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  • Erste Partnerschaft zur Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit auf den Gebieten Saatgut und dessen Klimafestigkeit
  • EIB-Darlehen wird durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI), das Kernstück der Investitionsoffensive für Europa, besichert

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Euralis-Gruppe haben einen Finanzierungsvertrag über 44 Millionen Euro unterzeichnet.

Die Mittel sollen Lidea, der Saatguttochter von Euralis, Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsaktivtäten (FEI) ermöglichen, die die Züchtung, die Registrierung, die Herstellung und den Vertrieb von neuen, nicht genetisch veränderten Saatgutarten betreffen. Diese werden in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen.

Es handelt sich um die erste langfristige Partnerschaft zwischen der EIB und der Euralis-Gruppe. Möglich wurde sie durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI), das Kernstück der Investitionsoffensive für Europa. 

Lidea investiert jedes Jahr mehr als 34 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung, um ein komplettes und vielfältiges Angebot an hochwertigen Lösungen für Landwirte bereitzustellen, die konventionelle oder ökologische Landwirtschaft betreiben. Lidea bietet eine breite Palette von Samen für Mais, Sonnenblumen, Strohgetreide, Raps, Soja, Sorghumhirse, Trockengemüse, Futterpflanzen und Bodendecker. Heutzutage werden sechs Millionen Hektar in 48 Ländern mit Lidea-Saatgut bepflanzt.

Die Programme werden in den Forschungseinrichtungen und an innovativen Standorten von Euralis in Frankreich, Deutschland, Rumänien, Spanien und Polen durchgeführt.

Philippe Saux, CEO der Euralis-Gruppe: „Wir freuen uns über diese erstmalige Zusammenarbeit. Innovationen stehen bei Euralis im Mittelpunkt der Entwicklungsstrategie und der Erschließung neuer Märkte. Innovationen müssen den Landwirten einen Mehrwert bringen. FuE sichert einen Fluss von genetischen Innovationen und immer ertragsstärkere Saatgutsorten, die den Erfordernissen der Landwirte und Märkte entsprechen. Gleichzeitig lassen wir die Umweltaspekte nicht außer Acht. Angesichts der klimatischen Herausforderungen ist das Vertrauen der Europäischen Investitionsbank in unsere Forschungsprojekte und ihre Unterstützung für uns besonders wichtig. Sie werden die Vermarktung konkreter, aus der Landwirtschaft hervorgegangener Lösungen deutlich beschleunigen.“

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Diese erste Zusammenarbeit mit einer Genossenschaft, die eine so zentrale Rolle im französischen Landwirtschaftssektor spielt, freut uns sehr. Die Züchtung von neuem Saatgut erhöht die Wettbewerbsfähigkeit und die Widerstandfähigkeit der Landwirte gegen den Klimawandel. Die europäischen Forschungskapazitäten im der landwirtschaftlichen Biotechnologie sind heute von strategischer Bedeutung. Die Bank der EU fördert die Projekte von Euralis, wodurch Europa seine Position in diesem Bereich stärken und das Saatgut von morgen züchten kann.“

EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni: „Dieser Finanzierungsvertrag zwischen der EIB und dem Genossenschaftsverband Euralis beruht auf der Investitionsoffensive für Europa. Durch sie werden zusätzliche Investitionen für Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet neuer, nicht genetisch veränderter Saatgutsorten angeschoben. Landwirte in Frankreich und Europa können auf diese Weise ihre Ernte klimafester und wettbewerbsfähiger machen und so ihre Einkommen steigern. Wir werden den Landwirtschaftssektor weiter unterstützen, der entscheidend zur Ernährung unserer Bevölkerung und zum Erhalt des ländlichen Raumes beiträgt.“  

Diese zusätzlichen Mittel ermöglichen langfristig Folgendes:

  • Stärkung der Widerstandsfähigkeit und der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirte angesichts des Klimawandels durch die Züchtung neuer ertragsstarker Saatgutsorten,
  • Beitrag zur Strategie von Euralis, seine Wettbewerbsfähigkeit im Saatgutsektor zu stärken und so letztlich die Einkommen der Landwirte zu optimieren.

Hintergrundinformationen

Europäische Investitionsbank (EIB)

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die 27 Mitgliedstaaten der EU. Die Bank hat die Aufgabe, zur Integration, zu einer ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der EU-Mitgliedstaaten beizutragen. Dazu nimmt sie auf den Kapitalmärkten umfangreiche Mittel auf und vergibt sie zu günstigen Konditionen für Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.

Die EIB will ihren Teil dazu beitragen, dass die EU die nächste Innovationswelle anführt. Als Klimabank der Europäischen Union fördert sie die Entwicklung und Anwendung neuer Technologien, damit aktuelle Herausforderungen – wie die Energiewende und grünes Wachstum – gemeistert werden und europäische Innovatoren sich weltweit in ihrer jeweiligen Branche durchsetzen können. 

Die Europäische Investitionsbank gehört zu den weltweit wichtigsten Geldgebern für den Klimaschutz. 2020 stellte sie mehr als zehn Milliarden Euro in Frankreich bereit, womit das Land nach Italien zweitgrößter Empfänger von EIB-Mitteln ist. Insgesamt 48 Prozent dieses Geldes flossen in Projekte, die die Auswirkungen des Klimawandels bekämpfen oder abschwächen.

Europäischer Fonds für strategische Investitionen (EFSI)

Der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI) ist die tragende Säule der Investitionsoffensive für Europa. Er stellt Garantien für Erstverluste, sodass die EIB mehr Projekte finanzieren kann, die oftmals auch mit höheren Risiken verbunden sind. Die Projekte und Vereinbarungen, deren Finanzierung im Rahmen des EFSI bisher genehmigt wurde, dürften Investitionen von 546,5 Milliarden Euro mobilisieren – davon mehr als 90 Milliarden Euro in Frankreich – und über 1,4 Millionen KMU in der Europäischen Union unterstützen.

Euralis-Gruppe

Der Genossenschaftsverband Euralis wurde 1936 auf Initiative von Landwirten gegründet. Euralis ist eine in mehreren Sektoren tätige Gruppe, die in vor- und nachgelagerten Bereichen vertreten ist und von ihrer starken Marktposition im landwirtschaftlichen, Saatgut- und Ernährungssektor profitiert.

Ihre Aufgabe ist es, den Fortbestand und die Weiterentwicklung von landwirtschaftlichen Betrieben zu sichern, personalisierte und innovative Lösungen zu entwickeln und vorzuschlagen sowie die von Authentizität und Ideenreichtum geprägte Gastronomie auf der Grundlage von Qualitätsprodukten in Frankreich und weltweit zu fördern.

2020 belief sich der Umsatz der Euralis-Gruppe auf 1,3 Milliarden Euro; die Zahl ihrer Mitglieder beträgt 6 500, und sie beschäftigt 6 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 16 Ländern.

Lidea (Saatgutaktivitäten von Euralis) gehört zu den sechs größten europäischen Produzenten für Feldsaaten. Es deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab: von der Forschung (17 Stationen in ganz Europa) über die Auswahl und die Züchtung der Samen auf Feldern (Produktionsfläche von 45 000 Hektar, acht Produktionsstätten in fünf Ländern) bis hin zur Vermarktung der Produkte. Lidea erzielt einen Umsatz von 360 Millionen Euro und beschäftigt europaweit mehr als 2 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.