Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt in Ungarn ergänzend zu Mitteln aus EU-Fonds folgende Finanzierungsmittel bereit: 

  • Mit 184 Millionen Euro (57 Milliarden Ungarische Forint/HUF) unterstützt sie die Modernisierung und Instandsetzung vorrangiger Einrichtungen im ungarischen Eisenbahnsektor.
  • 33,7 Millionen Euro (10,4 Milliarden HUF) sind für den Bau einer Laserversuchsanlage mit hoher Kapazität und die Installation von fortgeschrittenen lasertechnischen Komponenten in dieser Anlage bestimmt.  Es handelt sich um die erste Finanzierung der EIB in Ungarn im Rahmen von  InnovFin - EU-Mittel für Innovationen

Das Darlehen, mit dem die EIB die Modernisierung des Eisenbahnsektors unterstützt, ist für die Kofinanzierung von Projekten mit Gesamtkosten von 1,2 Milliarden Euro bestimmt.  Die einzelnen Vorhaben verteilen sich auf ganz Ungarn.  Sie betreffen schwerpunktmäßig die Modernisierung und Instandsetzung verschiedener TEN-V-Eisenbahnstrecken, den Kauf von 42 elektrischen Triebzügen für den Nahverkehr im Großraum Budapest und die Installation eines GMS-R-Systems entlang bestimmter TEN-V-Korridore. 

Das Projekt wird dazu beitragen, die Effizienz, den Komfort und die Sicherheit des Schienennetzes zu erhöhen. Auf diese Weise wird es auch die Attraktivität des Schienenverkehrs steigern.  Demzufolge wird sich die Operation positiv auf die Nachfrage nach Schienenverkehrsdienstleistungen und den nachhaltigen Fernverkehr in Ungarn auswirken.

Dieses Darlehen wird in Form eines Strukturprogrammdarlehens gewährt. Es fördert die Durchführung von zum Teil zeitlich gestaffelten Großprojekten, für die in beiden EU-Programmplanungszeiträumen (2007-2013 und 2014-2020) Mittel zur Verfügung gestellt werden.  Deshalb können aus dem Darlehen der EIB neben größeren Projekten auch kleinere Vorhaben finanziert werden, die wegen ihres begrenzten Umfangs nicht für eine direkte EIB-Finanzierung in Betracht kommen.

Mit dem für das Laserforschungsprojekt Extreme Light Infrastructure (ELI) bestimmten Darlehen sollen die Konzeption, der Bau und die Ausrüstung einer hochmodernen Laserforschungseinrichtung in Szeged auf einem brachliegenden Gelände eines früheren sowjetischen Militärlagers finanziert werden. Diese Anlage ist Teil des gesamteuropäischen ELI-Netzes, das weitere Forschungszentren in der Tschechischen Republik und in Rumänien umfasst. 

Diese Forschungsinfrastruktur ist ein Vorzeigeprojekt im Bereich der wissensbasierten Wirtschaft und die erste in Ungarn im Rahmen von InnovFin - EU-Mittel für Innovationen finanzierte Operation. Die Mittel stammen dabei aus dem Produkt  InnovFin für Großprojekte. Das Projekt ist vom Europäischen Forschungsrat als ein Vorhaben im Bereich der strategisch wichtigen europäischen Forschungsinfrastruktur klassifiziert worden und ist Bestandteil des Partnerschaftsabkommens zwischen der EU und Ungarn.

Das Darlehen der EIB wird nicht nur bahnbrechende wissenschaftliche Forschung in einigen Bereichen (von Werkstoffwissenschaften und Nanotechnologie bis hin zu Medizin) erleichtern, sondern auch zu einer engen gesamteuropäischen Zusammenarbeit und einem Austausch zwischen FuE-Instituten und Wissenschaftlern führen. Auf nationaler Ebene wird es zudem zum Wachstum der ungarischen Wirtschaft und zur Stärkung spezifischer FuE-Tätigkeiten im Land und in der Region beitragen und das Erreichen des Konvergenzziels der EU weiter unterstützen.

Der für Finanzierungen in Ungarn zuständige EIB-Vizepräsident László Baranyay erklärte hierzu: „Die EIB-Mittel dienen der Kofinanzierung vorrangiger Projekte, die sich positiv auf das Fahrgastaufkommen sowohl in Nahverkehrszügen als auch in Fernzügen auswirken dürften.  Diese Projekte werden die Kapazität, den Komfort und die Sicherheit der Bahn erhöhen und so zur Attraktivität dieses nachhaltigen Verkehrsmittels beitragen.  Die Laserforschungseinrichtung auf Weltklasseniveau in Szeged ist ein Vorzeigeprojekt. Mit ihrer Unterstützung für dieses Projekt wird die Bank die Wettbewerbsfähigkeit Ungarns erhöhen und attraktive, qualitativ hochwertige Beschäftigungsmöglichkeiten auch in weniger entwickelten Gebieten des Landes schaffen."

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Finanzierungen für tragfähige Vorhaben, die den Zielen der EU entsprechen.

InnovFin-Finanzprodukte

Im Rahmen der Initiative Horizont 2020, des neuen Forschungsprogramms der EU für den Zeitraum 2014-2020, haben die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB und EIF) eine neue Generation von Finanzinstrumenten und Beratungsdiensten gestartet, um den Zugang innovativer Firmen zu Finanzierungsmitteln zu erleichtern.  In den nächsten sieben Jahren wird „InnovFin - EU-Mittel für Innovationen" eine Reihe maßgeschneiderter Produkte anbieten, die es ermöglichen werden, die Forschung und Innovation (FuI) kleiner, mittlerer und großer Unternehmen sowie von Trägern von Projekten im Bereich Forschungsinfrastrukturen mit Finanzierungen von mehr als 24 Milliarden Euro zu unterstützen.  Die Finanzierung, über die hier berichtet wird, dürfte letztendlich FuI-Investitionen im Umfang von bis zu 48 Milliarden Euro zugute kommen. 

InnovFin knüpft an den Erfolg der Fazilität für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis an, die im Zuge des siebten Rahmenprogramms der EU für Forschung und technologische Entwicklung (FP7) entwickelt wurde. Aus dieser Fazilität wurden 114 FuI-Projekte im Gesamtumfang von 11,3 Milliarden Euro finanziert und darüber hinaus Darlehensgarantien von mehr als 1,4 Milliarden Euro bereitgestellt.

Die InnovFin-Finanzprodukte werden durch Mittel abgedeckt, die im Rahmen von Horizont 2020 und von der EIB-Gruppe hierfür bereitgestellt werden. Sie sollen FuI-Aktivitäten unterstützen, die naturgemäß risikoreicher und schwieriger zu beurteilen sind als traditionelle Investitionen und deren Finanzierung deshalb häufig mit Schwierigkeiten verbunden ist. Alle Instrumente sind nachfragebasiert, wobei keine vorherigen Aufteilungen zwischen Sektoren, Ländern oder Regionen erfolgen.  Als Endbegünstigte kommen Firmen und andere Einrichtungen in EU-Mitgliedstaaten und assoziierten Staaten der Initiative Horizont 2020 in Betracht.  Diese Schuldinstrumente werden in naher Zukunft durch einige vom EIF verwaltete Eigenkapitalinstrumente ergänzt werden.