Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der Stadt Athen ein Darlehen über 50 Mio EUR zur Verfügung.

Das Investitionsprogramm spiegelt die Raumplanungskomponenten des Entwicklungsplans für Athen wider, der die wirtschaftliche Entwicklung und Erneuerung fördern und die Lebensqualität der Bürger verbessern soll.

Das geplante Programm umfasst kleine und mittlere Städtebauprojekte hauptsächlich in den Bereichen Stadterneuerung und Sanierung der kommunalen Infrastruktur sowie kommunaler Einrichtungen. Kleinere Projekte in den Bereichen Umweltschutz, Energieeinsparung, Gesundheit, Bildung und kommunale Dienstleistungen kommen gegebenenfalls auch in Betracht.

Die Stadt Athen ist das Verwaltungs-, Finanz- und Handelszentrum des Landes und der Region. Aufgrund seiner weltberühmten historischen Baudenkmäler ist Athen zudem ein wichtiges kulturelles und touristisches Zentrum.

Das EIB-Darlehen wird es der Stadt ermöglichen, ihre Investitionsvorhaben verglichen mit ihren herkömmlichen Mittelbeschaffungsquellen zu niedrigeren Kosten zu finanzieren. Gleichzeitig wird die lange Laufzeit des Darlehens sie in die Lage versetzen, die Haushaltsbelastung über einen längeren Zeitraum zu verteilen. In Griechenland wird von den Gebietskörperschaften erwartet, dass sie sich bei der Durchführung lokaler Infrastrukturvorhaben stärker engagieren, wodurch eine zunehmende Konzentration auf vordringliche Investitionen begünstigt wird.

Nachdem die EIB in diesem Jahr bereits ein Darlehen über 20 Mio EUR an die Stadt Kozani vergeben hat, beteiligt sie sich nunmehr zum zweiten Mal an der Finanzierung von Investitionsprogrammen griechischer Gebietskörperschaften. In diesem Bereich kann die EIB künftig in Griechenland eine wichtige Rolle spielen.

Städte sind wichtige Komponenten im sozialen und wirtschaftlichen Leben der EU. Etwa 80% der EU-Bevölkerung – rund 300 Mio Bürger – leben und arbeiten in Städten oder Ballungsgebieten.

Städte sind zwar oft der Motor von Innovation und Wirtschaftswachstum, manchmal jedoch auch der Ort, wo sich schwerwiegende Probleme wie z.B. wirtschaftlicher Niedergang, Arbeitslosigkeit, baulicher Verfall oder soziale Ausgrenzung häufen können. Selbst in reicheren Städten kann die Benachteiligung bestimmter Bevölkerungsgruppen die Wirtschaftsleistung beeinträchtigen und den sozialen Zusammenhalt gefährden.

Investitionen in die Stadtentwicklung sind seit vielen Jahren ein vorrangiges Ziel der EU-Mitgliedstaaten. Auf dem Gipfel von Amsterdam 1997 wurde das Amsterdam Sonderaktionsprogramm (1998) beschlossen, wodurch die EIB erstmals einen ausdrücklichen Auftrag für die Stadtentwicklung erhielt. Seit diesem Programm hat die Rolle der EIB bei der Darlehensvergabe für die Bereiche Umwelt, Stadtentwicklung, KMU und Wissensgesellschaft erheblich an Bedeutung gewonnen.

Die EIB vergibt in ganz Europa Darlehen für eine nachhaltige Stadt- und Kommunalentwicklung und unterstützt ein breites Spektrum von städtischen Entwicklungsprojekten, darunter Neubelebung von Stadtzentren, Wohnraumsanierung, städtische Verkehrssysteme und Flughäfen, Sanierung von Gebäuden,  Umweltinfrastrukturen, soziale und Gesundheitseinrichtungen, Einrichtungen für Innovation, Wissensgesellschaft und KMU sowie Unternehmensentwicklung.

Die Darlehensvergabe der EIB für eine nachhaltige Stadtentwicklung kann auf verschiedene Weise erfolgen, z.B. als direktes Darlehen an Gebietskörperschaften (Rahmendarlehen für integrierte städtische Entwicklungsprogramme, Einzeldarlehen für Großprojekte), Darlehen an verschiedene Entwicklungsorganisationen (beispielsweise Verkehr, Wohnungsbau oder städtische Entwicklung), Darlehen an Finanzinstitute, die die Mittel an Organisationen und Behörden für Stadtentwicklung weiterleiten. Solche Finanzierungen werden von der EIB für kleinere Vorhaben in Form von (Global-)Darlehen an zwischengeschaltete Institute bereitgestellt. Die Mittel werden von Banken (in Griechenland derzeit von EFG und Pancretan), Leasinggesellschaften oder anderen Finanzinstituten weitergeleitet.