteinführung beschleunigen.

Hintergrundinformationen

Die Anteilseigner der EIB sind die EU-Mitgliedsländer – die Niederlande halten 5,2 Prozent der Anteile. Mit den 27 Staaten im Rücken kann sich die EIB an den Kapitalmärkten sehr günstig Mittel beschaffen. 2020 vergab die EIB für Projekte in den Niederlanden Kredite von rund 1,9 Milliarden Euro.

Der Europäische Garantiefonds (EGF) wurde mit Beiträgen der Niederlande und anderer EU-Länder von der EIB-Gruppe eingerichtet, um von der Covid-19-Krise betroffenen Unternehmen unter die Arme zu greifen. Mit fast 25 Milliarden Euro an EGF-Garantien können die EIB und der EIF vor allem kleine und mittlere Unternehmen sowie Midcap-Unternehmen schnell mit Krediten, Garantien, ABS sowie Eigenkapital- und sonstigen Finanzierungsinstrumenten versorgen und ihnen durch die Krise helfen. Der EGF ist Teil des Hilfspakets der Europäischen Union von insgesamt 540 Milliarden Euro für die Bereiche der europäischen Wirtschaft, die am stärksten unter der Krise leiden.

Xeltis ist ein schweizerisch-niederländisches Medizintechnikunternehmen, das einen gewebewiederherstellenden Ansatz in der Herz-Kreislauf-Therapie verfolgt. Basierend auf den revolutionären supramolekularen Polymeren (miterfunden von Professor Jean-Marie Lehn, der dafür 1987 den Nobelpreis erhielt), hat das Unternehmen eine Technologie entwickelt, um ein neues körpereigenes Blutgefäß oder eine Herzklappe auf natürliche Weise nachwachsen zu lassen. Bei der Klappe oder dem Gefäß handelt es sich anfangs um normale synthetische Implantate. Die molekulare Chemie der Xeltis-Produkte lässt jedoch die Durchdringung des Polymers durch menschliche Zellen zu, sodass es nach und nach durch gesundes Gewebe absorbiert wird, bis die natürliche Klappe oder das Gefäß die Funktion übernehmen. Xeltis bietet derzeit die modernste regenerative kardiovaskuläre Plattform, die auf Polymertechnologie basiert. Zurzeit laufen klinische Studien für mehrere Produkte.