Die Europäische Investitionsbank stellt der CST (Companhia Siderúgica de Tubarão) 70 Mio USD für den Bau und den Betrieb eines Hochofens in Brasilien zur Verfügung. Das geplante Investitionsvorhaben ermöglicht eine Ausweitung der Exporte im Hinblick auf die Deckung der steigenden Nachfrage aus Ländern der Nafta-Region und Asiens. Exporte tragen zur Konsolidierung der Entwicklung der brasilianischen Wirtschaft bei.

Die Erweiterung der Produktionskapazität für Stahlbrammen erfolgt in dem bestehenden integrierten Stahlwerk in der Stadt Serra in dem im Südosten Brasiliens gelegenen Bundesstaat Espírito Santo. CST ist der wichtigste Arbeitgeber im Bundesstaat Espírito Santo und hat einen Anteil von rund 15% an dessen Gesamtproduktion und von 30% an seinen Exporten. Die Nachfrage nach Stahlbrammen steigt weltweit um 8% pro Jahr. 40% der gesamten Stahlexporte Brasiliens werden von CST produziert.

Das EIB-Darlehen deckt rund  6% der gesamtem Investitionskosten des Projekts und hat eine Laufzeit von 12 Jahren. Mit den Bauarbeiten wird im laufenden Halbjahr 2004 begonnen und die volle Produktionskapazität dürfte Anfang 2006 erreicht werden.

CST befindet sich zu 30% im Besitz von Arcelor, die ihrerseits aus der Fusion der Aceralia (Spanien), Arbed (Luxemburg) und Usinor (Frankreich) hervorgegangen ist. CST ist ein 1976 gegründetes, börsennotiertes Unternehmen, das im Jahr 1992 privatisiert wurde.

Das Darlehen wird im Rahmen der Zusammenarbeit der EU mit Drittländern gewährt. In Asien und Lateinamerika (ALA) kann die EIB im Zeitraum 2000-2006 bis zu 2,48 Mrd EUR zur Unterstützung von Investitionsvorhaben bereitstellen. Die EIB wurde 1958 errichtet, um Vorhaben zur Förderung der Integration der EU zu finanzieren. Sie gewährt Darlehen für Projekte in den Bereichen Regionalentwicklung, Infrastruktur, Energie, Industrie und Umwelt. Außerhalb der EU unterstützt die EIB die europäische Entwicklungszusammenarbeit mit etwa 130 Ländern in Mittel- und Osteuropa, auf dem Balkan, im Mittelmeerraum, in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean sowie in Asien und Lateinamerika.

Im Jahr 2003 gewährte die EIB Darlehen von insgesamt rund 42 Mrd EUR. Die Mittel für ihre Finanzierungstätigkeit beschafft sie sich auf den Kapitalmärkten. Ihre Anleihen werden von den führenden Rating-Agenturen regelmäßig mit AAA bewertet. Die EIB kann die ausgezeichneten Konditionen, die sie auf den Kapitalmärkten erhält, an die Projektträger weitergeben. Sie kann bis zu 50% der Projektkosten finanzieren. Im Durchschnitt stellt sie ein Drittel der benötigten Mittel bereit, wobei sie Investitionen oft gemeinsam mit anderen Institutionen finanziert.