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© Yannis Papanastasopoulos

Bei den Treffen am Rande der IWF-Weltbank-Tagung haben die Agence française de développement (AFD), die Europäische Investitionsbank (EIB) und die KfW Gruppe im Auftrag der deutschen Bundesregierung über die Fortschritte der Clean-Oceans-Initiative berichtet. Die Partner der Initiative begrüßen die Zusage der spanischen Förderbank ICO, sich der Initiative anzuschließen.

Innerhalb eines Jahres hat die Clean-Oceans-Initiative bereits über 700 Millionen Euro für die langfristige Finanzierung von Projekten bereitgestellt, mit denen Müll im Meer und an Land reduziert und wiederverwertet werden soll. Dies betrifft insbesondere die Plastikverschmutzung und die Einleitung unbehandelter Abwässer. Während eines Zeitraums von fünf Jahren sollen zwei Milliarden Euro für öffentliche und private Projekte vergeben werden.

Zu den bisher finanzierten Projekten gehören die Verbesserung der Abwassersysteme in Ratmalana und Moratuwa (Sri Lanka), der Abfallwirtschaft in Lomé (Togo), des Niederschlags- und Flutmanagements in Cotonou (Benin), der Wasser- und Abwasserwirtschaft in Buenos Aires (Argentinien), der Abwasseraufbereitung in Kapstadt (Südafrika) sowie urbane grüne Finanzierung und Innovation im chinesischen Jangtse-Delta.

Die Clean-Oceans-Initiative ermittelt Projekte gegen Plastikmüll in Flüssen, Meeren und an Land und konzentriert sich dabei besonders auf Fluss- und Küstengebiete in Entwicklungsländern Asiens, Afrikas und des Nahen Ostens. Ein erheblicher Anteil des Plastikmülls, der in die Weltmeere gelangt, stammt von zehn großen Flusssystemen in Afrika und Asien, wo es an geregelter Müllsammlung und ‑entsorgung ebenso mangelt wie an adäquatem Abwasser- und Niederschlagsmanagement.

Rémy Rioux, geschäftsführender Direktor der AFD: „Von Sri Lanka über Togo bis nach Argentinien – die Clean-Oceans-Initiative erweist sich als überaus effektiv, um die Verschmutzung der Ozeane und die Wichtigkeit sauberer Meere ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Dies steht auch in Einklang mit Ziel 14 für eine nachhaltige Entwicklung. Die EIB, die KfW-Gruppe und die AFD-Gruppe haben die Initiative erst vor einem Jahr eingerichtet, und wir können schon konkrete Ergebnisse vorweisen. Auch die durch den Menschen hervorgerufene Belastung der Ozeane geht bereits zurück. Dieser Erfolg zeigt, wie wirkungsvoll und entwicklungsfördernd Partnerschaften sind. Durch sie erhalten alle an der Entwicklungszusammenarbeit Beteiligten neuen Auftrieb, sie setzen sich ehrgeizigere Ziele und arbeiten weiterhin gemeinsam am Schutz unserer Meere.“

EIB-Präsident Werner Hoyer: „Die weltweite Klima- und Umweltkrise können wir nicht lösen, wenn wir nicht auch die Ozeane der Welt schützen und säubern. Der einzige Weg dorthin führt über Partnerschaften. Deswegen arbeiten wir mit der KfW und der AFD ebenso zusammen wie mit Staaten, Städten und dem Privatsektor, um Projekte zu finanzieren, die unsere Ozeane gesünder machen. Wir freuen uns über die im ersten Jahr der Clean-Oceans-Initiative erzielten Fortschritte, aber besonders darüber, dass sich auch die spanische Förderbank ICO dieser Initiative anschließt. Mit dieser Erfolgsgeschichte zeigen wir klar, dass europäische Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen wirksam zusammenarbeiten, um globalen Herausforderungen zu begegnen und die Vorreiterrolle Europas beim weltweiten Klimaschutz zu stärken.“

Dr. Günther Bräunig, Vorstandsvorsitzender der KfW: „Die vielversprechenden Fortschritte und der signifikante Beitrag zum Schutz der Meere sind offensichtlich und zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir möchten jedoch in diesem Zusammenhang auch auf die Gemeinsame Initiative zur Kreislaufwirtschaft (JICE) hinweisen, die im Juli dieses Jahres von verschiedenen europäischen Partnern lanciert wurde. Sie geht weit über das Recycling hinaus und setzt bereits am Anfang der zirkularen Wertschöpfungsketten innerhalb der EU an. Das Finanzierungsvolumen beläuft sich auf 10 Milliarden Euro. Daher können Clean-Oceans-Initiative und JICE als komplementäre Initiativen betrachtet werden, deren gemeinsames Ziel es ist, die Bedrohung der Umwelt und der Meere durch das exzessive Abfallaufkommen, insbesondere durch Plastikmüll, wesentlich zu reduzieren. Die Devise lautet: Vermeiden, wiederverwenden, recyceln!“

Hintergrundinformationen:

Die AFD ist die Entwicklungsbank des französischen Staates. Sie bietet Finanzierungen und technische Hilfe für Projekte in Schwellenländern und in den französischen Überseegebieten. Damit unterstützt sie auch die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung. Sie hat 85 Niederlassungen und ist in 115 Ländern tätig. Sie finanziert, fördert und überwacht mehr als 4 000 Entwicklungsprojekte. www.afd.fr

Die EIB ist die Finanzierungseinrichtung der Europäischen Union. Sie ist in rund 160 Ländern tätig und gehört zu den größten Geldgebern für den Klimaschutz. Im Zeitraum 2016–2020 will sie weltweit 100 Milliarden US-Dollar für Klimaprojekte bereitstellen. Mehr als 25 Prozent ihres Finanzierungsvolumens dienen dem Klimaschutz. www.eib.org

Die KfW ist eine der führenden Förderbanken der Welt. Seit 1948 setzt sich die KfW im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland dafür ein, die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Lebensbedingungen weltweit zu verbessern. 2018 stellte sie 75,5 Milliarden Euro bereit. Davon flossen 40 Prozent in Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz. Die KfW hat weltweit rund 80 Büros und Repräsentanzen. www.kfw.de