• Die EIB vergibt über zwei Millionen Euro an die HBOR für Energieeffizienzkredite an kroatische Unternehmen; auch kommunale Projekte zur Verbesserung der Straßenbeleuchtung werden gefördert
  • Mit dem Kapital kann die HBOR förderfähigen Einrichtungen helfen, Investitionen von bis zu 57,6 Millionen Euro in Angriff zu nehmen
  • Die EIB-Mittel stammen größtenteils aus der ELENA-Initiative

Kroatische Unternehmen, die die Energieeffizienz ihrer Büro- und Geschäftsgebäude erhöhen wollen, profitieren bald von einem neuen Programm über zwei Millionen Euro, das die Europäische Investitionsbank (EIB) und die kroatische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (HBOR) heute unterzeichnet haben.  Auch kroatische Kommunen, die ihre Straßenbeleuchtung verbessern wollen, können Mittel aus dem Programm erhalten.

Das EIB-geförderte Programm richtet sich an privatwirtschaftliche Eigentümer von Gebäuden, die vor allem unter die Energieeffizienzklassen E und F fallen. Die Eigentümer können Mittel von der HBOR erhalten und Darlehen aus den Europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESIF) beantragen, um Energieeffizienzmaßnahmen durchzuführen oder Gebäude auf erneuerbare Energien umzustellen. Ebenso kann die HBOR Kommunen fördern, die mithilfe eines ESIF-Darlehens ihre Straßenbeleuchtung verbessern wollen.

Die Partnerschaft ermöglicht es förderfähigen Einrichtungen, mehr als 57 Millionen Euro in die Energieeffizienz zu investieren und so bis zu 35 Gigawattstunden Energie pro Jahr einzusparen und die CO2-Emissionen zu verringern. Das Programm wird rund 130 000 Quadratmeter öffentliche und private Gebäudeflächen betreffen sowie 60 000 modernere Straßenlaternen, die die Sicherheit auf den Straßen erhöhen.

Vazil Hudák, Vizepräsident der EIB: „Ich freue mich, dass unsere Partnerschaft mit der HBOR wächst und gedeiht. Heute haben wir vereinbart, die Energieeffizienz kroatischer Unternehmen und Kommunen zu verbessern und die Straßen für die Bürgerinnen und Bürger sicherer zu machen. Als Klimabank der EU freut sich die EIB, das Programm zur Reduzierung der CO2-Emissionen und des Energieverbrauchs zu unterzeichnen. Unternehmen und Kommunen sollten nicht zögern, bei der HBOR eine Finanzierung zu beantragen. Sie helfen damit nicht nur sich selbst und Kroatien, sondern der gesamten Erde.“

Tamara Perko, Präsidentin des Management Board der HBOR: „Mit dieser Vereinbarung können wir die Finanzierungskosten der Endkreditnehmer noch einmal deutlich reduzieren und gleichzeitig den Erfolg der Projekte erhöhen. Ich bin davon überzeugt, dass wir durch die Finanzierung von Energieeffizienzprojekten weitere Maßnahmen in diesem Bereich ankurbeln können. Damit tragen wir nicht nur zu einem niedrigeren Energieverbrauch bei, sondern fördern auch die Aktivitäten des Bausektors und aller damit verbundenen Branchen. Die Mittel dürften unseren Kunden ab dem ersten Quartal 2020 zur Verfügung stehen.“

Eigentümer von Büro- und Geschäftsgebäuden sowie Kommunen können direkt bei der HBOR Finanzierungsmittel beantragen.

EU-Partnerschaft für ein energieeffizientes Kroatien

Die EIB stellt der HBOR die Mittel hauptsächlich aus der ELENA-Initiative bereit, die gemeinsam von der EIB und der Europäischen Kommission ins Leben gerufen wurde. ELENA wurde im Zuge des Horizont-2020-Programms eingerichtet. Sie stellt Zuschüsse für technische Hilfe bereit, die vorrangig die Durchführung von Programmen in den Bereichen Energieeffizienz, dezentrale Energiegewinnung aus erneuerbaren Energien und städtischer Nahverkehr erleichtern soll.

Dank der Unterstützung der HBOR profitieren förderfähige Einrichtungen von drei Darlehensprodukten aus den Europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESIF) für Energieeffizienzinvestitionen im öffentlichen und im privaten Sektor sowie von den eigenen Kreditprogrammen der HBOR in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien und von anderen Finanzierungsquellen.

Hinweis für die Redaktion:

Die EIB in Kroatien:

Die Finanzierungszusagen der EIB in Kroatien haben seit Aufnahme der Tätigkeit in dem Land im Jahr 2001 inzwischen 6,55 Milliarden Euro erreicht. Allein zwischen 2008 und 2018 unterzeichnete die EIB Finanzierungen im Umfang von 4,75 Milliarden Euro. Damit deckt die EIB wichtige Sektoren der kroatischen Wirtschaft ab: Verkehr, Umwelt, Energieinfrastruktur, verarbeitende Industrie und Dienstleistungen. Eine weitere Schlüsselkomponente ist die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU). Dazu vergibt die EIB langfristige Darlehen an einheimische Finanzierungsinstitute zur Weiterleitung an KMU vor Ort.

Die HBOR:

Die Hrvatska banka za obnovu i razvitak ist die Export- und Förderbank der Republik Kroatien. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Entwicklung der kroatischen Wirtschaft zu unterstützen. Mit ihren Finanzierungen und im Rahmen ihrer Zuständigkeiten und Befugnisse fördert die HBOR eine systematische, nachhaltige und ausgewogene wirtschaftliche Entwicklung in Einklang mit den übergeordneten strategischen Zielen der Republik Kroatien. Weitere Informationen zur Arbeit der HBOR finden Sie hier.

ELENA:

Die EIB verwaltet die ELENA-Initiative (Europäisches Finanzierungsinstrument für nachhaltige Energieprojekte von Städten und Regionen) im Auftrag der Europäischen Kommission. ELENA hilft dem öffentlichen und dem privaten Sektor bei der Durchführung von Energieeffizienz-, Erneuerbare-Energien- und nachhaltigen Verkehrsprojekten und trägt so zur Verringerung der Treibhausgasemissionen bei. Die ELENA-Fazilität bietet innovative Lösungen für die Energieeffizienz und beschleunigt Investitionen, indem sie Kompetenzen aufbaut, Finanzierungen erleichtert und Hürden abbaut.

Die europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESIF):

Über die europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESIF) kann die EIB EU-Mittel in Finanzierungsinstrumente wie Darlehen, Garantien, Beteiligungen und andere Mechanismen umwandeln, die mit einer Risikoübernahme verbunden sind. Diese werden dann eingesetzt, um wirtschaftlich tragfähige Projekte zu unterstützen, die den Zielen der EU entsprechen. Die Finanzierungsinstrumente sollen EU-Mittel sinnvoll und wirksam einsetzen und gewährleisten, dass Zuschüsse durch andere Finanzprodukte ergänzt werden, damit die EU-Mittel revolvierend, also immer wieder neu vergeben werden können. Die Finanzierungsinstrumente können mit technischer Unterstützung oder mit Garantien bzw. Zinsvergütungen kombiniert werden.